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Seit den ersten Winterspielen 1924 mit dabei

Die nordischen Kombinierer zittern um die olympische Zukunft ihres Sports

19. November 2022sport.ch

2026 hätten die nordischen Kombiniererinnen gerne erstmals an Olympischen Spielen teilgenommen, doch ihre Wettkämpfe wurden nicht in den Katalog für die Spiele in Mailand aufgenommen, vielmehr müssen nun auch die Männer zittern. 

Die nordische Kombination bangt um ihre olympische Zukunft und das nach einem Interview von IOC-Direktor Kit McConnell mehr denn je. Eigentlich ging es in einer ersten Frage beim Interview der Sportschau mehr darum, weshalb die Nordische Kombination der Frauen nicht in dem Olympia-Plan für 2026 aufgenommen wurde. Die Antwort des IOC-Direktors war aber vielmehr eine schlechte Nachricht für die Männer, die schon seit den ersten Winterspielen 1924 dabei sind. 

"[...] Erstens haben wir uns die Popularität der Männer-Wettbewerbe angeschaut. Bei Olympia sehen wir eine geringe Anzahl der Nationen die Medaillen gewinnen und eine geringe Attraktivität der Sportart. Bei den letzten drei Spielen sind 27 Medaillen vergeben worden in der Nordischen Kombination, dabei haben nur vier verschiedene Nationen Medaillen gewonnen. Dazu hat die Sportart - weltweit betrachtet - bei den letzten Olympischen Winterspielen die geringste mediale Aufmerksamkeit erfahren - was das Fernsehen und die digitale Verbreitung betrifft. Wir diskutieren das offen mit dem Internationalen Skiverband - auch vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele 2030. Weil die Männer sich bereits auf 2026 vorbereiten, haben wir entschieden, die Männer im olympischen Programm für 2026 zu belassen. [...] "

Kit McConnell, Sportschau, 18. November 2022

Es sind also keine rosigen Aussichten, selbst für die männlichen Kombinierer. Anstelle bald schon an beide Geschlechter olympisches Edelmetall zu verteilen, droht die Nordische Kombination ganz von der grössten Bühne zu verschwinden. McConnell stellt klare Erwartungen an die Sportart: "Um es klar zu sagen - der Platz der Männer für 2030 ist nicht garantiert. Wir wollen hier eine deutliche Entwicklung in Bezug auf die Popularität und breitere Spitze sehen." Anstelle der Premiere der Frauen könnte es in Mailand 2026 also zur Dernière der Männer kommen. 

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