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Diese Sorgen waren zeitweise riesig, denn wie der 35-Jährige gegenüber Blick erzählt, hätte er beinahe seinen Fuss verloren. "Ich dachte, der Fuss sei verstaucht", sagt er über seinen Sturz Anfang März in Veysonnaz. Die Ärzte gingen von Ähnlichem aus, konnten keine gravierenden Verletzungen feststellen.
Die MRI-Untersuchung ergab dann aber doch Schlimmeres. Lenherr brach sich das linke untere Sprunggelenk und musste die Saison abbrechen: "Die Diagnose tat weh. Gleichzeitig glaubte ich an eine baldige Rückkehr auf Schnee". Eine Rückkehr, die bekanntlich bis heute nicht Tatsache wurde.
Während bei der Operation alles nach Plan verlief, blieb der Fuss auch nach einigen Monaten geschwollen. Da kamen bei Lenherr erstmals Zweifel auf: "Es sammelte sich viel Blut an. Ich hatte starke Schmerzen". Sowohl im Training als auch im Alltag schränkte ihn dies ein, die Experten erklärten sich das Ganze mit den hervorstehenden Schrauben, welche allerdings erst bei komplettem Zusammenwachsen der Knochen entfernt werden konnten.
Die Saisonvorbereitung fand ohne ihn statt. "Brutal" sei es für ihn gewesen, denn im März steht auch noch die Heim-WM in St.Moritz an. Seit Ende November sind die Schrauben nun draussen, doch noch immer kann Lenherr nicht trainieren. Denn erst danach wurde es so richtig schlimm.
Im Training verspürte er Schmerzen und musste das Training abbrechen. "Abends konnte ich den Fuss nicht mehr belasten. Kein Schmerzmittel half". Nach einer schwierigen Nacht und viel Ungewissheit organisierte ihm sein Arzt einen notfallmässigen MRI-Termin.
Eine Infektion wurde festgestellt, sofort wurde er operiert. Etwas später sagte ihm dann sein Arzt: "Sie hatten Glück, dass das Gelenk nicht betroffen war, denn so viel Eiter sieht man sonst nur bei Amputationen". Der Sport rücke da plötzlich in ganz weite Ferne, Lenherr kann sich glücklich schätzen, dass er sofort gehandelt hat. Und er blickt noch immer positiv der Heim-WM entgegen, die ja "zum Glück" erst im Frühling ist.