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Als der Nidwaldner am 7. Dezember 2020 seinen ersten Riesenslalom gewann, beendete er eine fast zehn Jahre andauernde Durststrecke der Schweizer. Im März 2011 war damals Carlo Janka der letzte Schweizer Riesenslalom-Siegfahrer. Aufs Podest schafften es dazwischen nur Loïc Meillard, Gino Caviezel, Odermatt selbst und Thomas Tumler.
Dieser Thomas Tumler hatte in der Saison 2018/19 ein Zwischenhoch in seiner Karriere, nachdem er sich erstmals auf den Riesenslalom konzentriert hatte. Kurz darauf lief es ihm allerdings wieder gar nicht nach Wunsch, zwei Disziplinen waren für ihn schlichtweg zu viel, hinzu kam ein Bandscheibenvorfall, der ihn lange plagte. Auf die Saison 2022/23 fuhr er dann nur noch Riesenslalom, die Erfolge sollten ihm recht geben.
Letzte Saison konnte sich der Spätzünder dann in der Weltelite festsetzen, war häufig vorne dabei und konnte im letzten Rennen der Saison gar seinen zweiten Podestplatz feiern. Beflügelt vom Platz in der ersten Startgruppe, wusste er nun auch zum Beginn der Saison zu überzeugen. Doch woran liegt es?
In unserer Sendung "The Snow Lodge" analysierten die Experten Nadja Jnglin-Kamer und Silvan Zurbriggen seine starke Phase und wieso es nun plötzlich gar mit Siegen klappt.
Mit diesem Druck konnte er in Beaver Creek definitiv umgehen und sorgte so im Alter von über 35 Jahren für seinen ersten Sieg. Es sollte der Start für eine Hammersaison sein, doch das anstehende Programm war in der Vergangenheit für Tumler eher ein Fluch als ein Segen.
Heimrennen sind normalerweise die grosse Chance für Fahrer, sich von der Euphorie tragen zu lassen. Man sehe Marco Odermatt, der Adelboden zuletzt dreimal gewinnen konnte. Auch Marc Berthod ist ein tolles Beispiel dafür: Er konnte 2007 mit Startnummer 60 den Slalom gewinnen, ein Jahr später auch den Riesenslalom.
Und wie sieht die Bilanz von Thomas Tumler in Adelboden aus? Ernüchternd. 2013 stand er erstmals am Chuenisbärgli am Start, konnte sich allerdings nicht für den zweiten Lauf qualifizieren, im Jahr darauf schied er gar aus. 2015 war dann der letzte Versuch vor einer vierjährigen Pause, doch auch da reichte es dem Bündner nicht unter die besten 30.
2019 stand er dann wieder am Start und musste weiterhin Lehrgeld bezahlen. Drei Ausfälle in Folge gab es für ihn, ehe er 2023 endlich in die Punkte fahren konnte. Ein 19. Rang gab es für ihn schlussendlich, der 35-Jährige wollte mehr. Letzte Saison, als so Vieles glückte, setzte es in Adelboden aber die nächste Enttäuschung ab. Bereits der erste Lauf glückte nicht wunschgemäss, im zweiten Lauf fiel er gar noch von Rang 20 auf Rang 25 ab.
Thomas Tumler hat mit Adelboden also noch eine Rechnung offen. Die Frage stellt sich: Wenn nicht in diesem Jahr, wann dann?