




























































































Die Reise nach Kvitfjell stellt für einige Speedfahrer bereits der Abschluss des Weltcupwinters dar, zumindest wenn sie sich nicht als Teil der Top-25 der jeweiligen Disziplinenwertung für das Weltcupfinale in Sun Valley qualifizieren. Für Marco Odermatt könnte es derweil ein sehr erfolgreiches Wochenende werden, es stehen zwei kleine Kristallkugeln für den Nidwaldner bereit.
Mit einer Doppelabfahrt im norwegischen Kvitfjell bietet sich den Athleten nochmals die Chance, sich für eine Teilnahme am Weltcupfinale aufzudrängen. Gleichzeitig könnte natürlich auch bereits die Entscheidung im Kampf um die kleine Kristallkugel fallen.
Nach dem Dreifachsieg in Crans-Montana ist das Disziplinenpodest in der Abfahrt sogar komplett in Schweizer Hand. Alexis Monney, Miha Hrobat, James Crawford und Justin Murisier kämpfen noch um den dritten Platz auf dem Treppchen, auch wenn sie mathematisch alle noch die Chance auf die kleine Kristallkugel hätten. Bei drei ausstehenden Rennen wäre gar ein Triumph von Nils Allegre mathematisch noch möglich. Vielmehr wird in Kvitfjell aber das Schweizer Duell zwischen Marco Odermatt und Franjo von Allmen ausgefochten. Der Nidwaldner nimmt ein Polster von 73 Punkten mit nach Norwegen. Baut er dieses in den zwei Rennen um weitere 28 Zähler aus, stünde Odermatt bereits am Samstag als Sieger in der Disziplinenwertung fest.
Nach Bernhard Russi, Roland Collombin, Peter Müller, Pirmin Zurbriggen, Franz Heinzer, Didier Cuche und Beat Feuz wäre Marco Odermatt bereits der achte Schweizer, der auf den ersten Sieg im Abfahrtsweltcup sogleich den zweiten folgen lässt.
Rennen um einen Platz am Weltcupfinale
1. Marco Odermatt - 445
2. Franjo von Allmen - 372
3. Alexis Monney - 260
6. Justin Murisier - 215
15. Stefan Rogentin - 114
19. Lars Rösti - 82
--- Top-25 ---51 Punkte---
27. Marco Kohler - 49
39. Livio Hiltbrand - 22
50. Josua Mettler - 7
Steigert sich Marco Kohler Kvitfjell noch in die Top-25, dürfte Swiss-Ski am Weltcupfinale gleich mit sieben Fahrern zur letzten Abfahrt des Winters starten. Kohler ist in seiner Karriere bislang einzig im Februar 2022 im Rahmen von Europacuprennen in Kvitfjell gestartet. Er muss sich also rasch und ohne grosse Erfahrung auf der Piste zurechtfinden. Seine direkten Konkurrenten in der Disziplinenwertung sind Adrian Smiseth Sejersted (22./59 Pkt.), Elian Lehto (23./58 Pkt.), Romed Baumann (24./56 Pkt.), Otmar Striedinger (25./51 Pkt.) und Martin Cater (26./50 Pkt.). Alle weiteren Schweizer, beispielsweise Livio Hiltbrand, bräuchten für eine Teilnahme am Weltcupfinale einen grösseren Exploit.
Ihren Startplatz am Weltcupfinale auf sicher haben neben dem Schweizer Quartett in den Top Ten auch Stefan Rogentin und Lars Rösti. Inklusive Kohler stehen damit sieben Schweizer in den Top-30 der Abfahrtswertung, das unterstreicht die harte Realität für den kommenden Winter. Kehrt Niels Hintermann in den Weltcup zurück, wären die acht Schweizer Quotenplätze, womit es sich ums Maximum handelt, besetzt. Daneben könnten nur jene Schweizer an den Start gehen, die einen Fixstartplatz besitzen. Vor der letzten Europacup-Abfahrt des Winters sind diesbezüglich Livio Hiltbrand und Alessio Miggiano auf Kurs. Aber beispielsweise Arnaud Boisset würde zu keiner der beiden Gruppen gehören. Der Konkurrenzkampf im Schweizer Team ist gewaltig.
Super-G der Männer
Sechs der acht Super-Gs in diesem Weltcupwinter gehören bereits der Vergangenheit an. Es ist davon auszugehen, dass bereits in Kvitfjell die Entscheidung um die kleine Kristallkugel fallen wird.
Mit dem Sieg in Crans-Montana, dem dritten Vollerfolg im Super-G in diesem Weltcupwinter, ist Marco Odermatt dem Gewinn der kleinen Kristallkugel einen gewaltigen Schritt näher gekommen. Nur noch der Italiener Mattia Casse könnte verhindern, dass sich der in Saalbach gekrönte Super-G-Weltmeister auch noch als Disziplinensieger feiern lassen darf. Doch selbst Casse ist auf Fehler des Schweizers angewiesen. Ein 13. Rang würde Odermatt am Sonntag in Kvitfjell bereits ausreichen, um in grossen Jubel auszubrechen. Das Rennen um den Disziplinensieg wäre auch schon entschieden, wenn Casse nicht beide noch ausstehenden Rennen gewinnt. Womöglich erfährt Odermatt bereits am Start von seinem dritten Triumph in Folge in der Super-G-Wertung.
1. Marco Odermatt - 441
4. Stefan Rogentin - 235
5. Franjo von Allmen - 234
7. Alexis Monney - 200
15. Justin Murisier - 102
--- Top-25 ---56 Punkte---
31. Gino Caviezel - 36
33. Lars Rösti - 32
33. Loïc Meillard - 32
51. Marco Kohler - 9
55. Arnaud Boisset - 4
Fünf Schweizer werden im Super-G sicherlich am Weltcupfinale mit dabei sein. Neben Odermatt schielen auch noch Stefan Rogentin, Franjo von Allmen und Alexis Monney aufs Disziplinenpodest. Als 15. des aktuellen Winters ist auch Justin Murisier im Super-G sicherlich mit dabei. Den weiteren Schweizern müsste ein grösserer Exploit gelingen, wirklich intakte Chancen haben darauf vor allem Lars Rösti und Loïc Meillard, aber auch sie müssten sich wohl mindestens in den Top-Acht klassieren. Meillard hat allerdings noch eine Hintertür, als 500-Punkte-Fahrer ist er am Weltcupfinale ohnehin startberechtigt.
Auch hier müssen schon jetzt Argumente gesammelt werden, um im kommenden Winter jeweils einen Startplatz zu erhalten. Anders als in der Abfahrt liegen die Schweizer im Super-G im Europacup hinter den Rängen, die mit einem Fixstartplatz belohnt werden, zurück. Geht Swiss-Ski im Europacup wirklich leer aus, müssen sich die Trainer auf acht Starter pro Rennen beschränken. Alleine in dieser Saison haben schon zehn Schweizer Punkte im Super-G herausgefahren.