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Neuzugänge:
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Abgänge:
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Dass alles "beim Alten" bleibt, soll keineswegs despektierlich gegenüber Reto Berra wirken. Auch wenn der Bülacher mittlerweile 37 Jahre alt ist, so hat er in der vergangenen Saison doch mit einigen "Big Saves" gezeigt, wozu er noch immer imstande ist und wie er der Mannschaft helfen kann. Mit einer Abwehrquote von 91,3% verhalf er den Drachen zum zweiten Rang in der Regular Season, gar mit 92,9% zum Überleben des Viertelfinales gegen Lugano. Auch wenn er sich an der WM nicht von seiner besten Seite zeigen konnte, ist er weiterhin unbestritten die Nummer 1.
Dahinter wartet der 23-jährige Bryan Rüegger weiterhin auf die ganz grosse Chance. Nachdem er im vergangenen Sommer vom HC Thurgau gekommen ist, durfte er sich in zehn Spielen beim HCFG beweisen und machte seine Sache mit mehr als 90% abgewehrten Schüssen ordentlich. Um zu Spielpraxis zu kommen, bestritt er leihweise zudem ein Spiel bei seinem alten Verein im Thurgau. Dort spielt auch in dieser Saison weiterhin Loïc Galley, der im Notfall sicherlich zurückgeholt werden könnte, damit in der BCF-Arena kein Torhüterproblem entsteht.
Fazit: 5/6 Punkte! In Fribourg kann sich das Team von Pat Emond weiterhin auf einen starken Torhüter verlassen, der der Mannschaft einige Punkte retten wird, wenn es um die direkte Qualifikation zu den Playoffs oder gar um den Playoffsieg geht. Sein Vertrag läuft noch für zwei Jahre, bei den Üechtländern hofft man dann auf eine Rückkehr von Ludovic Waeber, doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Bryan Rüegger hat bereits gezeigt, dass er Berra zwar nicht 1:1 ersetzen kann, aber er da ist, wenn nötig. Als starkes Duo kann man die beiden allerdings noch zu wenig bezeichnen, da noch immer Berra eine deutliche Mehrheit der Spiele absolviert.
Neuzugänge:
🇨🇭 Yannick Rathgeb (1995) - EHC Biel-Bienne
Abgänge:
🇨🇭 Basile Sansonnens (D - 2006) - Lausanne HC
Nur 124 Gegentore kassierte der HCFG in der vergangenen Regular Season. Das ist ligaweit der zweitbeste Wert, womit in der Abwehr wenig Handlungsbedarf bestand. Dementsprechend blieb es auch relativ ruhig auf dem Transfermarkt, obwohl es doch zwei Transferbomben gab.
Zum einen schmerzt der Abgang des talentierten Basile Sansonnens. In der abgelaufenen Saison kam dieser mehrheitlich für die U20 zum Einsatz, spielte aber auch viermal in der National League und konnte die Vancouver Canucks überzeugen, ihn an 221. Stelle im Draft zu ziehen.
Etwas weniger schmerzt dieser Abgang, wenn man sieht, wer sein "Ersatz" ist. Mit Yannick Rathgeb konnten sich die Drachen einen Schweizer Top-Verteidiger holen, der die Stadt bereits bestens kennt. Der Oberaargauer spielte bereits von 2015 bis 2018 in schwarz-weiss und konnte sich in diesen Jahren prächtig entwickeln. Auch deswegen darf man Yannick Rathgeb als "Ersatz +" betiteln, er ist (noch?) deutlich besser einzuschätzen als Basile Sansonnens.
Daneben verändert sich gar nichts. Dies, obwohl man mit Raphael Diaz und Ryan Gunderson zwei Spieler hat, die bereits von fortgeschrittenem Alter sind. Vor allem der Amerikaner hat in der vergangenen Saison allerdings gezeigt, dass er noch kein bisschen müde ist und auch Diaz hatte seine Glanzmomente. Mit Maximilian Streule bringt ein 20-Jähriger gewisse Frische in die Abwehr.
Fazit: 5.5/6 Punkte! Trotz des Transfers von Rathgeb fehlt es in der Saanestadt weiterhin ein wenig an der Tiefe. Mit Andreas Borgmann und Ryan Gunderson hat man hier zwei Top-Imports, die in der Offensive für mächtig Wirbel sorgen können, mit Yannick Rathgeb wird der offensive Einfluss wohl noch grösser. Benoit Jecker, Mauro Dufner und Maximilian Streule haben zuletzt gezeigt, dass auf sie Verlass ist, was man einzig von Dave Sutter nicht ganz immer behaupten konnte. Ab nächstem Sommer wird die Abwehr dank der Verpflichtung von Andrea Glauser dann sicherlich nicht schwächer.
Neuzugänge:
🇨🇭 Santiago Näf (F - 2002) - SC Bern
🇨🇭 Jeremi Gerber (LW/RW - 2000) - HC Lugano
🇨🇭 Jan Dorthe (F - 2005) - Västerås IK J20/J20 Nationell
🇨🇭 Julien Rod (LW/RW - 2004) - eigener Nachwuchs
Abgänge:
🇨🇭 Mauro Jörg (RW/LW - 1990) - Karriereende
🇨🇭🇷🇺 Andrey Bykov (C - 1988) - Karriereende
Es sind zwei Abgänge, die schmerzen. Schaut man auf die Leistungen in der abgelaufenen Saison, so schmerzen sie jedoch nicht unbedingt den Leistungen wegen, sondern viel mehr aufgrund der emotionalen Verbindungen. Mauro Jörg kam zwar erst vor vier Jahren zu Fribourg, in diesen bereitete er allerdings vielen Fans eine Freude und war durchaus beliebt. Ganz anders natürlich bei Andrey Bykov, wo das Motto "One life, one club" eingehalten wurde. Ihm wurde mit keinem Vertrag mehr ausgestattet, hat sich nun entschieden die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen und stattdessen in der 4. Liga die Fussballschuhe zu schnüren.
Als Ersatz kommen mit Jeremi Gerber und Santiago Näf zwei noch eher jüngere Spieler, die der Offensive zusätzlichen Schwung verleihen sollen. Näf kam vom Zähringer-Rivalen SC Bern, hat allerdings den Grossteil der letzten Saison in der Swiss League beim EHC Basel absolviert und fast in jedem zweiten Spiel auch gepunktet. Zwar in Bern ausgebildet, aber zuletzt in Lugano gespielt, hat Jeremi Gerber. In 34 Spielen blieb er allerdings auf drei Punkten sitzen.
Julien Rod aus dem eigenen Nachwuchs wurde zwar mit einem Profivertrag ausgestattet, wird allerdings mehrheitlich mit einer B-Lizenz in der Swiss League für Siders spielen. Schon mehr Hoffnung steckt man in Jan Dorthe, der zuletzt in Schweden in der U20-Juniorenliga gespielt hat. Allerdings wird auch er verliehen und für den HC Thurgau Spielpraxis sammeln. Bei ihm ist es eine Rückkehr zu Heimatclub und Ausbildungsstätte.
In die Zukunft darf man daher durchaus Hoffnungen stecken, allerdings eher erst in die ferne Zukunft. Dies ist allerdings gar nicht weiter schlimm, hat man doch mit Marcus Sörensen noch immer den Topscorer der abgelaufenen Regular Season und mit Chris DiDomenico einen nimmermüden Kämpfer. Nicht vergessen dürfen wir da natürlich den Silberhelden Christoph Bertschy.
Fazit: 5.5/6 Punkte! Frei nach dem Motto "Never change a winning team" geht die Offensive der Drachen in die neue Saison. Mit 175 Toren war Gottéron bereits letzte Saison das treffsicherste aller Teams, da gibt es natürlich nur wenige Gründe, etwas zu ändern. Zudem baut man sich mit den Neuzugängen etwas für die Zukunft auf, auf die man sich aus Gottéron-Sicht freuen kann. Die beiden Karriereenden schmerzen zwar emotional, doch mit Christoph Bertschy, Julien Sprunger und Kilian Mottet ist weiterhin genug Routine und Identifikation vorhanden. In der Breite fehlt allerdings im Vergleich mit Teams wie den ZSC Lions oder dem EV Zug etwas die Qualität, weswegen wir einen leichten Abzug machen müssen.