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Vier Super-League-Vereine haben nicht wirklich Losglück gehabt und müssen deshalb in einem ligainternen Duell antreten. Zum einen sind dies der Servette FC und der FC Stade-Lausanne-Ouchy, zum anderen kommt es zum Duell zwischen dem FC Lausanne-Sport und dem FC Lugano. Klar, es gibt auch in diesen Spielen Favoriten, aber der wahre Cupgeist kommt in den Spielen zwischen Unter- und Oberklassigen zum Tragen. Deshalb fokussieren wir uns in diesem Artikel auf die Gewinnchancen der Unterklassigen in den Cup-Achtelfinals.
In der zweiten Cuprunde bekundete YB grosse Mühe. Erst in der Schlussminute wurde Xamax bezwungen. Jetzt steht eine Reise der Berner nach Rapperswil-Jona an. Ein Duell, das im Eishockey zuletzt eine knappe Affiche war, dürfte auf dem Fussballplatz klarer werden. Als amtierender Schweizer Meister wäre ein Patzer der Berner auf dem Grünfeld eine Sensation. Das einzige, was Rapperswil-Jona, neben einer aufsteigenden Formkurve in der Promotion League Mut geben darf, ist die Möglichkeit, dass Raphael Wicky gegen den FCRJ womöglich einige Stammkräfte schonen wird. Mit der Dreifachbelastung in der Champions League, der Meisterschaft und dem Cup scheint der FC Rapperswil-Jona eine dankbare Aufgabe, um auch Akteuren aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben.
Der FC Sion hat in der zweiten Runde selbst als Unterklassiger brilliert. Im Direktduell mit dem Grasshopper Club Zürich wurden die Zürcher mit einem 3:0 nach Hause geschickt. Die Losfee hat den Effort des Absteigers belohnt und dem FCS einen machbaren Gegner zugelost. Der FC Onex spielt in der 2. Liga. Damit ist der FC Sion vier Ligen höher als die Genfer engagiert. Alles andere als ein klares Weiterkommen der Walliser wäre eine grosse Überraschung. Zumal der FC Sion in der Vergangenheit sich mehrfach als Cupspezialist ausgezeichnet hat, auch wenn der letzte Titel bereits mehr als acht Jahre zurückliegt.
Ein Weiterkommen dürfte in Winterthur klar budgetiert sein. Gegen die Black Stars aus Basel ist der FCW klarer Favorit. Die Black Stars spielen in der vierthöchsten Spielklasse der Schweiz. Was Winterthur entgegenkommen könnte, ist der eigene Spielstil. Unter Patrick Rahmen spielt der FC Winterthur einen spektakulären Fussball. Offensiv geht viel, aber auch defensiv zeigt man sich anfällig. Gegen einen Unterklassigen ist es oftmals unangenehm, das erste Tor zu erzielen, danach geht alles etwas einfacher. Da dürfte Winterthurs offensive Zielstrebigkeit die Aufgabe durchaus erleichtern.
Die grossen Aufgaben hatte der FC Zürich im Cup noch nicht. Mit der AC Bellinzona keimt erstmals für die Zürcher etwas Gefahr auf. Die Überraschungswahrscheinlichkeit ist dennoch nicht so hoch. Während Zürich in der Super League stark auftritt, kann selbiges von Bellinzona in der Challenge League nicht gesagt werden. Dank des 3:2-Auswärtssiegs gegen Stade Nyonnais können die Tessiner immerhin mit etwas gestärktem Selbstvertrauen den FCZ empfangen. Trotzdem deutet nur wenig auf einen Stolperer des FC Zürich im Cup-Achtelfinale hin.
Normalerweise wäre die Wahrscheinlichkeit eines Sieges von Kriens gegen Basel sehr gering. Mittlerweile ist am Rheinknie aber nichts mehr normal. Rotblau steckt am Tabellenende fest und ist extrem mit sich beschäftigt. Der Cup gewinnt angesichts der turbulenten Situation in der Liga für Basel enorm an Wichtigkeit. Trotz schrecklicher Auftritte in der Liga könnte der FC Basel so mit wenigen Spielen plötzlich im nächsten Jahr international spielen. Dafür muss erst der SC Kriens geschlagen werden. Die Innerschweizer befinden sich im Mittelfeld der Promotion League. Auch unter den aktuellen Umständen kann deshalb von einem Sieg des FCB ausgegangen werden, vielleicht überraschen die Bebbi aber mit einem neuen Tiefpunkt.
Eigentlich läuft beim SR Delémont in der Liga nicht allzu viel zusammen. Die Jurassier stecken mitten im Abstiegskampf und durften sich zuletzt über einen Forfait-Sieg freuen da der FCB in der zweiten Mannschaft den für jene Partie nicht spielberechtigten Kevin Rüegg eingesetzt hatte. Im Cup hingegen zeigte Delémont ein anderes Gesicht. Gegen den FC St.Gallen brillierte das Promotion-League-Team und schaltete die Espen mit einem 2:1 Sieg aus. Der FC Luzern zeigt eigentlich wenig Anlass, um an einem Weiterkommen gegen Delémont zu zweifeln. Trotzdem hat sich Delémont in einer Partie genug Respekt verschafft, um die beste Chance aller Aussenseiter zugesprochen zu bekommen, ins Viertelfinale einzuziehen.