



























































































Genf und Lugano – eigentlich zwei Namen, welche für gutes Schweizer Eishockey stehen. In dieser Saison stottern deren Motoren aber gewaltig, beide sind beinahe zuunterst in der Tabelle vorzufinden. Und so ist die heutige Begegnung ein Krisenduell. Dem sind sich beide Teams bewusst, entsprechend hart werden die Zweikämpfe geführt. Es ist jedoch Genf, welches besser in die Partie startet und die Gäste immer wieder in deren Zone einschnürt. Hartikainen scheitert gleich dreifach an der Torumrandung, im Gegenzug bringt es aber Joly fertig, die Scheibe nicht im leeren Tor unterzubringen. Lange sieht es danach aus, als ob die ersten 20 Minuten torlos enden. Doch dann entwischt Sekac nach einem Scheibenverlust von Karrer und versenkt eiskalt vor der Sirene. Dies zur Freude der mitgereisten Fans, welche vom eigenen Maskottchen in den Gästesektor begleitet wurden.
Im Mittelabschnitt starten die Luganesi wie von der Tarantel gestochen. Genf kommt kaum aus der eigenen Zone, die Gäste dafür in der 22. Minute zum 0:2. Oder doch nicht? GSHC-Übungsleiter Treille nimmt wegen Verdachts auf ein Offside die Coaches Challenge. Und er soll Recht behalten, der Treffer wird annulliert. An der Tessiner Übermacht ändert dies jedoch nichts, Genf wird weiterhin eingeschnürt, der nächste Treffer der Bianconeri liegt förmlich in der Luft. Aus dieser pflückt Carr dann die Scheibe auch mit einem Ablenker und sorgt so dafür, dass der längst fällige Treffer doch noch Tatsache wird. Dieser Nackenschlag scheint dann endlich der Weckruf für die Genfer zu sein. Mit einer ordentlichen Leistungssteigerung kommt man noch vor der Sirene zum Anschlusstreffer durch Chanton.
Im Schlussdrittel angekommen macht Genf dort weiter, wo es noch vor der Pause aufgehört hat. Es powert weiter und kommt durch Jooris zum Ausgleich! Der Gästesektor ist bedient - und die Tessiner Hinterreihen spätestens nach dem Traumsolo von Timashov, welcher so für die erstmalige Führung der Genfer am heutigen Abend sorgt. Wer nun das grosse Aufbäumen der Bianconeri erwartet, wird bitter enttäuscht. Das Team von Uwe Krupp findet keine Mittel gegen dann defensiv sehr abgeklärte Grenats, kassiert zwei weitere Treffer und verliert so das Krisenduell gegen den Tabellennachbarn.
Dmytro Timashov (Genf-Servette HC): Lange muss der Schwede auf seinen ersten Saisontreffer warten. Und er hat ihn für einen ganz besonderen Moment aufgespart. Wichtig ist er ohnehin, sehenswert aber auch. Er rundet damit eine allgemein tolle Leistung ab.
Niklas Schlegel (HC Lugano): Sieht beim Backhand-Abschluss von Timashov unglücklich aus und kann so die erste Führung der Genfer in der Partie nicht verhindern.
6. Minute: Pfosten – Latte – Pfosten. Hartikainen im dreifachen Abschlusspech. Das hätte die Führung der Genfer sein müssen. Am Ende gewinnen sie aber auch ohne diesen Treffer.
Genf drückt kurz vor der Pause auf den Führungstreffer. Karrer verliert dann aber die Scheibe an Sekac, welcher den Turbo zündet und in Richtung Mayer losziehen kann. Eiskalt sein Abschluss in die obere rechte Torecke zehn Sekunden vor der Pausensirene. Wichtiger Treffer für die Gäste. Und wie feiert es der eigene Anhang im Gästesektor? Naja... man jubelt - und hält dabei warum auch immer ein Plüschtier mit der Form eines männlichen Geschlechtsorgans in die Höhe.
28. Minute, 0:2 durch Daniel Carr (HC Lugano)
Der Treffer war nur eine Frage der Zeit. Genf kann sich kaum befreien, ist stehend KO. Und dann lenkt Carr einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar für Mayer ab. Die Refs prüfen den Treffer noch auf einen hohen Stock, die Schaufel des Kanadiers ist aber unter der Querlatte. Und im Gästesektor kommt wieder wie beim 0:1 das Plüschtier zum Einsatz.
34. Minute, 1:2 durch Giancarlo Chanton (Genf-Servette HC)
Zweiter Saisontreffer von Chanton - und es ist ein ganz wichtiger! Timashov passt an Freund und Feind vorbei auf den am weiten Pfosten freistehenden Chanton, welcher die Scheibe im leeren Tor unterbringen kann.
43. Minute, 2:2 durch Josh Jooris (Genf-Servette HC)
Die Calvinstädter gleichen aus! Jooris holt eine Strafe raus, die Grenats bleiben aber im Puckbesitz. Mayer macht daher Platz für einen zusätzlichen Feldspieler. Und die nummerische Überzahl wird sogleich ausgenutzt. Jooris lenkt die Scheibe im Slot unhaltbar für Schlegel im Tor der Bianconeri ab.
46. Minute, 3:2 durch Dmytro Timashov (Genf-Servette HC)
Was für ein Energieanfall von Dmytro Timashov! Der Schwede tankt sich über die ganze Eisfläche durch und erwischt Schlegel backhand in der nahen Ecke. Der Goalie der Tessiner sieht nicht gut aus, dies soll die Leistung des Genfers aber nicht schmälern.
58. Minute, 4:2 durch Sakari Manninen (Genf-Servette HC)
Lugano bringt die Scheibe nicht unter Kontrolle. Hartikainen spitzelt dann mit letztem Einsatz die Scheibe vor den Tessiner Kasten, wo Manninen nur noch einschieben muss.
59. Minute, 5:2 durch Markus Granlund (Genf-Servette HC)
Krupp zieht den letzten Joker und nimmt Schlegel aus dem Tor. Und es kommt, wie so oft. Granlund profitiert vom verwaisten Tor und macht den Deckel endgültig drauf.