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Wir haben die verschiedenen Punktzahlen der vergangenen fünf Saisons zusammengerechnet und stellen euch die Top-10 vor. Natürlich gibt es am Schluss auch noch einen kleinen Überblick, wer innerhalb des Schweizer Teams an welcher Stelle stehen würde.
Erst 24 Jahre ist der gebürtige Norweger alt und fährt doch schon seit der Saison 2018/19 im Weltcup. Seit dem Winter 2020/21 kommt Pinheiro Braathen auf die zehntmeisten Punkte aller Fahrer und dies, obwohl er eine komplette Saison nach seinem zwischenzeitlichen Rücktritt verpasste. Durch sein junges Alter und sein enormes Können war sein Comeback zu Beginn der aktuellen Saison wenig überraschend, doch jetzt startet er eben für das Land seiner Mutter, Brasilien.
Nur gerade 26 Punkte mehr als der Neo-Brasilianer hat Dominik Paris gesichert, der in allen fünf Saisons Rennen gefahren ist und dies nur für ein Land. Nachdem er in der Saison 2022/23 "nur" 384 Punkte herausgefahren hatte, wurde er von vielen bereits abgeschrieben. Doch Paris schlug in der Saison 2023/24 mit 539 Punkten zurück. In dieser Saison sah es lange aber nicht gut aus, bevor er nach der Weltmeisterschaft noch einmal aufdrehen konnte.
Hätte Marco Schwarz im Dezember 2023 nicht einen Kreuzbandriss erlitten, er wäre in diesem Ranking wohl einiges höher klassiert. Der Österreicher galt nach seinen 863 Punkten in der Saison 2022/23 und dem Entscheid, in allen vier Disziplinen zu starten, als grosser Herausforderer von Marco Odermatt, konnte dann aber nicht mehr antreten und hat so in den vergangenen Saisons nicht mehr ganz so viele Punkte sammeln können. Zusammengerechnete 707 Punkte aus zwei nicht kompletten Saisons lassen sich dennoch sehen.
Wir kommen zum letzten Gesamtweltcupsieger, der nicht Marco Odermatt heisst. In der Saison 2020/21 reichten dem Franzosen 1'260 Punkte zur grossen Kugel, es war der Winter, der frühzeitig wegen der COVID-19-Pandemie abgebrochen werden musste. Pinturault hatte auch in den zwei darauffolgenden Saisons stark performt, bevor er sich 2024 in Wengen das Kreuzband riss und sich in dieser Saison erneut eine schwere Verletzung zuzog. Dadurch ist er in diesem Ranking nicht ganz so weit oben, wie er es eigentlich könnte.
Der Österreicher besticht durch grosse Konstanz. In vier der letzten fünf Saisons konnte er über 500 Punkte einfahren, in der Saison 2023/24 holte er sich gar 952 Punkte, 715 davon im Slalom, was ihm die kleine Kristallkugel einbrachte. In der abgelaufenen Rennperiode lief es ihm dann aber gar nicht mehr, seine Ausfälle wurden wieder deutlich häufiger, was lange Zeit sein Hauptproblem war, weshalb er in seiner Karriere nur selten ganz zuoberst stehen konnte.
Wir wagen uns auf die Äste heraus und behaupten hier, dass der eigentlich zweitbeste Skifahrer der Welt auf dem fünften Rang steht. Aleksander Aamodt Kilde war in den Saisons 2021/22 und 2022/23 jeweils am nächsten dran an Marco Odermatt, sammelte in diesen beiden Saisons über 2500 Punkte. Nach seiner schweren Verletzung in Wengen verpasste er rund die Hälfte der letzten Saison und die komplette abgelaufene Saison. Hätte er in anderthalb Saisons nur annähernd so viele Punkte geholt, wie in den beiden Jahren zuvor, man würde ihn in diesem Ranking mit grosser Wahrscheinlichkeit an zweiter Stelle finden.
Seine Bilanz liest sich ähnlich wie jene von seinem Landsmann auf Rang sechs. Sehr konstant, teilweise sehr gut, allerdings wurde die abgelaufene Saison nicht mehr ganz auf dem gewohnte Niveau abgeschlossen. Dies liegt an einem schwachen Saisonstart und seinem Sturz in Wengen, nach welchem Vincent Kriechmayr eine kurze Zeit pausieren musste. Er stieg allerdings an der WM wie Phönix aus der Asche und konnte in der Abfahrt die Silbermedaille holen.
Der Knoten beim Westschweizer scheint so richtig geplatzt zu sein. Der 28-Jährige fährt zurzeit so stark wie nie zuvor und konnte zuletzt neben Weltcupsiegen vor allem die Goldmedaille im WM-Slalom erobern. In vier der letzten fünf Saisons konnte Loïc Meillard über 800 Punkte erzielen, einzig in der Saison 2021/22 blieb er etwas hinter den Erwartungen zurück. Im Vergleich zur Vorsaison holte er in der abgelaufenen Saison noch einmal drei Punkte mehr, musste im Gesamtweltcup allerdings Rang zwei abgeben.
Diesen holte sich der Norweger Henrik Kristoffersen. Der 30-Jährige hat allerdings mit 1'116 Punkten seine Bestmarke nicht ganz erreicht. Diese konnte er in der Saison 2022/23 realisieren, als er mit 1'154 Punkten den drittbesten Wert aufgestellt hat und dafür gesorgt hatte, dass hinter Marco Odermatt gleich zwei Norweger standen. Über 700 Punkte gab es für ihn immer, auch er weiss mit grosser Konstanz zu überzeugen und durfte nach dem letzten Slalom zum vierten Mal die kleine Kugel in die Höhe stemmen.
Unglaublich, aber der Nidwaldner schafft es tatsächlich, bis auf zwei Athleten die gesamte Konkurrenz um das doppelte zu übertrumpfen. In allen fünf letzten Saisons gab es für den 27-Jährigen über 1'000 Punkte, seit vier Jahren hat er gar immer über 1'600 Zähler eingefahren. Seine 1'639 Punkte aus dem Winter 2021/22 haben seit 2000 nur vier Athleten je einmal geknackt: Hermann Maier (2000) 2'000 Punkte - Stephan Eberharter (2002) 1'702 Punkte - Bode Miller (2005) 1'648 Punkte - Marcel Hirscher (2016) 1'795 Punkte. Odermatt ist dies nun viermal in Folge gelungen.