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Pulli wird als Spätzünder betitelt. Der Finne wurde weder von einem NHL-Team gedraftet noch lief er in einer Junioren-Weltmeisterschaft auf. Für die U20 der Finnen absolvierte der 1.98 Meter grosse Verteidiger immerhin vier Partien.
Aufgewachsen ist der heute 23-Jährige in Turku. Die finnische Stadt ist bekannt für ihren Eishockeyverein TPS. Pulli spielte aber im Nachwuchs hauptsächlich für Tuto. Erst mit 16 Jahren wechselte er zum grossen Team der Stadt und arbeitete an seiner Entwicklung zum Eishockeyprofi.
In der Saison 2020/21 absolvierte Pulli seine ersten Partien in der höchsten finnischen Liga. Für TPS stand er in acht Partien auf dem Eis, musste aber mehrheitlich für die U20-Mannschaft ran. In der darauffolgenden Saison durfte er in der Regular Season immerhin in 21 Partien ran und in den Playoffs folgten 17 weitere Einsätze. 17 Spiele in den Playoffs, das bedeutet, dass Turku sehr weit kam. Im Playoff-Final scheiterte das Team um Valtteri Pulli an Tappara Tampere mit 1:4 in der Serie. Näher kam der Verteidiger bis heute keinem Titel.
Die Saison 2022/23 sollte dann der Durchbrich des Defensivspielers mit Gardemassen werden. Pulli stand in der Regular Season in 53 Partien auf dem Eis, schoss seine ersten drei Tore und sammelte zudem 14 Assists. Allein durch seine Grösse weckte er in Nordamerika bereits Interesse. Als es auf dem Eis besser lief, war ein Angebot nur eine Frage der Zeit. Das kam in der Saison 2022/23 und Valtteri Pulli unterschrieb schliesslich im Mai 2023 einen Vertrag bei den San Jose Sharks.
Für den Finnen folgte aber den Weg, den viele junge Talente in Nordamerika nehmen müssen. Erst galt es für den Verteidiger, sich in der AHL durchzusetzen. Bei den San Jose Barracudas kam Pulli, der für sein defensives Spiel bekannt ist, nicht mehr auf dieselbe Art und Weise in Fahrt, wie noch im Jahr zuvor bei TPS. In 59 Partien kam er aber immerhin auf zehn Scorerpunkte. In dieser Saison stand er nach zwei Partien nicht mehr auf dem Eis und es wurde schnell klar, dass das Abenteuer Nordamerika langsam aber sicher endet. Mit der Vertragsunterschrift in Lugano war das vorläufige Ende Tatsache.
In der Medienmitteilung zur Verpflichtung des Finnen äusserte sich Sportchef Hnat Domenichelli zum Transfer: "Er ist für seine Grösse ein hervorragender Schlittschuhläufer und wir sind zuversichtlich, dass er sofort einen Beitrag zu unserer Verteidigung leisten kann." Gerade der letzte Teil ist entscheidend für die National-League-Vereine und auch ein Grund, weshalb Verstärkungsspieler, die während der Saison verpflichtet werden, oft nicht überzeugen können. Von ihnen wird erwartet, dass sie direkt ihre Leistungen abrufen können und dem Team weiterhelfen. Wenn ein Spieler aber während der Saison den Verein wechselt, oder wie Pulli nur zwei Spiele bestreitet, dann kann er unmöglich über die nötige Spielpraxis oder das nötige Selbstvertrauen verfügen.
Pulli ist aber ein interessanter Spieler, welcher die defensive Spielweise priorisiert und sich nur in die Offensive einschaltet, wenn er die entsprechende Möglichkeit sieht. Vom finnischen Verteidiger darf man in Lugano also nicht Scorerwerte wie einst von Petteri Nummelin erwarten. Stattdessen wird Pulli versuchen, defensive solide Arbeite zu leisten und viele Pucks zurückzugewinnen.