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Blickt man auf die Saison des EHCB zurück, kommt man um das Wort Verletzungen nicht herum. Zwischenzeitlich fiel gefühlt die halbe Mannschaft aus. So erging es mit dem Genève-Servette HC und den SC Rapperswil-Jona Lakers auch den anderen Teams, die sich für die Champions Hockey League qualifiziert hatten. Biel stand zudem in der letzten Saison zum ersten Mal in einem Playoff-Final und die Sommervorbereitung wurde entsprechend kürzer. Alles Gründe, welche die Aufgabe des Nachfolgers von Antti Törmänen, Petri Matikainen, noch schwieriger machten.
Sportchef Martin Steinegger musste während der Saison oft über die oben genannten Punkte sprechen, denn er wurde regelmässig gefragt, ob der Stuhl Matikainens nicht wackle. Um den Jahreswechsel wurden die Verletzten weniger und die Bieler langsam wieder besser. So konnte gar mit der direkten Playoff-Qualifikation geliebäugelt werden. Im Februar fiel das Team aber komplett zusammen und so musste Matikainen dennoch gehen. Martin Steinegger übernahm und erreichte zumindest noch die Viertelfinals.
17 auslaufende Verträge machten die Aufgabe für den EHC Biel auch nicht einfacher und so kommt es mit Joren van Pottelberghe, Yannick Rathgeb, Mike Künzle, Luca Hischier und Tino Kessler zu fünf gewichtigen Abgängen. Hinzu kommt der Rücktritt von Beat Forster, der eine starke Saison spielte. Diese Mannschaft wurde über Jahre zusammengestellt und hatte 2022/23 ihre beste Spielzeit. Jetzt geht eine Ära zu Ende und der EHCB wird in der kommenden Saison deutlich verjüngt auftreten.
Spannend ist ein Blick zurück auf die Playoff-Serie gegen die ZSC Lions. Die Bieler bekundeten in Spiel zwei und Spiel drei durchaus Pech und verloren jeweils nur knapp. Darauf konnte das Team von Martin Steinegger nicht mehr reagieren. Es wurden Stimmen laut, dass die Seeländer halt langsam in die Jahre gekommen seien. Dabei wurden speziell Damien Brunner und Luca Cunti genannt. Ob das am Ende tatsächlich ein so grosser Faktor war, ist zu bezweifeln. Die Chancenauswertung war aus Sicht des EHCB ein Problem. Nur 5,36% der Abschlüsse landeten hinter Simon Hrubec im Tor. Bei den ZSC Lions resultierte hingegen aus 10,22% der Schüsse ein Treffer.
Die Special Teams der Bieler funktionierten nicht nach Wunsch und am Ende des Tages war auch Harri Säteri nicht mehr so dominant, wie er es in der letzten Spielzeit war. Die vielen entscheidenden Partien zum Ende der Regular Season und in den Play-Ins, in denen die Seeländer noch einmal aufdrehten, haben dem Team wohl auch etwas zu viel Energie geraubt. Ebenfalls erwähnt werden, müssen die ZSC Lions, die mit Rudolfs Balcers, Jesper Fröden, Derek Grant und Denis Malgin den Kader auf diese Saison klar verstärken konnten. Das ist mit ein Grund, weshalb sich im Gegensatz zur Spielzeit 2022/23 die Zürcher mit 4:0 durchsetzen konnten.
Aus Sicht des EHC Biel waren wohl Toni Rajala, Gaëtan Haas und Yannick Rathgeb die drei besten Spieler in dieser Saison. Positiv daran ist, dass zwei davon in der nächsten Spielzeit weiterhin Teil des Kaders sind und als Leader vorangehen werden. Ebenfalls nahe an die Top-Drei schaffte es Beat Forster, der in der Defensive einmal mehr eine absolute Bank war. Der Routinier wird ab der kommenden Spielzeit Assistenztrainer und sich um die Defensive kümmern. Es wird spannend zu sehen sein, was er für neue Ideen einbringen wird. Für den Fortschritt der jungen Spieler ist er sicher ein wichtiger Faktor, aber das war er bereits während seiner Zeit als Spieler. Zum Beispiel profitierte Janis Moser sehr stark von Forster.
Für Martin Steinegger geht es jetzt noch darum, einen neuen Coach zu finden, dann kann nach den Ferien die Sommervorbereitung losgehen. Diese wird wichtig für das Formen der neuen Mannschaft sein.
Zum Schluss kann gesagt werden, dass in dieser Saison beim EHC Biel einiges schieflief. Einerseits Dinge, welche die Seeländer nicht in den eigenen Händen hatte, andererseits waren die Leistungen aber auch zu selten auf dem Niveau von 2022/23. Jetzt entsteht in Biel ein neues Team und die Erwartungen müssen wieder etwas heruntergeschraubt werden. Ein angenehmer Gegner werden die Seeländer aber auch in Zukunft nicht sein.