



























































































Im Transferfenster des letzten Sommers hatten zahlreiche Super-League-Vereine mit gewichtigen Abgängen umzugehen. Im ersten Teil dieser zweiteiligen Artikel-Serie werfen wir einen Blick auf zehn Spieler, die letzte Saison in der höchsten Schweizer Liga wichtige Rollen einnahmen und im Sommer ins Ausland wechselten.
Vier Jahre hütete Marius Müller als Nummer 1 das Tor des FC Luzern und bestritt in dieser Zeit 139 Spiele in drei Wettbewerben. Dabei blieb er in 33 Spielen ohne Gegentreffer und feierte mit dem Luzerner Cupsieg von 2021 den bisher einzigen Titel in seiner Karriere. Auf diesen Sommer hin erfolgte die Rückkehr nach Deutschland, wo er beim FC Schalke 04 den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga anpeilt. Nach einem durchwachsenen Saisonstart mit sieben Punkten aus den ersten sechs Ligaspielen fehlt der Torhüter derzeit aufgrund eines Adduktorenabrisses, den ihn noch einige Monate ausser Gefecht setzen wird.
Wie Müller verliess auch Marco Burch letzten Sommer die Innerschweizer und auch für den Innenverteidiger stellt der Cupsieg der bisher einzige Titel in seiner noch jungen Karriere dar. Für den ehemaligen FCL-Junior war der kürzlich vollzogene Transfer nach vier Jahren als Teil der 1. Mannschaft von Luzern der erste Wechsel ins Ausland, den ihn zum polnischen Verein Legia Warschau führte. Für das Fanionteam stand der 22-Jährige bisher in drei Spielen auf dem Feld und startete zuletzt zweimal aus der Startelf. Hinzu kommt ein Einsatz in der 2. Mannschaft der Hauptstädter, in dem ihm ein Assist gelang.
Der mit einem Marktwert von 15 Millionen Euro bis vor seinem Wechsel wertvollste Profi der Super League gewann in seiner Zeit in Bern zwei Meistertitel und ein Cupsieg. Nach langem Rätseln entschied er sich nach dem gewonnenen Cupfinal von letzter Saison für einen Transfer zum französischen Verein Stade Rennes, bei dem er den nächsten Schritt gehen will. Bei YB unbestrittener Stammspieler, musste er sich in den ersten fünf Ligue-1-Spielen mit einer anderen Rolle abgeben. So kam er in den ersten drei Partien nicht länger als 26 Minuten zum Einsatz, stand in den letzten beiden Ligaspielen jedoch in der Startelf. Auf eine Torbeteiligung wartet Rieder noch.
Die Titelausbeute von Abwehrhüne Cédric Zesiger übersteigt diese von Rieder gleich mehrfach. So hat der 25-Jährige nicht nur drei Meistertitel sammeln können, sondern auch zwei Cupsiege, wobei in zwei Saisons das Double herausschaute. Während vier Jahren trug Zesiger das Trikot der Berner und entwickelte sich dabei schrittweise zu einem Top-Innenverteidiger und schaffte zudem den Sprung zum Nationalspieler. Seinen Wechsel liessen sich die Wolfsburger fünf Millionen Euro kosten. Der ehemalige Berner stand aus bisher sieben Meisterschaftsspielen in deren fünf in der Startelf und steht mit dem Bundesligisten derzeit auf Rang sieben.
In puncto Titelsammlung bei YB kommen nicht einmal Rieder und Zesiger zusammen an jene von Christian Fassnacht heran. In sechs Jahren in Bern war er einer der prägenden Figuren und feierte nicht weniger als fünf Meisterschaften und zwei Cupsiege. Wie Zesiger reifte auch er bei YB zum Nationalspieler und belohnte sich diesen Sommer im Alter von 29 Jahren mit dem ersten Auslandstransfer seiner Karriere. Neu geht er für den englischen Zweitligisten Norwich City auf Torejagd, wo er aus elf Meisterschaftsspielen bisher zwei Treffer beisteuerte.
Letzte Saison mit wettbewerbsübergreifenden neun Treffern und fünf Assists viertbester Scorer bei Servette, zog Patrick Pflücke nach nur einem Jahr in Genf bereits wieder weiter. Für 500'000 Euro liessen ihn die Grenats in Richtung Belgien ziehen, wo er bei KV Mechelen einen Vertrag bis 2026 unterzeichnete. Aus den ersten sechs Spielen für seinen neuen Arbeitgeber stehen ein Treffer und zwei Assists zu Buche, letztere gleich bei seinem Debüt. Kam er in den ersten zwei Spielen jeweils nur von der Bank, fungierte er in den letzten vier Partien stets unter den ersten Elf.
Ebenfalls neu in Belgien auf Torejagd geht Mohamed Amoura. Der letztjährige Offensivspieler des FC Lugano spülte den Luganesi vier Millionen Euro Ablöse in die Kassen und findet sich in seiner neuen Heimat prächtig zurecht. Ganze vier Treffer glückten ihm in den ersten sechs Ligaspielen und auch in der Europa League konnte er bereits einen Treffer beisteuern, als er im Spiel gegen Toulouse in der 62. Minute eingewechselt wurde und nur sieben Zeigerumdrehungen später zum 1:1 Endstand traf. Der algerische Nationalspieler hat grossen Anteil an der derzeitigen Tabellenführung seines Vereins.
Ganze 18,6 Millionen Euro überwies der FC Burnley auf das Konto des FC Basel, um sich die Dienste des von halb Europa gejagten Zeki Amdouni zu sichern. Eine Investition, die sich zumindest mit Blick auf die Zahlen noch nicht ausbezahlt hat. Zwar stand er in sieben von acht Ligaspielen in der Startelf, steuerte dabei jedoch nur einen Treffer bei. Gegen den FC Chelsea sass er zuletzt während 90 Minuten auf der Bank. Immerhin war er im 2.-Runden-Spiel des Cups Matchwinner, als er gegen Nottingham Forest den einzigen Treffer erzielte. Trotzdem dürfte man sich bislang mehr erhofft haben, vor allem mit Blick auf die unfassbar starke letztjährige Rückrunde, als Amdouni mit 20 Treffern und vier Assists beinahe in jedem Spiel an einem Tor beteiligt war.
Auch der Verkauf von Andy Diouf liess die Basler Kassen ordentlich klingen. 14 Millionen Euro wechselten im Gegenzug für den Spieler den Besitzer. In der Ligue 1 stand er in bisher sechs von acht Partien in der Startelf und erhielt dabei immer mindestens 61 Minuten Einsatzzeit, konnte seine offensiven Fähigkeiten jedoch noch nicht in Form von Toren oder Assists in Szene setzen. Mit 20 Jahren steht Diouf allerdings auch noch ganz am Anfang seiner Karriere und muss nun beweisen, dass er nicht nur in der Super League, sondern auch in einer Top-5-Liga zu überzeugen weiss. Wie gut seine Fähigkeiten sind, weiss man unterdessen nicht nur in der Schweiz, sondern auch international, wie die Auflistung in einem äusserst exklusiven Kreise zeigt (siehe News unten).
Dritter ehemaliger Bebbi ist Dan Ndoye, für den neun Millionen Euro Ablöse flossen. Der Neo-Bologna-Spieler unterschrieb beim Serie-A-Vertreter bis 2027 und stand bisher in jedem Ligaspiel auf dem Feld, dabei nur einmal nicht in der Startelf. Wie Diouf wartet er noch auf seine erste Torbeteiligung bei seinem neuen Arbeitgeber, wobei man auch im Falle des 22-jährigen Ndoye gut beraten ist, wenn man ihm die nötige Entfaltungszeit gibt. Natürlich muss er anfangen zu scoren, am liebsten so, wie beim FC Basel, wo er in 97 Spielen an 27 Treffern beteiligt war. Die Serie A ist für den Rechtsaussen die bereits zweite Station in einer Top-5-Liga, nachdem er vor seinem Engagement in Basel bei Nizza unter Vertrag stand.