Zum zweiten Mal in Folge ging die Auszeichnung "Youngster of the Year" an der Award-Gala des Schweizer Eishockeys an einen Spieler der SC Rapperswil-Jona Lakers. Es gibt kaum einen besseren Gradmesser für die ausgezeichnete Arbeit des Teams vom Obersee.
Nino Niederreiter, Denis Malgin, Janis Moser, Elvis Merzlikins, Leonardo Genoni und NHL-Top-Star Auston Matthews haben alle etwas gemeinsam mit Nathan Vouardoux und Marco Lehmann. Die Eishockey-Grössen der National League und die Stars aus der NHL wurden ebenso wie die beiden Lakers-Spieler in der Schweiz zum "Youngster of the Year" ausgezeichnet. Zuletzt haben gleich zwei Talente aus dem Team aus der Ostschweiz zugeschlagen und das ist definitiv kein Zufall.
Dass die SC Rapperswil-Jona Lakers bei den Swiss Ice Hockey Awards als grosse Überraschungsmannschaft der Qualifikation kaum leer ausgehen werden, war schon im Vorfeld anzunehmen. Hauptsächlich war Liga-Topscorer Roman Cervenka die Auszeichnung zum MVP der Qualifikation zuzutrauen, die er dann auch erhalten hat. Doch es war nicht der einzige Award, der an den Obersee ging. Gegen Berns Joshua Fahrni und Zugs Dario Allenspach setze sich Nathan Vouardoux durch. Der Verteidiger absolvierte seine komplette erste Saison in der höchsten Spielklasse und erwies sich in 51 Einsätzen als wertvolle Stütze in der Abwehr der Lakers.
Ursprünglich stammt der 21-Jährige aus dem Wallis, von Sierre wechselte er 2016 nach Lausanne. Zwar debütierte er bei den Waadtländern vorletzte Saison im Oberhaus, das wirkliche Potential in ihm haben aber die Lakers gesehen, die Vouardoux auf die letzte Saison hin einen Stammplatz in der NL-Abwehr bieten konnten. Es war ein Transfer, der nur ein Sommer später mit einem Award belohnt wurde. Eine Diskussion ob er sich gelohnt hat, dürfte sich damit definitiv erübrigen.
Vouardoux tritt damit die Nachfolge von Marco Lehmann an, der vor Jahresfrist ebenfalls im SCRJ-Trikot zum Youngster of the Year avancierte. Auch er stammte nicht aus dem Nachwuchs der Lakers sondern entschied sich zum Schritt von Kloten nach Rapperswil-Jona. Die Ostschweizer haben sich zu einer super Anlaufstelle für junge Spieler entwickelt. Hier bekommen sie das Vertrauen der Trainer, das galt sowohl für die Ära Tomlinson als auch aktuell für die Zeit unter dem Schweden Stefan Hedlund. Dieses Vertrauen münzt sich dann meist auch in eine entsprechend wünschenswerte Entwicklung um, wie die Beispiele Lehmann und Vouardoux eindrücklich beweisen.
Dass man als SCRJ diese Spieler nicht für immer halten kann, muss man gewissermassen in Kauf nehmen. So ist Lehmann auf die bevorstehende Saison hin zum SC Bern weitergezogen. Doch weitere Spieler mit Potential haben bereits angedeutet, was sie zu leisten im Stande sind. Nando Eggenberger spielte einen herausragenden Herbst und auch Yannick Brüschweiler konnte sich als Stammkraft etablieren. Mit hoffnungsvollen Jungspunden spielten die Lakers zuletzt so erfolgreich auf, dass sie sich nun gar auf der internationalen Bühne in der Champions Hockey League präsentieren dürfen. Der sportliche Erfolg dürfte die Lakers auch für junge Spieler gar zu einer noch attraktiveren Adresse machen. Es würde nicht erstaunen, wenn der Award für den "Youngster of the Year" bald wieder an den Obersee gehen wird. Es ist eine Auszeichnung für eine Einzelperson, die aber die Arbeitsweise des ganzen Vereins ehrt.