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Der Tessiner Schlussmann kam aufgrund einer Verletzungsmisere seiner Kontrahenten im Herbst in den Kasten des FC Lugano. Den Status als Nummer eins gab Saipi im Anschluss nicht mehr her. Dennoch konnte der Goalie nicht immer überzeugen. Je länger die Saison andauerte, je mehr zeigte Amir Saipi schwankende Leistungen. Das grosse Negativ-Highlight war die Partie gegen die Young Boys. Zuerst griff der Goalie daneben und dann holte er sich für ein Nachtreten noch die Rote Karte ab. Aufgrund der sinkenden Leistungskurve und der starken Konkurrenz setzt es für das Talent Platz 10 ab.
An Mory Diaw lag es nicht, dass Lausanne abstieg. Es ist aufgrund der Leistungen der Waadtländer nicht erstaunlich, dass sich der Goalie mit den durchschnittlich meisten Schüssen pro Spiel konfrontiert sah. Diaw erledigte seine Aufgaben meistens souverän, aber ist auch nicht dafür bekannt, dass er Spiele für sein Team im Alleingang gewinnen konnte. Wo der Goalie im nächsten Jahr spielen wird, weiss man noch nicht. Mory Diaws Arbeitspapier läuft aus.
Der Luzerner Torwart hat das Potenzial einer der besten Goalies der Liga zu sein, zeigte dies in dieser Saison aber zu wenig. In der schlechten Hinrunde Luzerns patzte auch Marius Müller ungewohnt oft. Nach einer starken Rückserie war der Deutsche im Barrage-Hinspiel gegen Schaffhausen beim ersten Gegentreffer wieder nicht auf der Höhe seiner Aufgabe. Da ist man sich von Müller in der Vergangenheit mehr gewohnt gewesen, aber trotzdem ist er für seine Mannschaft aufgrund seines Standings einer der wichtigsten Spieler.
Es war wahrlich nicht die Saison des FC Sion, dies lag aber nicht an Kevin Fickentscher. Der Sittener feierte die drittmeisten weissen Westen aller Super-League-Goalies. Für spektakuläre Paraden ist Fickentscher jedoch nicht bekannt und aufgrund seiner geringen Körpergrösse (1.83m) kassierte der Schlussmann auch das ein oder andere Tor, welches er physiologisch gar nicht verteidigen konnte, andere Goalies der Liga aber gehalten hätten.
Wie auch YB selbst, konnte von Ballmoos in der vergangenen Spielzeit nicht restlos überzeugen. Zeitweilig fiel der Goalie wegen einer ausgekugelten Schulter aus und danach brauchte der Schlussmann Anlaufzeit, um wieder zur Normalform zu finden. Dennoch stellte man in der Abwesenheit von Ballmoos einen Qualitätsabfall im Berner Tor fest, zu viele Patzer leistete sich Guillaume Faivre in dieser Periode. Somit wird für eine allfällige Rückkehr auf den Thron des Schweizer Fussballs im kommenden Jahr eine starke Saison von Ballmoos' existenziell sein.
Ähnlich wie von Ballmoos erging es Jérémy Frick in der abgelaufenen Saison. Meist spielt der Genfer gute Partien, doch zwischendurch leistete sich Frick ungewohnte Aussetzer. Als Exempel hierfür dient seine direkte Rote Karte beim 0:6 Debakel gegen YB. Trotzdem können sich die Grenats normalerweise auf einen starken Schlussmann verlassen, der über hundert Schüsse im Verlaufe der Saison parierte.
Der Grasshopper Club war in der abgelaufenen Saison eine einzige Unkonstante, lediglich André Moreira stach aus dem Team heraus. Zuverlässig wie ein Uhrwerk lieferte der Portugiese seine Leistungen zwischen den Pfosten ab und verzeichnete hinter Heinz Lindner die meisten Paraden (123) der gesamten Liga. Moreira dürfte am Ende der Spielzeit den entscheidenden Ausschlag im engen Kampf gegen den Abstieg gegeben haben. Die ausbleibenden Patzer retteten wohl einige Punkte für den GCZ.
Der Espen-Goalie erlebte eine zweiteilige Saison. In der Hinrunde war Zigi höchstens ein durchschnittlicher Goalie, in der zweiten Hälfte entwickelte sich der St.Galler allerdings zum Top-Schlussmann. Immer wieder packte er für die Ostschweizer spektakuläre Paraden aus und unterstrich damit seinen Status als Fanliebling. Auch dank seinen Leistungen war das Abstiegsgespenst im Frühjahr sehr schnell vertrieben. Kein Wunder brodelte die Gerüchteküche zuletzt, es steht derzeit ein Wechsel zu PSV Eindhoven im Raum.
Der Meistergoalie erlebte seine beste Saison der Karriere. Dank stilsicheren Auftritten konnte sich die stabile Abwehr Zürichs auf einen starken Rückhalt verlassen. Ganze zehnmal (Ligabestwert) konnte Yanick Brecher den Kasten reinhalten, da der FCZ in jenen Spielen jeweils selbst traf, waren diese 30 Punkte ein wesentliches Meister-Puzzleteil für den FC Zürich. Der Captain war für den FCZ jedoch nicht nur auf dem Feld ein wichtiger Bestandteil, als langjähriger Akteur des Vereins nahm Yanick Brecher auch abseits des Rasens eine wichtige Rolle ein.
Es bleibt ein Rätsel, was die Verantwortlichen beim FC Basel dazu bewogen hat, Heinz Lindner in der nächsten Saison abzusetzen. Die Basler Nummer eins war statistisch mit Abstand der beste Goalie der Liga. Über zehn Tore weniger als statistisch angenommen, musste der Österreicher hinnehmen. Dazu parierte er mit 133 Schüssen mindestens zehn Bälle mehr als die Konkurrenz. Trotz diesen hervorragenden Werten wird in der kommenden Saison Marvin Hitz im Kasten stehen und die restliche Liga wäre froh, einen Goalie wie Heinz Lindner auf der Linie zu wissen.
Die statistischen Werte entspringen der Fussballplattform wyscout.