


























































Im Herbst 2016 erfüllte der FC St.Gallen einen Traum seiner Fans und gab die Rückkehr des verlorenen Sohnes bekannt. Bald zwei Jahre später ist der Name Tranquillo Barnetta in der Ostschweiz schon fast gänzlich verblast.
Es war die wohl grösste News der ersten Saisonhälfte, als die Heimkehr von Tranquillo Barnetta am 27. September 2016 publik wurde. St.Gallen hatte es geschafft, der verlorene Sohn kam nach vielen Jahren in Deutschland und zwei Saisons in Nordamerika nach Hause. In der Rückrunde gehörte er offiziell erstmals wieder zum Ostschweizer Kader, die Liebe war wieder perfekt.
662 Tage nach seiner spektakulären Ankündigung startet der "neue" FCSG unter der Führung von Matthias Hüppi, Alain Sutter und Neo-Coach Peter Zeidler in die neue Saison, von Barnetta weit und breit keine Spur. Er ist als verletzt gemeldet, schon wieder. Seit seiner Rückkehr zu den "Espen" plagten ihn diverse kleinere Verletzungen, der Körper scheint mit 33 Jahren vielleicht nicht mehr immer ganz mitzuspielen.
In insgesamt 26 RSL-Spielen seit der Rückkehr gelangen dem Mittelfeldspieler zwei Tore und acht Vorlagen - offensiv dürfte man sich mehr von Barnetta versprochen haben. Das Problem sieht Christian Brägger vom St.Galler Tagblatt jedoch nicht beim sportlichen Erfolg, für ihn hat sich Barnetta ganz einfach nicht als der grosse Lautsprecher in der Garderobe herausgestellt, den St.Gallen gerne gehabt hätte. Die Mitspieler hätten zwar Respekt vor ihm und dem was er geleistet hat, doch voll und ganz sei er nicht ins Mannschaftsgefüge integriert.
Wenn man einen Spieler mit einer solchen Vergangenheit verpflichtet, wird er zur vermeintlich optimalen Lösung für das Amt des Kapitäns, doch in seinen eineinhalb Jahren in Grün-Weiss trug er die Binde gerade mal in fünf Partien. Zuletzt stand ihm Toko noch vor der Sonne, nach dessen Abgang hat nun der erst 20-jährige Silvan Hefti die Captainrolle übernommen, auch das unterstreicht weitere Aussagen von Brägger: "Jahrelang hoffte man beim FC St.Gallen darauf, dass Barnetta zurückkehren wird, dann war er da und der Wunsch ging in Erfüllung. Das Problem war nur, dass ihn sowohl Joe Zinnbauer und auch Giorgio Contini eigentlich gar nicht wollten!" Bei Peter Zeidler scheint dies nun nicht anders zu sein oder aber die Devise der Vereinsführung ist klar: Tranquillo Barnetta gehört zu den Top-3-Verdienern, ist ein grosser Name im Klub, spielt aber nie - Die Zusammenarbeit der beiden Parteien dürfte wohl bald zu Ende gehen.
Da es beim ehemaligen 75-fachen Nationalspieler wohl leistungsgemäss nicht mehr für die Super League reicht, ist Christian Brägger weiter der Ansicht, dass ihm der Klub empfehlen wird seine Karriere zu beenden. Für beide Parteien wäre dies inzwischen wohl die beste Lösung, damit das kleine Missverständnis unter dem unglücklichen Stern, ein relativ sanftes Ende nimmt.