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Im Interview mit der NZZ hat er nun ein paar Einblicke in sein jetziges Leben und seine momentane Gefühlswelt gewährleistet.
Als Pensionär bleibt nun plötzlich viel Zeit für die Familie übrig, was der 40-Jährige natürlich in vollen Zügen geniesst:
"Ich geniesse die Familie und die freien Wochenenden. Ich bin zu Hause, schaue zu den Kindern und mache den Haushalt, auch wenn ich zumindest in dieser Beziehung noch in der Ausbildung bin."
Hat er denn seit seinem Rücktritt die Schlittschuhe nochmals angezogen?
"Ich war mit meinen Kindern eislaufen. Meine Hockey-Schlittschuhe habe ich nach dem Rücktritt verschenkt. Aber ich habe im Keller noch ein altes Paar gefunden. Leider habe ich nicht realisiert, dass das nicht mehr geschliffen war. Ich habe eine ziemlich miese Figur abgegeben."
Während des Sommertrainings der Lions weilte Seger in den Ferien in Australien. Hat er das Training denn gar nicht vermisst?
"Ja, enorm. Alle Eishockeyspieler lieben das Sommertraining. Nein, im Ernst: Ich bin auch in den vergangenen Jahren nach der Saison jeweils verreist. Neu war, dass ich nicht drei Wochen, sondern drei Monate unterwegs war."
25 Jahre lang, also ein Vierteljahrhundert, wurde sein Lebensrhythmus vom professionellen Eishockey bestimmt...
"Mein Lebensrhythmus wird heute von den Kindern und deren Bedürfnissen bestimmt. Ich geniesse das. Was mir zuweilen fehlt, ist das Gefühl, in einer Kabine zu sitzen. Enorm interessant ist, wie sich die Bedürfnisse meines Körpers verändert haben. Während meiner Karriere habe ich regelmässig acht bis neun Stunden pro Nacht geschlafen. Heute reichen mir sechs völlig."
Der Kontakt zu den ehemaligen Mitspielern ist natürlich nicht abgerissen, vor allem auch darum, weil "Severin Blindenbacher und Reto Schäppi die Taufpaten meiner Töchter sind". Auch wenn er versucht, Abstand zu gewinnen, trifft man ihn gelegentlich noch im Hallenstadion. Mit seinem Team fiebert er natürlich immer noch mit:
"Wenn man so lange Teil einer Mannschaft war, dann kann man nicht von einem Tag auf den anderen loslassen. Ich verfolge genau, was sich abspielt. Und natürlich fühle ich mit."
Doch Hand aufs Herz: Gibt es Momente, in denen er es bedauert, kein Teil mehr des Teams zu sein?
"Es gab Faktoren, die mir den Rücktritt erleichtert haben. Es ist einfacher, mit 40 als mit 30 zurückzutreten. Ich habe das Gefühl, ich habe alles erlebt. Und ich durfte als Meister abtreten. Viel mehr darf man nicht verlangen."