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Im italienischen La Thuile nahm sich Michelle Gisin Zeit, um mit Blick Sport über ihre laufende Saison zu sprechen. Und obwohl die 31-Jährige sich physisch in einem Top-Zustand befinde, überwiegen bei ihr die negativen mentalen Gedanken und eine gewisse Ski-Müdigkeit habe sich breitgemacht.
Im Weltcup fand Gisin auf keinen grünen Zweig, weswegen sie auf einen Befreiungsschlag an der WM in Saalbach hoffte. Doch umso belastenderer war für die Olympiasiegerin von 2018 und 2022 ihr Abschneiden, vor allem der Riesenslalom sei für Gisin "extrem enttäuschend" gewesen.
Als Gründe für ihr schlechtes Abschneiden in diesem Winter hob Gisin vor allem die fehlende Motivation und das Ausbleiben von positiven Emotionen hervor.
"Ich war mental erschöpft von den fast 300 Rennen, in denen ich den Fuss nicht vom Gaspedal gelassen hatte. Dies zu realisieren, war brutal – schliesslich war das Skifahren für mich immer mehr als nur ein Beruf."
Michelle Gisin, Blick Sport, 12.03.25
Michelle Gisin gab zu verstehen, dass sie stets grosse Ziele verfolgt habe und dabei zu wenig in Ruhe über die letzten Jahre ihrer Karriere nachgedacht habe. Als die Resultate ausblieben, sei es für sie extrem schwer gewesen, sich zu motivieren.
"Es war wie ein Kartenhaus, das zusammenbrach. Ich musste mich zusammenreissen, um es überhaupt an den Start zu schaffen. Das habe ich zwar immer hingekriegt, aber im Rennen fehlte mir dann diese dringend benötigte Energie."
Michelle Gisin, Blick Sport, 12.03.25
Auf die Frage, ob sie sich überlegt habe, die Saison abzubrechen, antwortete Gisin wie folgt:
"Ja, im letzten Dezember. Und ich hätte es tun sollen. Aber ich glaubte, dass es besser kommen würde. Heute bin ich schlauer."
Michelle Gisin, Blick Sport, 12.03.25
Nun müsse Gisin nach einer "derart frustrierten und negativen Saison" die Freude am Skifahren wiederfinden. Gelinge ihr dies nicht, so müsse sie sich ernsthafte Gedanken machen, wie sie in Zukunft weitermachen wird.
Das vollständige Interview von Blick Sport mit Michelle Gisin findest du HIER.