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Wir rollen das Feld, wie es sich gehört, von hinten auf und beginnen deshalb mit einem Torhüter. Der Vertrag von Niklas Schlegel beim HC Lugano läuft aus und auch wenn zuletzt sich immer mehr Teams dazu überwunden haben, auf einen ausländischen Goalie zu setzten, ist der 27-Jährige eine richtig interessante Option. Bislang hat Schlegel 222 Partien in der National League absolviert, die Erfahrung aus weiteren Spielen wird hinzukommen. Es ist aber gut möglich, dass seine dritte komplette Saison beim HC Lugano seine letzte sein wird. Nach der Verpflichtung von Mikko Koskinen muss Schlegel wohl mehrheitlich hinter dem Finnen anstehen, da wäre es plausibel, dass sich der Schweizer nächste Saison einen Verein sucht, bei dem er unumstritten die Nummer eins wäre.
Wir machen derweil den Sprung eine Reihe nach vorne in die Verteidigung und dort starten wir mit einem Spieler der ZSC Lions. Es ist der ZSC-Captain höchstpersönlich. Patrick Geerings Vertrag beim "Zett" läuft im Sommer 2023 aus. Doch wie realistisch ist ein Vereinswechsel des Abwehrchefs, für den es in seiner Karriere bislang nur die Lions gab? Es ist wohl in beidseitigem Interesse, dass diese Zusammenarbeit über die bevorstehende Saison hinaus fortgesetzt wird. Sollte Geering aber tatsächlich auf dem Transfermarkt landen, ist er wohl eine der interessantesten Optionen. Er brächte bis dann wohl die Erfahrung aus über 900 Einsätzen in der National League mit. Bislang hat er mit den Lions schon drei Meistertitel gefeiert und 2009 die Champions Hockey League gewonnen. Im nächsten Februar wird Geering 33 Jahre alt, da drängt sich auch ein Karriereende noch nicht gleich auf.
Der Verteidiger-Markt wird im kommenden Sommer nicht mit so vielen qualitativ herausstechenden Verteidigern geflutet. Deshalb ist Anthony Huguenin bereits unsere zweite und letzte Option in der Verteidigung. Der 30-Jährige ist auf die Schlussphase der Saison 2016/17 hin zu den SCL Tigers gewechselt und seither hat es ihn aus Langnau auch nicht mehr weggezogen. Im nächsten Sommer könnte sich Huguenin allerdings nach einer neuen Option umschauen. Zuletzt nahm der Mann aus La Chaux-de-Fonds bei den Tigers eine zentrale Rolle ein in der Abwehr. Diese wird nun durch die Verpflichtung von Import-Personal für die Abwehr etwas abgeschwächt. In der letzten Saison war er allerdings bis zu seinem Ausfall einer der produktivsten Verteidiger der Liga. Damit Huguenin aber zu einer Option für die anderen Vereine wird, muss er beweisen, dass er wieder bei hundert Prozent ist.
Es folgen nun sieben Stürmer, deren Vertrag im Sommer 2023 ausläuft und den Anfang macht Andres Ambühl. Hier braucht man aber wohl nicht sehr ausführlich zu werden, denn ein Vereinswechsel dürfte für den aktuell 38-Jährigen keine Option mehr sein. Ambühl wird seine Karriere wohl entweder noch ein weiteres Jahr beim HCD fortsetzen oder sich in den längst verdienten Ruhestand begeben. Noch macht das Eishockeyspielen dem sechsfachen Schweizermeister offensichtlich grossen Spass. Gut möglich, dass sich der Stürmer schrittweise von der grossen Bühne zurückzieht, aktuell gehört er ja auch noch zum Schweizer Nationalteam. Aber rein theoretisch wäre Ambühl im nächsten Sommer zu haben.
Für zwei Jahre war Fabrice Herzog Teamkollege vom vorangegangenen Ambühl beim HCD. Seit einem Jahr trägt der Stürmer nun aber wieder das Trikot des EV Zug, mit dem er kürzlich seinen zweiten Meistertitel seiner Karriere feiern konnte. Erstmals Meister wurde er 2018 mit den ZSC Lions. In der abgelaufenen Saison gelangen Herzog in 53 Meisterschaftseinsätzen 40 Scorerpunkte und der 27-Jährige hat wohl gar noch Luft nach oben, um sich etwas zu steigern. Es wird wohl schwierig sein für die Ligakonkurrenten, Herzog verlockendere Angebote zu unterbreiten, als jenes, das ihm wohl der EV Zug vorlegen dürfte. Dennoch ist der Fünftrunden-Draftpick der Toronto Maple Leafs aus dem Jahr 2013 einer, wenn nicht gar der interessanteste Namen auf der Liste der potentiellen Free Agents 2023.
Wir sind allerdings bemüht, gleich weitere grosse Namen nachzulegen. Der 36-jährige Damien Brunner gehört definitiv auch in diese Kategorie. Ähnlich wie bei Ambühl ist allerdings auch beim ehemaligen NHL-Stürmer eher unwahrscheinlich, dass er nochmals den Verein wechseln wird. In der letztjährigen Qualifikation lieferte er bei den Seeländern im Schnitt exakt einen Punkt pro Partie, damit gehört Brunner weiterhin zu den absoluten Leistungsträgern in der Offensive. Nach dem Aufstieg des EHC Kloten würde sich aber die Möglichkeit bieten, dass er bei seinem Jugendverein die Karriere ganz ausklingen lässt. Im nächsten Sommer hat der routinierte Stürmer auf jeden Fall die Wahl, unter welchen neuen Vertrag er seine Unterschrift setzten wird.
Drei Meistertitel und zwei WM-Silbermedaillen gehören bereits zum Palmarès von Simon Moser und es muss nicht sein, dass da nicht noch ein weiteres Erfolgserlebnis hinzukommt. Der 33-Jährige spielt weiterhin ohne Abstriche auf einem richtig hohen Niveau. In der letzten Saison hat er seine Torbeteiligungen beim SC Bern wieder deutlich nach oben geschraubt und in der Regular Season zehn Treffer erzielt und 21 mal die Vorbereitung geliefert. Das Moser den grossen Umbruch in Bern überstanden hat, ist doch ein Hinweis darauf, dass man noch etwas länger mit dem Routiniert plant. So dürfte auch für den SCB-Captain ein Vereinswechsel wohl eher keine Option sein. Vorerst gilt es aber den Grossclub wieder aus dem Keller der National League herauszuführen.
Im März musste sich Lino Martschini unters Messer legen und so blieb ihm nichts anderes übrig, als vom Seitenrand zuzusehen, wie seine Teamkollegen um den Meistertitel kämpften. Dass der EVZ am Ende den Kübel in der BOSSARD Arena behalten konnte, tröstet wohl über das verpasste Saisonende hinweg. Nun steht für den 29-Jährigen schon bald sein Comeback an. Wohl in der Champions Hockey League wird er Flügelstürmer ins Team zurückkehren. Martschini, der in der Schweiz ausschliesslich für den EVZ gespielt hat, startet in sein letztes Vertragsjahr. Martschini und Zug gehören aber einfach zusammen und so wird der Stürmer wohl trotz auslaufendem Vertrag keinen Wechsel in Erwägung ziehen.
Es sind bislang eher die Namen von Routiniers, die wir hier aufgelistet haben. Aber es gibt durchaus junge interessante Optionen, die wohl im nächsten Sommer auf den Markt kommen. Einer der begehrten Spieler wird Nando Eggenberger sein. Der 22-Jährige hat bei den SCRJ Lakers eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. In der Startphase der letzten Saison sorgte der ehemalige HCD-Junior so richtig für Musik am Obersee. Wenn Eggenberger nun noch den nächsten Entwicklungsschritt gehen kann und jenes Niveau aus dem letzten Herbst konstant über eine Saison hinweg hält, dann dürfte es ein grosses Tauziehen um den Flügelstürmer geben. Dank der deutlichen Verbesserung in der Tabelle in den letzten beiden Spielzeiten haben aber auch die Lakers keine schlechten Karten, um den jungen Stürmer nicht vielleicht doch noch etwas in der Rosenstadt zu halten.
Der Abschluss dieses Artikels macht aber wieder ein routinierterer Spieler. Es ist ein zweifacher Schweizer Meister. Zugegebenermassen die beiden Meistertitel mit dem HC Davos liegen schon eine ordentliche Zeit zurück und dennoch ist Dario Bürgler eine sehr interessante Option. Mit 34 Scorerpunkten in der abgelaufenen Spielzeit hat der Angreifer der Biancoblù sich wieder massiv gesteigert im Vergleich zu den Vorsaisons. Die Erfahrung aus bislang 866 NL-Partien - und da kommen ja noch einige hinzu bis zum nächsten Sommer - kann ein wertvolles Element sein, auch für andere Clubs. Es ist anzunehmen, dass die Verantwortlichen des HC Ambri-Piotta sich eher früher als spät, mit Bürgler an einen Tisch setzen werden.
Das war natürlich nur ein Bruchteil aller auslaufenden Verträge im Sommer 2023. Wir haben versucht einige Highlights herauszupicken, es gibt aber unzählige weitere interessante Optionen. Im Tor laufen die Verträge von Sandro Zurkirchen, Daniel Manzato und Tobias Stephan ebenfalls aus und auch unter den Feldspielern gibt es weitere, vor allem einige interessante jüngere Spieler, die auf dem Markt landen könnten. Wer neben Dario Wüthrich, Nathan Vouardoux, Kyen Sopa und Simon Knack 2023 sonst noch alles einen auslaufenden Vertrag besitzen, findet ihr in einer Übersicht von Eliteprospects.com unter diesem Link zusammengefasst.