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Widmen wir uns zuerst dem österreichischen Torhüter im Dienst des FC Sion. Heinz Lindner versetzt das Basler Publikum in der letzten Saison mit starken Paraden und Reflexen immer wieder ins Staunen. Auch ihm war es zu verdanken, dass der FCB am Ende der Spielzeit auf dem zweiten Rang lag. Im Sommer wurde Lindner aber regelrecht aus Basel vertrieben, der FC Sion nahm diese Entwicklung dankend an und ihn unter Vertrag.
Im Wallis macht Lindner bislang dort weiter, wo er am Rheinknie aufgehört hat. Er ist mehr als nur ein sicherer Rückhalt, pariert auch Schüsse, die als beinahe unhaltbar eingestuft werden können. Der FCB hatte ihm das Manko vorgehalten , mit den Füssen wenig Sicherheit auszustrahlen. Die Statistiken der laufenden Saison zeigen im Vergleich zu Basler Zeiten eine Steigerung. In den ersten sechs Spielen der neuen Saison brachte Lindner 78.8 %* der langen Zuspiele an den Mann. Zum Vergleich: Beim FC Basel waren es nach sechs CSSL-Spieltagen 56.4 %.
Bezüglich kurzer Pässe bleibt er im Wallis ähnlich souverän wie im rotblauen Dress. Bisher kamen 98.6 % der kurzen Pässe an, beim FCB waren es über die gesamte Saison gesehen 99.1 %. Ansonsten blieb er der reflexstarke Torhüter, der einen grossen Anteil daran trägt, dass der FC Sion bisher nur zweimal als Verlierer vom Platz musste. Dazu kommt eine weisse Weste. Nun stellt man sich die Frage: Wie hat Marwin Hitz den Österreicher ersetzt?
Marwin Hitz hatte anfangs keinen einfachen Stand in Basel. Fast niemand konnte den Abgang von Heinz Lindner nachvollziehen. Indem er viele viele Punkte gerettet hatte, war er auch zum Publikumsliebling avanciert. Somit musste der ehemalige BVB-Torhüter die Herzen der Supporter erst mit seinen Leistungen gewinnen. Bisher hat er das sehr ordentlich gemacht, musste in den ersten sechs CSSL-Spielen sechs Gegentore verkraften. Ein Wert, der sich durchaus sehen lassen kann.
Doch wie sieht der statistische Vergleich mit Lindner aus? Ein Blick auf die Passwerte beweist, dass der 34-Jährige besser mit dem Ball an den Füssen umging als sein Vorgänger. Der FCB hatte bisher fünf Spiele, dabei brachte er 89.5 % an. Fairerweise muss man sagen, dass Marwin Hitz auch 20 Bälle weniger geschlagen hat als Lindner. Ansonsten kann er aber ebenfalls auf gute Leistungen zurückschauen. An ihm liegt es sicherlich nicht, dass der FCB erst einen Saisonsieg eingefahren hat.
Hitz ist keiner, der mit einer riesigen Show für Unterhaltung sorgt oder sorgen will, sondern macht unaufgeregt und zuverlässig seinen Job. Diese Ruhe könnte die Mitspieler noch mehr zustecken, als es bei seinem Vorgänger der Fall war, der zwar ebenfalls eine grosse Ruhe in seinen Aktionen ausstrahlte, aber vielleicht nicht ganz die Präsenz des langjährigen Bundesliga-Söldner besass. Hitz hat zudem auch schon bewiesen, dass er dem FCB Punkte festhalten kann, was er besonders beim Unentschieden gegen die BSC Young Boys gezeigt hat, als er mit mehreren Glanztaten einen Punkt retten konnte.
Marwin Hitz hat die statistischen Vorteile mit Ball am Fuss gegenüber seinem Vorgänger bestätigt. Doch das ist längst nicht alles, was ein Torhüter beherrschen muss. Auf der Linie sind die vielleicht besten Torhüter der Liga ähnlich gut, in Sachen Strafraumbeherrschung dürfte der FCB-Keeper die Nase leicht vorne haben. Auf Flanken- und Eckbälle agierte er bisher sicher und fehlerfrei. Heinz Lindner soll in diesem Artikel nicht schlechtgeredet werden. Der Walliser Schlussmann ist noch immer ein absoluter Top-Goalie und wird auch in der Partie gegen den FC Basel versuchen, seinen Kasten dicht zu halten. Er bewegt sich beinahe auf dem gleichen Niveau wie Hitz. Der Schweizer kann in kleinen Details etwas mehr überzeugen, weswegen er die Nase vorne hat. Am Samstag hat Heinz Lindner aber die Chance, seinen alten Arbeitgeber zu ärgern und unsere Worte Lügen zu strafen...
*Alle weiterführenden Statistiken in diesem Artikel entspringen der Fussballplattform wyscout.