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Nach 27 gespielten Runden steht der FC Aarau mit 36 Punkten auf dem sechsten Tabellenrang. Dieser entspricht überhaupt nicht dem, was sich der FC Aarau selbst und auch die Fans zu Beginn der Saison erhofft und auch erwartet haben. Der Rückstand auf das drittplatzierte Wil beträgt stattliche zehn Punkte, bei noch neun auszutragenden Partien. Auf Tabellenführer Yverdon-Sport fehlen gar 13 Punkte. Wohl nur noch der grösste Optimist glaubt, dass der FC Aarau in der momentanen Form nochmals um die ersten drei Plätze mitreden kann.
Die Saison begann für den FC Aarau vielversprechend. Aus den ersten zehn Partien resultierten vier Siege, fünf Remis und nur gerade eine Niederlage. Man stand auf dem zweiten Tabellenrang. Die Basis für eine erfolgreiche Saison war gelegt. Dann verlor man in der elften Runde auswärts in Vaduz gleich mit 0:4 gegen das Kellerkind aus Liechtenstein. Es folgten zwei weitere Niederlagen und nur ein Remis bis Anfang Oktober. Die Spieler standen nicht mehr hinter ihrem Trainer Stephan Keller. Der Führungsetage blieb keine andere Wahl, als Keller zu entlassen und einen neuen Trainer einzustellen.
So verpflichteten die Aargauer Boris Smiljanic als neuen Coach. Von nun an standen also die Spieler noch mehr in der Pflicht, das Ruder herumzureissen, waren sie es doch, die nicht mehr mit Keller zusammenarbeiten wollten. Der Trainerwechsel schien sich auszuzahlen, konnte man den damals Tabellenzweiten Yverdon im ersten Spiel unter dem neuen Trainer schlagen. Die neu gewonnene Euphorie war aber schneller weg als sie gekommen war. Im zweiten Spiel unter Smiljanic kassierte man gleich eine 1:6-Packung gegen den FC Wil. Ein erstes Mal stellten die Fans ihre Mannschaft zur Rede, doch es sollte nicht das letzte Mal bleiben.
Seither hat sich der FCA im Tabellenmittelfeld eingependelt. Aus den 13 Partien unter Boris Smiljanic konnte man nur gerade fünf gewinnen. Dies sind definitiv zu wenige, wenn man Aufstiegsambitionen hegt. Das grosse Problem der Aarauer ist die Konstanz. Unter Smiljanic konnte man bisher nie zwei aufeinanderfolgende Partien gewinnen. Als Beispiel dafür dienen die letzten beiden Partien. Auswärts konnte man den FC Wil dank einer starken Leistung mit 3:0 bezwingen. Im letzten Spiel verlor man dann gegen Vaduz zuhause nach einem offensiv harmlosen Auftritt.
Bis 2010 galt der FC Aarau als unabsteigbar. Mehrmals gelang es, den Abstieg in letzter Sekunde abzuwenden. 2010 stieg man dann in die Challenge League ab, um drei Jahre später den erneuten Aufstieg zu schaffen. Nach wiederum nur zwei Saisons stieg der FCA 2015 in die zweithöchste Spielklasse ab. Seither spielen die Aargauer in der Challenge League. In der Saison 2018/19 qualifizierte sich der FC Aarau in Extremis für die Barrage. Dort gewann man das Hinspiel auswärts gegen Neuchâtel Xamax gleich mit 4:0. Der Aufstieg war griffbereit. Den Vorsprung aus dem Hinspiel verspielte man zuhause und schaffte den Aufstieg nicht.
Vor allem in dieser Saison herrschten rund um den Verein immer wieder Unruhen. Zuerst standen die Spieler nicht mehr hinter ihrem Trainer Stephan Keller, dann verloren die Fans die Geduld und stellten die Spieler ein erstes Mal zur Rede. Vor wenigen Wochen kam es dann zum Eklat auf dem Brügglifeld. Nachdem einige Fans den Rasen betreten hatten, um die Spieler zur Rede zu stellen, wollten sie sich später Zugang zu den Katakomben verschaffen. Dies gelang glücklicherweise nicht. Nach jenem Eklat gab der Präsident Philipp Bonorand bekannt, dass er nach dieser Amtsperiode zurücktreten wird.
Nach all diesen Ereignissen rund um den FCA ist es höchste Zeit, sich wieder voll und ganz auf die sportliche Leistung zu konzentrieren, um die laufende Saison bestmöglich abzuschliessen. Ansonsten droht das grosse Saisonziel einmal mehr mit grossem Getöse zu platzen.