



























































Die U20-WM, mein definitives Lieblingseishockeyturnier. Hockey auf höchstem Niveau, Schaufenster der besten Nachwuchstalente im Welteishockey die aber körperlich mehrheitlich bereits bestandene Männerbodies aufweisen und darum für intensives, leidenschaftliches, dynamisches, schnelles und spektakuläres Eishockey garantieren. Taktisch sind die Spieler noch nicht 100%ig ausgereift und darum gibt es an diesem Turnier in aller Regel mehr spektakuläre Spiele als auf Pro-Hockey-Ebene.
Grossartig, dass die Spiele der Schweizer Mannschaft an dieser WM plus der WM-Final auf MySports erneut zu sehen sein werden. Auf dem Latrinenweg habe ich zudem erfahren, dass die Einschaltquoten im vergangenen Jahr erfreulich hoch ausgefallen sind. Darum: MySports am 26.12.19 / Nachmittagsspiel Schweiz vs Kazakhstan, es geht los, freuen wir uns!
1. Mindestens auf dem Papier sind die beiden Gruppen im Kräftevergleich höchst unterschiedlich zu beurteilen. Unsere Schweizer Mannschaft hat grosses Glück, dass sie mit Schweden, Finnland, der Slowakei und Kazachstan eingeteilt ist. Gegen Kazachstan spielt sie ein “Must-Win-Game” und auch gegen die Slowakei dürfen Punkte erhofft werden. Nur gegen Schweden und Finnland sind unsere Jungs Aussenseiter. Ganz anders die Gruppe mit Kanada, USA, Russland, Tschechien und Deutschland. Diese Gruppe scheint wesentlich stärker zu sein als die Schweizer Gruppe.
2. Noch selten war ein Aufsteiger derart stark besetzt wie die diesjährige Deutsche Auswahl. Das wird ein ganz heisser Tanz um die Viertelfinalqualifikation, die Übermacht der Tschechen im Vergleich mit den Deutschen ist nur marginal, falls überhaupt. Ja, noch mehr: Im Direktduell neige ich dazu, die Deutschen ganz leicht zu favorisieren.
Deutschland:
Deutschland stellt in diesem Jahr die für mich beste U20-Auswahl in der Zeit in der ich für NHL-Central Scouting Talente evaluiere und dies sind mittlerweile immerhin bereits 23 Jahre. Mit Tim Stützle und Moritz Seider stellen die Deutschen zwei High-End-Talente und mit Dominik Bokk, J.J. Peterka und Lukas Reichel drei weitere sehr gute Nachwuchshoffnungen. Hinzu kommen mit Justin Schütz (FLA) und ansatzweise auch Fleischer, Valenti, Kinder, Gnyp, Goalie Ancicka und einige mehr mit immerhin einem OK-Level. Glück für die Schweiz, dass Aufsteiger Deutschland nicht Gruppengegner geworden ist, im Direktduell hätte ich die Deutschen gegen unsere Auswahl favorisiert. Wie im Vorspann erwähnt, wage ich sogar zu behaupten, dass ich die Deutschen auch im Direktduell gegen Tschechien leicht favorisiere; das wird ein hochinteressantes Duell. Offensichtlich wird die Stärke der Deutschen in grossen Teilen der tschechischen Medien kaum registriert. Falls sich diese latente Überheblichkeit aufs tschechische Team überträgt, könnte dies fatale Folgen haben.
Finnland
Die Finnen zittern um ihren Starcenter Anton Lundell. Er leidet unter einer Handverletzung und es ist, Stand heute, noch nicht klar, ob er für die WM rechtzeitig fit wird. Lundell galt lange Zeit als sicherer Top5-Pick für den 2020 Draft, seine Leistungen in dieser Saison vor seiner Verletzung waren allerdings leicht enttäuschend. Trotzdem: Lundell wäre der Star der Finnen. Im Tor erwarte ich Justus Annunen (COL), er ist ein Hybrid-Butterfly-Goalie der sich sehr gut bewegt und noch Verbesserungspotenzial bei seinen Händen hat. Annunen schätze ich nicht ganz auf dem Niveau von Askarov, Knight oder Dostal ein, aber auch er ist sicher fähig, während zwei Wochen heiss zu laufen. Die Defense ist gut besetzt und zwar von den Nummern 1-7 oder 1-8. Der vielleicht beste davon ist Ville Heinola (WPG). Heinola ist ein sehr kompetitiver Zweiwegverteidiger mit gutem Passspiel und exzellentem Hockeysense. Sein Skating und seine Schussqualität sind noch verbesserungswürdig. Wie gesagt, bei den Forwards wäre es für die Finnen jammerschade, wenn Lundell ausfallen würde. Aber mit Aatu Räty folgt für den NHL-Draft 2021 ein weiteres Supertalent. Aatu Räty wird in frühen Vorschauen sogar das Potenzial für den Nr.1-Overall-Pick attestiert. Er hat superweiche Hände, seine grossflächigen Moves sind sehr effizient und seine Spielübersicht wie auch generell seine Spielmacherqualitäten sind herausragend. Weitere Top-Stürmer sind Rasmus Kupari und Matias Maccelli.
Kanada
Kanada gehört wie jedes Jahr zu den Favoriten, denn wenn ich das Preliminary Roster studiere dann fällt auf, dass entweder alle Spieler gedraftet sind oder dann für den kommenden Draft als Erstrundenpicks gehandelt werden. Ja, noch mehr: Von den gedrafteten Spielern sind es exakt 10 Erstrundenpicks und 7 die in der zweiten Runde gezogen wurden. Dies sind eindrückliche Fakten, auch wenn sie im Endeffekt nicht allzu sehr überschätzt werden dürfen. Die interessantesten Spieler hierzulande werden die beiden Topshots für den kommenden Draft, Alexis Lafrenière und Quinton Byfield. Bei Lafrenière – einem spät geborenen 2001er Jahrgang - gab es zudem Bemühungen, ihn ähnlich wie seinerzeit Auston Matthews, in die Schweizer Liga zu holen; er wäre definitiv eine Attraktion gewesen. Wenn es bei den Kanadiern Fragezeichen gibt, dann ist es auf der Goalieposition. Favorit für den Starting-Goalie ist Oliver Rodrigue (EDM). Er hat schnelle Beine und steht sehr gut auf den Schlittschuhen. Er muss sich noch betreffend Physis und Stockarbeit verbessern. Die Defense wird von Ty Smith (NJ) angeführt, aber auch Jared McIsaac (DET), Calen Addison (PIT) und Bowen Byram (COL) traue ich einiges zu. Zudem wird die “Performance” des 2020-Draftees Jamie Drysdale sehr interessant sein zu beobachten. Er spielte im August ein hervorragendes Hlinka/Gretzky-Memorial-Turnier auf U18-Stufe. Bei den Stürmern ist es schwierig, Namen auszulassen. Wie gesagt, die beiden Youngsters Lafrenière und Byfield… bei beiden erwarte ich eine Top-9-Rolle, dann Connor Mc Michael (WSH), Ty Dellandrea (DAL), Dylan Cozens (BUF), Liam Foudy (CBJ)… and you name it. Vielleicht zwei, drei Worte zu Dylan Cozens: Er gehört zweifelsohne zu den absolut besten Spielern im kanadischen Major Junior Hockey. Er ist ein supergut skatender Skorer mit guter Schussqualität und gutem Hockeysense. Er erinnert in seinem Spielstil ein wenig an Matt Barzal (NYI).
Kazakhstan
Kazakhstan ist klarer “Abstiegsfavorit” Nr. 1. Pech für sie, dass Aufsteiger Deutschland der klar beste Aufsteiger der letzten Jahre ist und in einem allfälligen Relegationsduell z.B. gegen Deutschland oder Tschechien wären die Kazachen sehr klare Aussenseiter. Für die Kazachen spricht, dass sie mit der Schweiz und der Slowakei in der deutlich schwächeren Gruppe eingeteilt sind und die Schweiz und die Slowakei als die ersten beiden Gegner im Programm stehen haben; d.h. früh im Turnier werden sie sich noch mit vollen Kräften und genügend Benzin im Tank gegen die drohenden Niederlagen stemmen können. Das diesjährige Kazachenteam scheint mir – neben mangelnder Klasse – auch zu jung zu sein. Die Chancen auf den Klassenerhalt wären mit dem nächstfolgenden Jahrgang besser, aber in diesem Jahr wird es extrem schwierig, den Klassenerhalt zu schaffen. Die für mich interessantesten Spieler sind der 17-jährige Goalie Maxim Pavlenko, er hat eine supergute Grösse und ist schnell und mobil auf den Beinen. Vermutlich werden die Kazachen aber auf den erfahreneren Valdislav Nurek setzen, der bereits an der letzten U20-WM mit dabei war. Bei den Verteidigern entspricht noch am ehesten David Muratov den Ansprüchen an einer Junioren A-WM; er ist ein gross gewachsener, physischer, solider “Stay-at-home-Verteidiger”. Artom Korolyov ist der “Böseste”, von ihm erwarte ich viele Strafminuten. Die meiste Offensive von der Blueline wird von Madi Dikhanbek produziert und bei den Stürmern gilt es auf Oleg, Boiko, Dias Guseinov und Andri Buyalsky zu achten. Vor allem Guseinov ist gefährlich, er hat sehr gute Skills. Buyalsky hat gute Puckskills und versteht es gut, die Scheibe von der Defensivzone ins Angriffsdrittel zu tragen. Er ist ein guter Puckmover und hat einen langen Skatingstride.
Russland
Die Russen stellen in diesem Jahr ein eher überdurchschnittlich starkes Team mit gutem Skating und guten Skills und dieser Vergleich gilt mit RUS U20-Teams aus früheren Jahren. Kader-Überraschungen gibt es bei Russland auch in diesem Jahr: Für mich ist es die Absenz des Flügelstürmers Rodion Amirov, ein wahrscheinlicher 1st-Rounder im kommenden Draft. Coach Bragin ist bekannt dafür, dass er Spieler bevorzugt die bereits Erfahrung im Profi-Hockey haben, Juniorenligaspielern - auch wenn sie noch so talentiert sind - traut er nicht so über den Weg. Im Tor sticht das Supertalent Yaroslav Askarov hervor, er gehört zu den 2-3 besten Goalietalenten die ich in meinen 23 Jahren gescoutet habe. Er hat eine gute Grösse, eine unglaublich schnelle Fanghand, exzellente Spielübersicht und bewegt sich im Crease hervorragend. Seine lateralen Verschiebungen sind äusserst präzise und er scheint auch mental sehr stark zu sein. Tendenziell spielt er noch etwas zu sehr Juniorenstil, d.h. er deckt vor allem unten alles ab und tendiert dazu, oben etwas zu viel offen zu lassen, was ihm auf Profiweltklasseniveau, sprich NHL, Probleme bereiten könnte; diesbezüglich wird er sich noch anpassen müssen. Es ist aber alles andere als gesichert, dass Askarov die Nr. 1 sein. Wie gesagt, Bragin ist bezüglich Spielerwahl ziemlich konservativ und hat bis jetzt meistens auf den ungedrafteten Miftakhov gesetzt. Er ist kleiner als Askarov und deutlich schwächer mit dem Stock. Die Verteidigungslinien scheinen ziemlich ausbalanciert zu sein. Herausragend dabei Alexander Romanov (MTL), gute Skills, gutes Skating und auch gutes physisches Spiel. Misyul (NJ) ist ebenfalls gut (Hände, Offensivpotenzial, smart und mit seidenweichem Skating). Pylenkov ist ein unscheinbarer aber effizienter so genannter Stay at Home-Verteidiger mit einer extrem kleinen Fehlerrate. Im Sturm sind die Russen auf der Centerposition mit Khovanov (MIN), Sokolov und Morozov (VGK) gut besetzt und bei den Wingern stechen Denisenko (FLA), Marchenko (CBJ) und Podkolzin (VAN) heraus. Groshev, Voronkov (CBJ) und Dorofeyev (VGK) sind mehr hart arbeitende Ergänzungsspieler, aber halt doch auch mit den überdurchschnittlichen russischen Basisskills.
Schweden
Die Schweden gehören seit geraumer Zeit zu den alljährlichen Medaillenanwärtern; so auch dieses Jahr. Im Tor stehen Erik Portillo (BUF) oder Hugo Alnefelt (TB). Beide gehören nicht ganz zu den besten der Welt in dieser Alterskategorie, sind aber sicher fähig, ihren Teams zwei heisse Wochen abzuliefern. Vermutlich wird Alnefelt die Nummer 1. Die Verteidigung ist einmal mehr das Prunkstück denn, fast alle schwedischen Verteidiger sind nach vorne gefährlich, produktiv und kreativ und nach hinten mindestens mittelmässig. Die Schweden stellen seit Jahren überdurchschnittlich viele gute Offensiv- oder Zweiwegverteidiger. In diesem Jahr gilt das Augenmerk Rasmus Sandin (TOR) und – falls er noch freigestellt wird - Adam Boqvist (CHI). Aber auch ohne diese beiden Topshots sind die Schweden mit Philip Broberg (EDM), Tobias Bjornfoot (LA), Victor Söderström (LA) und Nils Lundkvist (NYR) noch immer hervorragend aufgestellt auf der Blueline. Bei den Stürmern schaut es etwas düsterer aus. Aus bisher ungeklärten Gründen tun sich die Schweden in jüngster Zeit schwer, top Centers zu produzieren. Auch in diesem Jahr ist diese Position nicht erstklassig besetzt, zudem fehlt mit Olofsson der vermeintlich beste Center verletzungsbedingt. Viel wird von den noch nicht 18-jährigen Toptalenten Lucas Raymond und Alexander Holtz erwartet. Beide gelten als Top10-Picks für den NHL-Draft 2020. Raymond ist der bessere Skater und weist einen extrem hohen Hockey-IQ auf und Holtz ist ein Skorer erster Güte mit Weltklasse-Schussqualität und unterschätztem Passspiel. Das Problem war bis jetzt, dass die Schweden noch keinen perfekten Center für die beiden Superflügel gefunden haben. Ich bin gespannt, wer diese Aufgabe übernehmen wird. In der Champions Hockey League hat mir zudem der Winger Samuel Fagemo von Frölunda sehr gut gefallen, auch von ihm dürfen wir einiges erwarten.
Schweiz
Die Schweiz stufe ich leicht schwächer ein als im letzten Jahr. Sie verfügt einerseits über eine im Jahrgangsvergleich wirklich gute Defense aber andererseits gilt dasselbe für die Forwards leider nicht. Es stellt sich die Frage, wer Offensive kreieren und Tore schiessen wird. Als Leistungsträger erwarte ich Goalie Luca Hollenstein, er spielte bereits letztes Jahr eine hervorragende WM und hat auch in dieser Saison beim EV Zug wiederholt sehr gute Leistungen abgeliefert. Bei den Verteidigern setzt die Schweiz vor allem auf Tim Berni (CBJ), Nico Gross (NYR) und Janis Moser. Die Forwardhoffnungen lasten vor allem auf Valentin Nussbaumer (ARI), aber auch Kyen Sopa, Stéphane Patry, Jeremi Gerber, Sandro Schmid und Simon Knak müssen zeigen, dass sie auch auf diesem Niveau mithalten und produzieren können. Ein Sieg gegen Kazachstan ist ein Muss, auch gegen die Slowaken favorisiere ich die Schweiz leicht, gegen alle anderen Teams an dieser WM ist die Schweiz Aussenseiter, aber sicher nicht chancenlos. Glück für die Schweiz, dass sie in der vermeintlich deutlich schwächeren Gruppe eingeteilt ist und sich nicht z.B. mit den in diesem Jahr sehr starken Deutschen um die Viertelfinalqualifikation duellieren muss.
Slowakei
Nur gerade drei Spieler kehren vom letztjährigen U20-Team zurück, d.h. die diesjährige slowakische Auswahl ist ziemlich unerfahren auf diesem Niveau. Auch die Slowaken hoffen auf überdurchschnittliches Goaltending mit dem gross gewachsenen, viersprachigen Samuel Hlavaj, der bis jetzt eine herausragende Saison mit Sherbrooke in der QMJHL spielt. Er ist ein so genannter Hybrid Butterfly Goalie, sehr kompetitiv, ein guter Stickhandler und für seine Grösse ziemlich mobil. Athletisch und betreffend Positionsspiel hat er noch Verbesserungspotenzial. Bei den Verteidigern ist kein einziger für die NHL gedraftet, sicher ein Indiz, dass die diesbezüglich individuelle Klasse überschaubar ist. Der interessanteste Verteidiger ist der erst 17-jährige Samuel Knazko der in der finnischen Juniorenliga gute Leistungen zeigt. Andrej Golian ist ein weiterer Verteidiger mit relativer Klasse. In der Offensive wird viel vom Tampa Draftpick Maxim Cajkovic (TB) und dem WHL-Star Oliver Okuliar erwartet. Insgesamt schätze ich aber die Slowaken nicht so stark ein wie üblicherweise, d.h. ich favorisiere sie gegen die Kazachen, gegen die Schweiz werden sie leichte Aussenseiter sein.
Tschechien
Tschechien ist in diesem Jahr schwach besetzt und wird die mangelnde Klasse durch den vermeintlichen Heimvorteil kompensieren müssen. Hinzu kommt, dass es dank den starken Deutschen sogar zum Supergau – den Relegationsspielen – kommen könnte wenn es einerseits unglücklich läuft für die Tschechen und es sich andererseits bewahrheitet, dass die Deutschen unterschätzt werden. Aber vielleicht kommt eh alles ganz anders als vorhergesagt… darum widmen wir uns nun der eigentlichen Mannschaft: Hoffnungsträger ist Goalie Lukas Dostal, er spielt bis jetzt in Finnland eine sehr gute Saison. Sorgen bereitet die Verteidigung, bei denen ich keinen herausragenden Spieler orte, vielleicht noch am ehesten Martin Hugo Has (WSH). Bei den Forwards lastet die Hauptverantwortung für die Offensivproduktion einerseits beim Center Jan Jenik (ARI) – gutes Spielverständnis und ein guter Charakter sind seine Markenzeichen - und andererseits beim hart arbeitenden und gut skatenden Jakub Lauko (BOS). Vielleicht kann auch Michal Teply (CHI) gewisse Akzente setzen, er ist gross und kräftig und hat recht gute Puck-Skills. Aus Scoutingsicht für den nächsten Draft ist der ebenfalls gross gewachsene und körperlich gut ausgestattete Jaromir Pytlik interessant.
USA
Die USA gehört auch dieses Jahr sehr klar zu den Medaillenanwärtern und dies obwohl sie gewichtige Absenzen zu beklagen haben. Die Topshots Jack Hughes, Joel Farabee und Oliver Wahlstrom haben sich bereits erfolgreich in der NHL etabliert oder sind vie AHL auf dem Sprung dazu, darum fehlen sie an dieser U20-WM. Neben Russland mit Askarov und Tschechien mit Dostal stellen auch die USA mit Spencer Knight einen herausragenden Goalie. Knight gehört neben Askarov zu den herausragendsten Goalietalenten. Der Florida Panthers Draftpick ist ein athletischer Butterfly-Goalie, technisch stark und ein guter Skater. Bei den Verteidigern sind Cam York (PHI) und K’Andre Miller (NYR) für die Offensivproduktion verantwortlich, Samuelsson wird im Slot aufräumen und das defensive Gewissen verkörpern. Bei den Forwards will ich vier Namen hervorheben und zwar Cole Caufield (MTL), Alex Turcotte und Arthur Kaliyev (beide LA) sowie Trevor Zegras (ANA). Die anderen Forwards sind tendenziell eher für Checkingline-Rollen vorgesehen. Cole Caufield ist auch aufgrund seiner geringen Körpergrösse – er ist nur gerade 170cm gross – der vielleicht spektakulärste Spieler, resp. der erstaunlichste. Er ist ein exzellenter Skorer mit unglaublich guter Schusstechnik und unvergleichlichen Instinkten für das richtige Positionsspiel in Tornähe, er schafft es mehr als andere Stürmer, sich so genannt „open“ zu positionieren. Hinzu kommt, dass er trotz seines Grössennachteils keine Angst kennt vor physischer Konfrontation. Er ist ein Spieler der dem Gegner unter die Haut geht.
Thomas Roost ist seit 1996 NHL-Scout für den zur NHL gehörenden Central Scouting Service und seit 2010 Scout für den EHC Biel. Hauptberuflich ist er als CHRO und Mitglied der Konzernleitung in einer internationalen Touristikfirma mit weltweit 1500 Mitarbeitenden tätig. Thomas leistet sich eine eigene Meinung und freut sich immer sehr über Reaktionen zu seinen Beiträgen die zur Diskussion Anlass geben sollen. Er pflegt auch mit viel Spass seinen Twitter-Account @thomasroost.