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Vorsorglich soll noch erwähnt werden, dass zwischen den einzelnen Goalies nur Nuancen entschieden haben, da sich die zehn Stammkeeper der Super League (mit Abstrichen) auf einem ähnlich guten Niveau bewegen. Ein grosses Goalie-Problem kennt die höchste Schweizer Liga auf jeden Fall nicht.
Von den Stammgoalies konnte Guillaume Faivre in der Hinrunde am wenigsten überzeugen, denn vor allem zu Saisonbeginn unterliefen dem 32-Jährigen einige grobe Patzer, welche auch gleich zu Gegentoren führten. Zwischenzeitlich wurde Faivre gar als Nummer 1 von Andreas Hirzel verdrängt, doch zum Ende der Hinrunde hin eroberte sich der Schweizer seinen Stammplatz zurück. Mit 40 Gegentoren ist das Tabellenschlusslicht die Schiessbude der Liga und Faivre kassierte in 13 Spielen 30 dieser Gegentreffer. Im Schnitt musste Faivre alle 39 Minuten hinter sich greifen.
Der FC Sion spielte ein wenig überzeugende Hinrunde und hinkt den eigenen Erwartungen weit hinterher. Auch auf der Goalie-Position lief es nicht wie gewünscht, denn eigentlich war der Russe Anton Mitryushkin nach seiner langen Verletzungspause als Stammgoalie eingeplant. Doch da der 23-Jährige noch nicht in dem Niveau war, welches es braucht, eroberte Kevin Fickentscher seinen Stammplatz zurück. Der 31-Jährige kassierte in 12 Spielen 16 Gegentore und dreimal spielte der Schweizer zu Null. Im Schnitt kassierte er alle 68 Minuten ein Gegentor. Fickentscher war definitiv ein solider Rückhalt, doch er ist eher keiner, welcher für sein Team auch mal ein Spiel gewinnt.
Bei der grossen Überraschungsmannschaft der Hinrunde war insbesondere die Offensive der grosse Trumpf, denn mit 25 Gegentoren liegt man bezüglich der Defensive nur auf Platz 5 in der Super League. Dejan Stojanovic verpasste in der Hinrunde keine Sekunde und absolvierte somit alle 18 Spiele. Im Schnitt musste er dabei alle 65 Minuten hinter sich greifen. Der Österreicher agierte ebenfalls auf einem wirklich guten Niveau und er wahrte dreimal die weisse Weste. Im Gegensatz zu seinen Goalie-Konkurrenten in der RSL agierte der 26-Jährige jedoch weniger spektakulär.
Die Platzierung von David von Ballmoos dürfte ein wenig überraschen, denn am Meistergoalie lag es zumeist nicht, dass YB zu viele Gegentore schlucken musste. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wurde der Berner deutlich mehr gefordert, doch so richtig zu überzeugen wusste er zumeist eher in der Europa League. Der 24-Jährige agierte definitiv auf einem guten Niveau, doch wie eingangs bereits erwähnt, haben nur Nuancen über die einzelnen Platzierungen entschieden. In 18 Spielen blieb von Ballmoos immerhin sechsmal ohne Gegentor und im Schnitt musste er alle 68 Minuten hinter sich greifen.
Beim FC Luzern gab es eigentlich nur eine Konstante und das war definitiv Marius Müller. Der Deutsche entpuppte sich als richtiger Glücksgriff, denn die Neuverpflichtung wusste durch die Bank zu gefallen. Sinnbildlich für seine Leistungen der Hinrunde kann die Last-Minute-Monsterparade im letzten Hinrundenspiel gegen den FC Basel genannt werden, womit er seinem Team drei Punkte rettete. Er absolvierte alle Hinrundenspiele (27 Gegentreffer) und dabei blieb er viermal ohne Gegentor. Er musste im Schnitt somit alle 60 Minuten ein Gegentor schlucken.
Eine überraschend starke Hinserie spielte Xamax-Rückhalt Laurent Walthert, welcher es bei uns gleich viermal ins Team der Runde geschafft hat. Zusammen mit Lugano-Rückhalt Noam Baumann erhielt er von den Goalies somit am meisten Nominierungen. In 15 Spielen kassierte der Xamax-Captain 24 Gegentore und im Schnitt kassierte er alle 56 Minuten ein Gegentor (zwei weisse Westen). Bei den Neuenburgern avancierte der Routinier auf jeden Fall zu einem der Schlüsselspieler und vor allem dank ihm hat seine Mannschaft den Kontakt zu den rettenden Plätzen noch nicht ganz verloren. Ausserdem sollte auch noch erwähnt werden, dass man bei einem Verein wie Xamax natürlich mehr Chancen hat, sich auszeichnen zu können wie beispielsweise beim Schweizer Meister aus Bern.
Ebenfalls eine wirklich überraschend überzeugende Hinrunde absolvierte Aufstiegsgoalie Jérémy Frick, welcher gleich sieben Spiele zu Null absolvieren konnte. Damit führt er zusammen mit Jonas Omlin und Noam Baumann diese Statistik an. Der 26-Jährige verpasste in der Hinrunde keine Sekunde und dass Servette mit nur 18 Gegentoren die zweitbeste Abwehr der Super League hat, ist vor allem auch Jérémy Frick zu verdanken. Im Schnitt kassierte Frick alle 90 Minuten ein Gegentor. Der Schweizer agierte wirklich auf einem überraschend starken Niveau, weswegen seine hohe Einstufung in diesem Ranking absolut berechtigt ist.
Auf dem Podest findet sich FCZ-Keeper Yanick Brecher wieder, denn der Captain war von allen FCZ-Spielern der mit Abstand Beständigste. Der 26-Jährige ist ein äusserst spektakulärer Schlussmann, ist bei ihm zwischen Genie und Wahnsinn doch immer alles möglich. In der Hinrunde war jedoch deutlich mehr Genie zu sehen, rettete er seinem Team doch manchen Zähler. Auf der Linie gehört er definitiv zu den allerbesten Keepern in der Super League und auch ansonsten konnte sich Brecher im Vergleich zu früheren Jahren deutlich stabilisieren. Der FCZ hat zwar schon 28 Gegentore kassiert, doch das liegt darin, dass sich die Zürcher in einigen Spielen haben abschiessen lassen und die Verteidigung dabei ihren Goalie mehr als nur im Stich gelassen hat. Darum kassiert der FCZ-Captain auch alle 55 Minuten ein Gegentor.
Lugano-Schlussmann Noam Baumann hat in dieser Hinserie einen unglaublichen Schritt nach vorne gemacht, denn der 23-Jährige spielte gleich sieben Mal zu Null und zusammen mit Walthert wurde er gleich viermal in unser Team der Runde gewählt. Der FC Lugano kassierte mit 19 Gegentreffern die drittwenigsten von allen RSL-Teams und Noam Baumann war definitiv der Hauptgrund dafür. Der Schweizer musste im Schnitt nur alle 83 Minuten einen Ball aus seinem Netz fischen und hält er auch in der Rückrunde in der Form weiter, dann dürfte schon bald ein Wechsel zu einem grösseren Team ein Thema bei ihm sein.
Der beste RSL-Goalie in der Hinrunde war wohl ohne grosse Zweifel FCB-Schlussmann Jonas Omlin. Die Bebbi haben insbesondere auch dank dem Nati-Goalie die beste Defensive der Liga, denn der 25-Jährige kassierte in seinen 17 Einsätzen nur gerade 14 Gegentreffer. Gleich sieben Mal konnte er seine Weste weiss halten und im Schnitt schlug es nur alle 109 Minuten hinter Omlin im Tor ein. Zusätzlich dazu sorgte der Schweizer mit manch spektakulärer Parade für einige zusätzliche Punktgewinne der Bebbi. Kein Wunder, konnte er sich in der Nati-Hierarchie nach oben arbeiten, munkelt man doch, dass er derzeit die Nummer 2 hinter Yann Sommer sei. Vor allem auch dank ihm träumt der FC Basel weiterhin vom Meistertitel.