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Gleich vier Athletinnen stehen mit je 14 Riesenslalomsiege im Weltcup auf dem geteilten fünften Rang. Den Anfang macht mit Viktoria Rebensburg eine dreifache Gewinnerin der kleinen Kristallkugel. Zudem sicherte sich die Deutsche in ihrer Paradedisziplin Gold an den Olympischen Spielen in Vancouver, vier Jahre später gab es dann in Sotchi noch Bronze. An Weltmeisterschaften verpasste sie als Zweite die goldene Auszeichnung zweimal knapp. Von ihren 14 Siegen feierte Rebensburg einen in der Schweiz, am 20. März 2016 triumphierte sie im Riesentorlauf von St. Moritz. Im Weltcup gelangen ihr neben den Siegen im Riesenslalom ein Triumph in der Abfahrt und vier Siege im Super-G.
Gleichauf mit Rebensburg liegt die Gesamtweltcupsiegerin von 2013. In derselben Saison gewann Tina Maze auch die kleine Riesenslalom-Kristallkugel, wobei sie in dieser am konstantesten zur Weltspitze gehörte. Ihre ersten fünf Weltcupsiege feierte sie allesamt im Riesenslalom. Dreimal triumphierte Maze beim Weltcupauftakt in Sölden, derweil nur zweimal konnte sie ihr Heimrennen in Maribor für sich entscheiden. Was Rebensburg vorenthalten blieb, gelang der Slowenin 2011 in Garmisch-Partenkirchen, dort krönte sie sich zur Riesenslalom-Weltmeisterin. In Sotchi folgte dann 2014 auch noch die Goldmedaille an den Olympischen Spielen, wobei Maze sowohl in der Abfahrt als auch im Riesenslalom triumphieren konnte.
Auch eine Schweizerin gehört zu diesem Quartett auf Rang fünf, wobei ihre Erfolge etwas weiter zurückliegen. Die im Kanton Waadt geborene Lise-Marie Morerod dominierte phasenweise den Riesenslalom-Weltcup und sicherte sich zwischen 1976 und 1978 gleich alle drei kleine Kristallkugeln. 13 ihrer 14 Weltcupsiege in dieser Disziplin stammen aus diesen drei grossartigen Saisons. Neben den 14 Siegen im Riesenslalom stand Morerod auch im Slalom zehn Mal zuoberst auf dem Treppchen. In der Saison 1976/77 sicherte sich die Technikerin gar den Gesamtweltcup. Ein Autounfall im Sommer 1978 sollte die erfolgreiche Karriere abrupt ausbremsen. Zwar kehrte Morerod nochmals in den Weltcup zurück, konnte aber nicht mehr an ihre bisherigen Erfolge anknüpfen.
Komplettiert wird dieser fünfte Rang mit der Österreicherin Anita Wachter, die zwischen 1987 und 1999 insgesamt 18 Siege im Weltcup einfahren konnte. Erstmals triumphierte sie im Slalom von Courmayeur, danach im Super-G von Las Lenas, bis ihr in Vail dann der erste von diesen insgesamt 14 Riesenslalomsiegen gelang. In ihrem erfolgreichsten Winter 1992/93, den sie mit dem Gewinn des Gesamtweltcups krönen konnte, verpasste Wachter die kleine Kristallkugel im Riesenslalom. Die Auszeichnung in der Disziplinenwertung sicherte sie sich allerdings 1990 und 1994. Das Quartett an fünfter Stelle läuft Gefahr, im bevorstehenden Winter zurückgereicht zu werden. Mit derzeit zwölf Siegen im Riesenslalom lauert Federica Brignone derzeit noch an elfter Stelle. Gewinnt die Italienerin wie im Vorwinter viermal, überflügelt sie die Marke von Wachter, Morerod, Maze und Rebensburg.
Auf dem Podest in dieser Rangliste stehen gleich vier Athletinnen, da Rang drei doppelt besetzt wird. 16 Weltcupsiege feierte die Französin Tessa Worley in ihrer Karriere, allesamt gelangen ihr im Riesenslalom. Nach dem Winter mit der Heim-WM in Méribel trat die heute 35-Jährige zurück. In ihrem vorletzten Winter gewann sie noch ein zweites Mal die kleine Kristallkugel als beste Riesenslalomfahrerin des Jahres. In ihrer Paradedisziplin fuhr sie 2013 und 2017 den Weltmeistertitel ein. Über zahlreiche Winter war sie eine der besten Riesenslalomfahrerinnen der Welt, beeindruckende sieben Mal schloss sie eine Saison auf dem Disziplinenpodest ab.
Worley teilt diesen dritten Rang in der Liste der Riesenslalom-Weltcupsiegerinnen mit der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll. Neben den 36 Siegen in der Abfahrt sehen die 16 Riesenslalomsiege fast etwas blass aus, aber auch dieser Disziplin war die Frau aus dem Salzburger Land top. Mit drei kleinen Riesenslalomkugeln liegt sie in dieser Hinsicht gar auf dem geteilten zweiten Rang. Im Riesentorlauf gewann sie an den Olympischen Spielen in Sapporo 1972, die gleichzeitig als Weltmeisterschaft gewertet wurden, Silber, sechs Jahre später fuhr sie an der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen im Riesenslalom zu Bronze. Das Palmarès der sechsfachen Gesamtweltcupsiegerin, Olympiasiegerin und fünffachen Weltmeisterin ist allerdings zu umfangreich, um hier jetzt alles aufzuzählen.
Nur eine Athletin entschied die Weltcupwertung im Riesenslalom häufiger als dreimal für sich. Gleich fünfmal gelang dieses Kunststück Vreni Schneider. Die Glarnerin dominiert in den späten 80er-Jahre und in der ersten Hälfte der 90er-Jahre die technischen Disziplinen. Dreimal sicherte sie sich die grosse Kristallkugel für den Gesamtweltcupsieg. Von ihren insgesamt 55 Weltcupsiegen feierte sie deren zwanzig im Riesenslalom, in dem sie zudem 1987 und 1989 Weltmeisterin und 1988 Olympiasiegerin geworden ist. Einen Heimsieg im Riesenslalom gelang Schneider allerdings nie, immerhin einmal konnte sie aber auch in der Schweiz jubeln, im Januar 1989 entschied sie den Slalom von Grindelwald für sich. Ihre Marke von zwanzig Riesenslalomsiege im Weltcup blieb bis zum 10. März 2023 unberührt.
Mit sieben Riesenslalomsiegen in der gerade erwähnten Saison 2022/23 überflügelte Mikaela Shiffrin die Marke von Vreni Schneider. 22 ihrer beeindruckenden 97 Weltcupsiege stammen aus dieser Disziplin und es dürften noch mehr werden. An jenem 10. März 2023 egalisierte Shiffrin in Åre die Rekordmarke von Schneider, nur um sie neun Tage später in Soldeu dann definitiv zu brechen. Im vergangenen Winter stand Shiffrin fünfmal auf dem Riesenslalompodest, allerdings nur in Lienz ganz zuoberst. Riesenslalom-Olympiasiegerin ist die US-Amerikanerin schon seit PyeongChang 2018, einen Winter später gewann sie ihre erste von mittlerweile zwei kleinen Kristallkugeln in dieser Disziplin. An der letzten Weltmeisterschaft in Méribel krönte sich Shiffrin auch noch zur Riesenslalom-Weltmeisterin. So ist es fast schon logisch, dass auch in dieser Rangliste die unglaublich Ausnahmekönnerin an der Spitze steht.