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Der NHL-Crack war zuletzt zu Gast bei der SRF-Talkshow Gredig Direkt, wo er sich zu verschiedenen Themen geäussert hat. Unter anderem kam er auch auf die Zukunft des Schweizer Eishockeys zu sprechen, welche er nicht als allzu rosig sieht.
"Ich sehe allgemein ein Problem im Schweizer Eishockey. Wenn man unser WM-Team betrachtet, dann war unser jüngster Spieler 24 Jahre alt. Wenn man jedoch die anderen Mannschaften, wie etwa Norwegen betrachtet, die hatten 18- und 20-Jährige im Kader. Wir haben momentan eine grosse Lücke von unten her, weil in den letzten Jahren einfach nicht so gut gearbeitet wurde."
Nino Niederreiter, Gredig Direkt, 30.05.24
Der 31-Jährige versucht, zu erklären: "Einerseits haben wir ein Nachwuchsförderungsproblem und andererseits ist unsere zweite Liga, die Swiss League, einfach nicht gut und müsste eigentlich viel besser sein. Das Sprungbrett von einer Juniorenliga in die National League ist derzeit viel zu schwierig. Dort haben wir im Schweizer Eishockey ein grosses Bedürfnis, um es besser zu machen." Auch auf die Ausländerregelung wurde er angesprochen:
"In meinen Augen braucht es in der Swiss League keine Import-Spieler. Es gibt wohl keine andere zweite Liga, wo so gutes Geld gezahlt wird wie in der Schweiz. Zum Thema sechster Ausländer kann man unterschiedlicher Auffassung sein. Wir haben schon alleine deswegen viele Ausländer in der Schweiz, wegen der Situation mit Russland und der KHL. Man bekommt daher viele Ausländer, die in der Schweiz spielen wollen, relativ günstig, weil sie einen Job brauchen. Daraus ergibt sich ein Konflikt in beide Richtungen."
Nino Niederreiter, Gredig Direkt, 30.05.24
Der Schweizer Nati-Stürmer übt auch Kritik am Schweizer Hockeyverband: "Wir lassen uns vom Erfolg der Nationalmannschaft der letzten Jahre und auch vom Erfolg der Liga etwas blenden. Die Liga funktioniert grundsätzlich hervorragend. Die Stadien sind mehr oder weniger überall voll. Es wird sehr gutes und attraktives Hockey gespielt. Allerdings ist das, was von unten nach oben kommt, nicht gut. Die zweithöchste Liga ist in sich zusammengefallen, auch weil die National League sie fallen liess. Der Schweizer Hockeyverband hat vielleicht auch seine Arbeit nicht allzu gut gemacht. Nun muss man die Swiss League neu aufbauen und es sind dadurch ein paar Jahre verloren gegangen. (...) Mein Gefühl ist, dass die zweithöchste Liga ein Problem hat. Und wir benötigen sie, um junge Spieler nach oben bringen zu können. Dieser Gap ist momentan einfach zu herausfordernd." Angesprochen auf sein Engagement beim EHC Chur, sagt Niederreiter:
"Grundsätzlich möchte ich dem EHC Chur etwas zurückgeben und andererseits auch den jungen Spielern allgemein der Schweiz. Es muss ein Sprungbrett nach oben Richtung Nati geben. Das ist mir ein grosses Anliegen."
Nino Niederreiter, Gredig Direkt, 30.05.24
Das gesamte Gespräch mit Nino Niederreiter bei Gredig Direkt auf SRF, könnt ihr euch unter folgenden Link anschauen.