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Die Karriere von Janick Schwendener begann in Davos, wo er in der Saison 2008/09 noch in der U17-Elit-Mannschaft tätig war. Schon damals wurde er ab und zu bei der ersten Mannschaft als Ersatztorhüter benötigt. Bis zu seinem ersten Einsatz in der National League dauerte es bis zur Saison 2011/12. Damals hütete Leonardo Genoni im Landwassertal das Tor. Für den jungen Schlussmann gab es also kein Vorbeikommen. Dennoch blieb er bis 2015 dem HC Davos treu und kam zu insgesamt elf Einsätzen in der National League.
In der letzten Saison wurde Schwendener an Thurgau, Genf und Kloten ausgeliehen und konnte so wichtige Spielpraxis sammeln. Auf die Saison 2015/16 hin wechselte er dann zum SC Bern, wo er sich mit Marco Bührer die Spielzeit teilte. Beide Torhüter wussten aber nicht zu überzeugen und so wurde der Tscheche Jakub Stepanek verpflichtet und der Rest ist bekannt: Der Schlussmann hexte die Berner in den Playoffs zum Titel. Zudem war schon früh in der Saison klar, dass Leonardo Genoni nach Bern wechseln würde: "Er hat mich damals angerufen und wollte gar nicht aufhören, sich zu entschuldigen", erklärt Janick Schwendener in der neusten Ausgabe des Slapshot Magazins. Dann fügt der Torhüter an: "Dabei war das doch gar nicht nötig. Es war doch klar, dass der SCB diesen Transfer machen musste. Ich war damals noch nicht bereit für diese Rolle. Ich war zu wenig reif und kam mit der Erwartungshaltung nicht klar." Schwendener stand damals in 19 Partien für die Mutzen im Einsatz und kam auf eine Fangquote von 88,8 %.
Seine Karriere ging in der Swiss League weiter, wo er sich dem SC Rapperwil-Jona anschloss. Die St.Galler waren ein Jahr zuvor aus der National League abgestiegen und hatten die Mission, ins Oberhaus zurückzukehren. Schwendener konnte sich aber auch bei den Lakers nicht durchsetzen und wurde während der Saison zum HC Thurgau ausgeliehen.
Der HCT verpflichtete den Schlussmann auf die Saison 2017/18 dann auch. Dabei wurde Janick Schwendener zum ersten Mal in seiner Aktivkarriere Stammtorhüter. Dort entwickelte er sich zu einem der besten Goalies der Swiss League. Das ging eine Weile gut, doch dann verstritt er sich mit Coach Christian Mair: "Die Chance, dass der Trainer gehen muss und der Torhüter bleibt, ist wahrscheinlich überall ziemlich klein." Weiter erklärt er: "Wir hatten viele Meinungsverschiedenheiten. Irgendwann haben wir uns nur noch angeschrien. Ich habe manchmal eine provokative Art und sage immer, was ich denke. Rückblickend würde ich ein paar Dinge anders machen, es gibt Sachen, die ich bereue. Aber alles in allem hatte ich keine Lust mehr, mir diese Negativität zu geben."
So war seine Zeit nach der Saison 2019/20 beim HC Thurgau zu Ende und nun stellte sich die Frage, wo es für den Torhüter weitergeht. Er fand damals in der Schweiz keine Position mehr, alle Teams hatten ihre Goalies bereits unter Vertrag.
Die Mutter von Janick Schwendener ist Deutsche. So entschied er sich, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Wenige Wochen hatte er den deutschen Pass, der ihn 90 Franken kostete und plötzlich taten sich für ihn ganz neue Türen auf. Er wechselte schliesslich in die DEL zu den Iserlohn Roosters. Dort kam er nicht viel zum Einsatz, wurde aber geschätzt. Man wollte ihn halten, doch Schwendener entschied sich in die DEL 2 zu den Dresdner Eislöwen zu wechseln. "Heute kann ich sagen, dass sich für mich zum Glück alles zum Guten gewendet hat. Ich möchte diese Erfahrung in Dresden nicht missen. Ich konnte mir hier ein völlig neues Umfeld aufbauen", erklärt er.
In der DEL 2 lief es ihm von Beginn weg hervorragend und er wurde nach der letzten Saison zum Torhüter des Jahres ausgezeichnet. Er erhält vom Team endlich die Wertschätzung, die ihm in der Schweiz oft verwehrt geblieben ist. Mit 30 Jahren hat der gebürtige Churer also endlich sein Glück gefunden. Mit Dresden liegt er derzeit auf dem sechsten Platz. Die Eislöwen haben aber nur vier Punkte Rückstand auf Rang zwei.
Schwendener hofft, dass er noch bis Mitte 30 Eishockey spielen kann. "Aber wenn nicht, ist das auch kein Weltuntergang. Ich wäre auch gerne Musiker. Oder würde irgendwo ein Café führen." Die Pläne gehen ihm also nicht aus.