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24 Startplätze stehen Swiss-Ski an der Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm zur Verfügung. Maximal 14 Startplätze dürfen dabei auf ein Geschlecht verteilt werden. Mit diesem Kontingent soll das Aufgebot für die Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Abfahrt und Super-G abgedeckt werden, zudem gilt es auch die Team-Kombination und das Team-Parallelrennen zu besetzen.
Grundsätzlich entscheidet die Selektionskommission, bestehend aus dem Direktor Ski Alpin Hans Flatscher und den jeweiligen Cheftrainern, über das finale Aufgebot für die Weltmeisterschaft. Es liegen aber bestimmte Selektionskriterien vor. Die Athletinnen und Athleten müssen entweder einmal in die Top-7 eines Weltcuprennen in der entsprechenden Disziplin fahren oder sich zweimal in den Top-15 klassieren. Die erfüllten Selektionskriterien sind aber noch keine Garantie für ein Aufgebot, schliesslich stehen nur vier Startplätze pro Disziplin zur Verfügung, selbst wenn deutlich mehr Athletinnen oder Athleten die geforderten Kriterien erfüllt haben. Auch in diesem Fall wäre die Selektionskommission gefordert.
Wir liefern nachfolgend eine Übersicht über alle erfüllten Selektionskriterien. Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert.
Als Weltmeisterin gesetzt: Jasmine Flury
Selektionskriterien erfüllt: Lara Gut-Behrami, Malorie Blanc, Corinne Suter
Selektionskriterien zur Hälfte erfüllt: Michelle Gisin, Priska Ming-Nufer
Mit dem dritten Rang in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen ist auch Corinne Suter in diesem Winter zu den Podestfahrerinnen in der Abfahrt zu zählen. Der Formaufbau der Abfahrtsweltmeisterin von 2021 ist ideal auf die WM abgerichtet. Lara Gut-Behrami wurde bereits bei der ersten Abfahrt der Saison in Beaver Creek Dritte. Mit ihrem Exploit in St. Anton, als sie bei ihrer ersten Weltcupabfahrt auf Rang zwei vorgeprescht ist, gehört auch Malorie Blanc zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen in der WM-Abfahrt. Die 21-Jährige ist eine der grossen Überraschungen im Schweizer Team. Zuletzt legte Blanc noch eine Pause ein, das erst im letzten Februar verletzte Knie hatte sich gmeldet. Drei Podestfahrerinnen sollen also dafür sorgen, dass der Abfahrtsweltmeistertitel ein drittes Mal in Folge an eine Schweizerin geht.
Als amtierende Weltmeisterin wäre auch Jasmine Flury durch ihren zusätzlichen Startplatz teilnahmeberechtigt, von der Bündnerin war zuletzt aber nichts zuhören, was auf ein Comeback an der Weltmeisterschaft hindeuten würde. So ist es an den Schweizer Trainern, den vierten Startplatz zu besetzen. Am knappsten verpasst hat Michelle Gisin das Erfüllen der Selektionskriterien. In Beaver Creek fehlten acht Hundertstelsekunden zu einer Platzierung auf Rang sieben, in Garmisch-Partenkirchen waren es erneut acht Hundertstelsekunden, die zu einem erneuten Top-15-Ergebnis fehlten. Priska Ming-Nufer fuhr in den USA auf Rang 14, danach brachte sie allerdings kein vergleichbares Resultat mehr zu stande. Weil Gisin ihr WM-Ticket im Super-G aber gelöst hat, ist sie als vierte Starterin zu favorisieren. Da zusätzlich zur Abfahrt auch noch ein Einsatz in der Team-Kombination anstehen wird, reisen womöglich beide Athletinnen nach Saalbach.
Selektionskriterien erfüllt: Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin, Corinne Suter
Selektionskriterien zur Hälfte erfüllt: Malorie Blanc
Fünf Super-Gs wurden im Vorfeld der WM ausgetragen, geplant waren ursprünglich deren sechs, in St. Moritz musste das zweite Rennen gestrichen werden. Als Führende der Disziplinenwertung und vierfache Podestfahrerin ist Lara Gut-Behrami eine ganz heisse Goldanwärterin. In Garmisch-Partenkirchen tankte sie zudem mit dem ersten Saisonsieg sicherlich nochmals Selbstvertrauen. In Cortina d'Ampezzo stand mit Corinne Suter eine weitere Schweizerin auf dem Podest. Im Super-G hat zudem Michelle Gisin mit zwei Top-15-Platzierungen vor dem Jahreswechsel ihr WM-Ticket gelöst. Komplettiert wird das Schweizer Quartett höchstwahrscheinlich durch Malorie Blanc. Mit Rang neun in St. Anton preschte sie auch in der zweiten Speeddisziplin erstmals in die Weltspitze vor.
Selektionskriterien erfüllt: Camille Rast, Lara Gut-Behrami, Wendy Holdener
Selektionskriterien zur Hälfte erfüllt: -
Am stärksten von Absagen betroffen waren die Riesenslalomfahrerinnen. Mit Mont-Tremblant sind gleich zwei Rennen weggefallen, eines wird nach der WM in Sestriere nachgeholt. Mit Camille Rast und Lara Gut-Behrami stellt Swiss-Ski auch im womöglich als Sorgendisziplin auszumachenden Riesenslalom zwei Podestfahrerinnen. Auf den letzten Drücker hat Wendy Holdener als 15. in Kronplatz die WM-Selektionskriterien gerade so erfüllt. Die 31-Jährige hätte aber bestimmt auch sonst am WM-Riesenslalom teilnehmen dürfen, es mangelt daneben nämlich an möglichen Starterinnen.
Michelle Gisin wäre sicherlich eine Kandidatin, die ein Schweizer Riesenslalom-Quartett komplettieren könnte. Vielleicht wird auch eine junge Schweizerin aufgeboten, die daneben noch im Team-Parallelrennen an den Start gehen könnte. Oder es startet aus dem Slalomteam Mélanie Meillard auch im Riesenslalom. Damit könnte sie sich bereit an die Schneebeschaffenheit gewöhnen, zudem hat sie im vergangenen Winter als 13. in Jasna ihr Können durchaus unter Beweis gestellt. Es ist zum zweiten Mal eine Entscheidung der Trainer gefragt.
Ausstehende Rennen bis zur WM
Selektionskriterien erfüllt: Camille Rast, Mélanie Meillard, Wendy Holdener, Eliane Christen
Selektionskriterien zur Hälfte erfüllt: Aline Höpli
Im Slalom von Courchevel bietet sich bei den Frauen die allerletzte Möglichkeit, sich für die Weltmeisterschaft aufzudrängen. Eigentlich steht das Schweizer Slalomquartett aber bereits. Speziell die beiden Doppelsiege von Camille Rast und Wendy Holdener lassen die Schweizer Hoffnungen auf eine Medaille im Slalom massiv ansteigen. Rast brillierte zudem auch noch mit ihrer Konstanz, alle sechs Slaloms schloss sie unter den besten fünf Athletinnen ab. Mit Mélanie Meillard liefert eine weitere Schweizerin Spitzenresultate, ohne bislang in diesem Winter auf dem Podest zu stehen. Im Slalom klassierte sich Meillard aber immer in den Top-Ten. Komplettiert wird das Slalomquartett zumindest gemessen an den Resultaten vor Courchevel durch Eliane Christen. Ihr gelangen in Semmering und Kranjska Gora die beiden Fahrten in die Top-15, auch ihren Namen hätte man vor der Saison wohl kaum im WM-Aufgebot erwartet.
Auch die 23-jährige Aline Höpli darf mit einer WM-Teilnahme liebäugeln. Zum einen bleibt ihr in Courchevel noch eine Chance, ein zweites Top-15-Ergebnis herauszufahren. Zum anderen gilt es durch die Trainer auch die Startplätze im Team-Parallelrennen und der Team-Kombination zu besetzten. Da wäre eine weitere aufstrebende Athletin prädestiniert dafür. Das Rennen in Frankreich möchten natürlich auch die anderen Schweizerinnen noch für sich nutzen, mit einem Exploit in Form einer Fahrt in die Top-Sieben stände die Tür zur WM offen.
Ausstehende Rennen bis zur WM
Als Weltmeister gesetzt: Marco Odermatt
Selektionskriterien erfüllt: Justin Murisier, Franjo von Allmen, Stefan Rogentin, Alexis Monney, Marco Kohler, Lars Rösti
Selektionskriterien zur Hälfte erfüllt: -
Zum Glück sorgt Marco Odermatt als amtierender Weltmeister für einen zusätzlichen Schweizer Startplatz in der Abfahrt. Es dürfte schon ausreichend schwierig werden für die Trainer, das Schweizer Quintett zusammenzustellen. Es herrscht die Qual der Wahl. Gesetzt sein dürften die vier Podestfahrer dieses Winters. Justin Murisier, Marco Odermatt und Alexis Monney haben in vier von fünf Abfahrten bislang für Schweizer Siege gesorgt. Es waren sogar jeweils Doppelsiege, dreimal brillierte Franjo von Allmen als Zweiter. Vielleicht gelingt es dem unbeschwerten Shootingstar aus Boltigen im Kanton Bern den Spiess an der WM umzudrehen.
Für die anderen Athleten ist schon Garmisch-Partenkirchen ein erstes Aussscheidungsrennen. Die Entscheidung über den fünften und letzten Startplatz dürfte wohl erst in den Trainings zur WM-Abfahrt fallen. Stefan Rogentin, Marco Kohler und Lars Rösti haben die Selektionskriterien mit Platzierungen in den Top-15 jeweils erfüllt. Eine Fahrt aufs Podest in Garmisch würde einem aus diesem Trio wohl den WM-Start sichern. Es dürfte aber für alle drei Platz haben im 24-köpfigen Schweizer WM-Team. Neben der Abfahrt bietet sich auch in der Team-Kombination eine Startmöglichkeit.
Selektionskriterien erfüllt: Marco Odermatt, Stefan Rogentin, Alexis Monney, Franjo von Allmen, Justin Murisier, (Gino Caviezel)
Selektionskriterien zur Hälfte erfüllt: Lars Rösti
Einzig im Super-G ist bei den Männern das Programm vor der Weltmeisterschaft bereits abgespult. Insgesamt haben sechs Schweizer die Selektionskriterien komplett erfüllen können, aus diesem Sextett fällt Gino Caviezel aber bekanntlich aus. Dennoch muss ein weiterer Athlet in den sauren Apfel beissen. Es kommen wohl die Podestplatzierungen zum Tragen. Mit Marco Odermatt und Franjo von Allmen stellt Swiss-Ski im Super-G zwei Saisonsieger. Alexis Monney in Bormio und Stefan Rogentin in Wengen und Kitzbühel standen zudem als Dritter auf dem Podium. Es wird daher wohl Justin Murisier sein, der trotz erfüllten Selektionskriterien nicht zum Super-G wird starten dürfen. Dafür würde ihm eine identische Regelauslegung in der Abfahrt eine interne Vorausscheidung in den Trainings ersparen. Ohne Chance ist Lars Rösti, der lediglich den achten Rang in Gröden vorzuweisen hat.
Ausstehende Rennen bis zur WM
Als Weltmeister gesetzt: Marco Odermatt
Selektionskriterien erfüllt: Thomas Tumler, Luca Aerni, Loïc Meillard, (Gino Caviezel)
Selektionskriterien zur Hälfte erfüllt: -
Der Riesenslalom von Schladming ist das erste von drei Rennen, dass die Männer vor dem WM-Auftakt noch austragen müssen. Es ist aus Schweizer Sicht ein besonders brisantes, denn nach dem Ausfall von Gino Caviezel ist ein Platz im Schweizer Riesenslalomteam wieder offen. Auch heuer wird Titelverteidiger Marco Odermatt als absoluter Topfavorit für die Goldmedaille im Riesenslalom gehandelt. Mit Thomas Tumler konnte in diesem Winter aber noch ein zweiter Schweizer im Riesenslalom triumphieren. Und auch Loïc Meillard hat mit seinem zweiten Rang am Chuenisbärgli rechtzeitig seine Medaillenambitionen angemeldet. Der Überraschungsmann im Schweizer Riesenslalomteam ist definitiv Luca Aerni. In Val d'Isère hatte er die Gunst der Stunde genutzt und aus wechselhaften Bedingungen Profit geschlagen. Nach dem Exploit und Rang vier war aber der siebte Platz in Adelboden ein nächstes Ausrufezeichen.
In Schladming soll sich nun noch ein fünfter Athlet für einen Startplatz in Saalbach-Hinterglemm aufdrängen. Fadri Janutin hat aufgrund der Startnummer in den Top-30 und seinen Fähigkeiten im Parallelrennen eine gute Chance, an die WM zu reisen. Es würde aber sicherlich nicht schaden, diese Ansprüche mit einem Resultat zu untermauern. Mit Lenz Hächler, Livio Simonet und Sandro Zurbrügg werden noch drei weitere Schweizer beim Flutlichtspektakel am Start stehen, die auf einen Exploit hoffen.
Ausstehende Rennen bis zur WM
Selektionskriterien erfüllt: Loïc Meillard, Tanguy Nef, Daniel Yule
Selektionskriterien zur Hälfte erfüllt: Marc Rochat
Auch im Slalom ist noch ein Schweizer WM-Startplatz zu vergeben. Das Schweizer Team vermochte im bisherigen Winter die hohen eigenen Ansprüche nicht gänzlich zu erfüllen. Loïc Meillard konnte sicherlich mit vier Podestplätzen überzeugen, daneben blieben aber die ganz grossen Resultate aus. Wieder einen deutlichen Schritt vorwärts gemacht hat Tanguy Nef. Mit Rang fünf in Levi legte der 28-Jährige gleich zum Saisonbeginn eine gute Basis, in Wengen schnupperte er als Vierter dann so richtig am Podest - es fehlten nur vier Hundertstelsekunden. Einer ansteigenden Formkurve darf sich auch Daniel Yule erfreuen. Dennoch entspricht der sechste Rang von Wengen als bislang bestes Saisonergebnis noch nicht seinen Ansprüchen.
Offen ist wie schon gesagt, der vierte Schweizer Startplatz. In der Poleposition befindet sich diesbezüglich Marc Rochat. Nach fünf Nullern zum Saisonbeginn war der zehnte Rang am Chuenisbärgli ein Befreiungsschlag. Noch fehlt aber ein zweites Top-15-Ergebnis. Die Slalomspezialisten sind mit der neuen Team-Kombination besonders gefragt, weswegen Rochat wohl ohnehin zur Schweizer Delegation gehören wird. In Schladming könnten sich aber auch Luca Aerni oder Ramon Zenhäusern mit einem Exploit plötzlich aufdrängen.