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Nach den Doppelrennen in Sestriere stehen abschliessend noch zwei Riesenslaloms auf dem Programm. So werden in dieser Disziplin neun statt der ursprünglich geplanten zehn Rennen über die Bühne gehen.
Mit zwei Siegen in Sestriere hat Federica Brignone die Karten zur Entscheidung um die Riesenslalomkugel neu gemischt. Weiterhin glänzt die Neuseeländerin Alice Robinson mit ihrer Konstanz. In sechs von sieben Rennen stand Robinson bislang auf dem Treppchen, nun ist ihr die Italienerin aber wieder gefährlich nahe auf die Pelle gerückt. Vor allem bringt Brignone mit bereits vier Siegen eine diesbezüglich bessere Bilanz als Robinson mit. Während es für die Neuseeländerin die erste Kristallkugel überhaupt wäre, hat Brignone die Riesenslalomkugel schon 2020 einmal gewonnen.
Rein mathematisch haben noch acht Athletinnen die Chance auf die Riesenslalom-Kristallkugel, darunter auch Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami. Für die Tessinerin geht es allerdings in den verbleibenden zwei Rennen vielmehr darum, ihre Position in der Top-Startgruppe zu verteidigen. Immerhin wird die 33-Jährige mit guten Erinnerungen nach Åre reisen, im Vorwinter stand sie als Dritte auf dem Podest.
Die Entscheidung um die Kristallkugel könnte bereits in Schweden fallen, dazu müsste Robinson aber mindestens Zweite werden. In diesem Falle dürfte Sara Hector maximal Vierte und Federica Brignone maximal 14. werden. Aussichtsreicher wäre die Ausgangslage im Falle eines Sieges der Neuseeländerin, dann dürfte Hector als Dritte gar aufs Podest fahren. Scheitern dürfte es an der Ausgangslage, dass Brignone maximal an siebter Position klassiert werden dürfte.
7. Lara Gut-Behrami/SUI - 249
10. Camille Rast/SUI - 212
17. Wendy Holdener/SUI - 92
--- Top-25 ---68 Punkte---
35. Vanessa Kasper/SUI - 20
35. Michelle Gisin/SUI - 20
38. Simona Wild/SUI - 19
Alles andere als drei qualifizierte Schweizerinnen fürs Weltcupfinale würde überraschen. Lara Gut-Behrami, Camille Rast und Wendy Holdener haben die notwendigen Punkte eingefahren. Schon Vanessa Kasper müsste in Åre mindestens Vierte werden, realistischerweise aber wohl sogar aufs Podest fahren, um sich noch in die Top-25 zu katapultieren. Besorgniserregend ist der Fakt, dass erst sechs Schweizerinnen eine Platzierung in den Punkten vorweisen können. Zurzeit rangieren auch noch Mélanie Meillard und Jasmina Suter in den Top-60 der WCSL-Wertung (Weltcupstartlistenwertung), sie würden aber zum Saisonende aus ebendieser Rangliste herausfallen. Damit würde Swiss-Ski auf die nächste Saison hin nur noch sieben Quotenplätze erhalten, statt der maximalen neun Startplätze. Das Riesenslalomteam droht also gleich zwei Startplätze einzubüssen.
Das identische Restprogramm wartet auf die Slalomfahrerinnen. Anders als im Riesenslalom war der Slalom aber nicht durch Absagen betroffen. Somit wurden bislang acht Rennen ausgetragen.
Der Ausfall von Camille Rast könnte gleich in zweierlei Hinsicht entscheidend sein für das Rennen um den Sieg in der Disziplinenwertung. Vom Nuller der Weltmeisterin hat Zrinka Ljutic profitiert, die sich die rote Startnummer zurückerobert hat. Sollte Rast nun auf das Wochenende in Åre verzichten, würde das Rennen um die kleine Kristallkugel vielleicht einfach zu einer Vollzugsmeldung werden. Zwar haben derzeit insgesamt sieben Athletinnen eine Chance auf den Sieg in der Disziplinenwertung, allerdings liegt nur Rast innerhalb von 100 Punkten hinter der Spitze. Mit anderen Worten müssten bereits Katharina Liensberger und Wendy Holdener Punkte aufholen, um die definitive Entscheidung bis nach Sun Valley hinauszuzögern. Um eine vorzeitige Entscheidung herbeizuführen, müsste Ljutic in Schweden mindestens aufs Podest fahren. Auch aus neutraler Sicht ist zu hoffen, dass Rast für ein packendes Kugel-Duell am Start stehen wird.
2. Camille Rast - 450
4. Wendy Holdener - 374
9. Mélanie Meillard - 274
25. Eliane Christen - 44
--- Top-25 ---44 Punkte---
28. Aline Höpli - 34
32. Michelle Gisin - 30
43. Janine Mächler - 15
46. Elena Stoffel - 13
51. Aline Danioth - 4
Es wird ein Herzschlagfinale im Kampf um einen Platz in den Top-25 für Eliane Christen. Aktuell liegt sie gerade auf dieser Wackelposition. Das Polster auf Franziska Gritsch beträgt allerdings nur mickrige zwei Punkte. Auch Aline Höpli dürfte sich mit der Qualifikation für den zweiten Durchgang noch Chancen ausrechnen, die Punkte fürs Finale zusammenzubekommen. Direkt vor Christen klafft übrigens eine Lücke. Ali Nullmeyer als 24. der Disziplinenwertung hat 57 Zähler auf dem Konto. Das eben erläuterte Startplatzproblem im Riesenslalom gibt es im Slalom nicht, Aline Danioth war kürzlich bereits die neunte Schweizerin, die sich in diesem Winter zumindest einzelne Weltcuppunkte gutschreiben lassen konnte. Definitiv fürs Weltcupfinale gesetzt sind Camille Rast, Wendy Holdener und Mélanie Meillard.