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Peter Jakob ist in den schwierigsten Zeiten hingestanden und hat Verantwortung übernommen

Ein Sünder hat den Tiger vor dem Aussterben gerettet: Hat er alles nur gemacht um nicht als "Höseler" dazustehen?

Die SCL Tigers lagen auf dem Sterbebett, durch mehrere Sünden konnte Unternehmer Peter Jakob den Verein aber am Leben halten. Nicht nur das, er etablierte die Mannschaft wieder in der höchsten Schweizer Spielklasse. 

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2009 trat Peter Jakob in Langnau in den Fokus der Sportwelt. Der mittlerweile 62-jährige Kaufmann ist Geschäftsführer in der Jakob AG. Sein Grossvater begann mit der Produktio von Hanfseilen, unterdessen ist es ein internationales Unternehmen, spezialisiert auf Drahtseile. In diesen Seilen hat sich der Hockeyklub vor knapp 10 Jahren vom drohenden Absturz und dem endgültigen Zerschellen aufgefangen. Doch eigentlich wollte Jakob gar nicht Präsident werden und eigentlich wollte er kein eigenes Geld investieren. Unterdessen ist Jakob aber Präsident und er hat eigenes Geld investiert - sonst wäre die Hockeylandkarte um eine Raubkatze ärmer geworden. 

Der SCL stand mit dem Rücken zur Wand, ein grosses Loch klaffte in der Vereinskasse. Die Gemeinde aber war bereit, mit einem zinsfreien Darlehen unter die Arme zu greifen. Die Bedingung war jedoch, dass die Führungscrew um Peter Jakob im Verein vorne hin steht. 

"Wir wollten diese Verantwortung eigentlich nicht. Aber der Druck war enorm. Wir wären als "Höseler" dagestanden und hätten es uns nie verziehen, wenn wir die SCL Tigers in dieser Situation im Stich gelassen hätten." 

Peter Jakob, Slapshot, Mai/Juni 2019 (Nr. 7)

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Aber Peter Jakob war kein Höseler, er ist hingestanden und er hat gesündigt, mehrfach - zum Glück. Als Präsident gewährte er im Januar 2010 ein Darlehen von 250'000 Franken, um die Löhne zu bezahlen. Der nächste Sündenfall kam ein halbes Jahr später. Er stellte dem dahin serbelnden Verein eine uneingeschränkte Defizitgarantie aus, zum Leidwesen der Geschäftsleitung der Jakob AG. Es war der Wendepunkt, nun ging es aufwärts, das Vertrauen der gesamten Region war wieder da. Dann kam das neue Stadionprojekt und Jakob öffnete sein Portemonnaie erneut, 18.5 Millionen investierte er - seine schuldenfreie Firma, war plötzlich wieder mit 10 Millionen belastet.  

Es hat sich ausbezahlt. Trotz des zwischenzeitlichen Abstiegs stehen die Tigers heute auf gesunden Beinen. Aktuell wird in Dreijahres-Budgets gerechnet. Einmal in dieser Zeit sollten die Playoffs erreicht werden. Ist dies nicht der Fall, gerät der Verein aber nicht in finanzielle Schwierigkeiten - diese Zeiten sind überstanden.

"Mit den Einnahmen im Sponsoring, in der Gastronomie und mit dem Verkauf der Saisonkarten und den Zuschauereinnahmen erreichen wir eine schwarze Null. Wenn es zu Turbulenzen kommt, die wir im Sport nie ganz ausschliessen können, dann müssen wir mit einem Minus von 200'000 bis 300'000 Franken rechnen. Dafür würde uns eine Qualifikation für das Halbfinale einen Gewinn von 250'000 Franken bescheren. Wir sind schuldenfrei und haben auch gewisse Reserven. Aber wir könnten nicht zweimal hintereinander pro Saison mehr als eine Million verlieren." 

Peter Jakob, Slapshot, Mai/Juni 2019 (Nr. 7)

Der Verein ist also gesund, trotzdem müssen kleinere Brötchen gebacken werden. Die steigenden Spielerlöhne sind natürlich auch im Emmental ein grosses Thema. Eine Lohnobergrenze lehnt der Präsident aber ab, lieber wolle er mit Gleichgesinnten an einem Strang ziehen. Er sieht gute Chancen andere Vernünftige Personen zu finden. So halten sie weiter am eingeschlagenen Weg fest. Ein Projekt für ein zweites Eisfeld wurde aufgegleist. Durch die Verbesserungen der Trainingsmöglichkeit, soll die Ausbildungsstätte Langnau aufgewertet werden. Und Jakob investiert auch persönlich in dieses Projekt...

"Ja. Im Wissen darum, dass es kein Renditeobjekt ist und nie ein Franken zurückkommen wird. Aber wenn wir diese Infrastruktur aufbauen und die Voraussetzungen für die langfristige, nachhaltige Entwicklung des Eishockeys schaffen, dann sehe ich das als meinen Beitrag zur Entwicklung unserer Region." 

Peter Jakob, Slapshot, Mai/Juni 2019 (Nr. 7)

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Den SCL würde es ohne Peter Jakob nicht mehr geben, aber auch Peter Jakob ohne den SCL kann man sich heute nur noch schlecht vorstellen. Er ist mehr geworden als ein Präsident, als ein Unternehmer. Er ist sogar mehr als ein Fan. 

"Mehr noch, ich habe durch die SCL Tigers etwas kennengelernt, das mir vorher unbekannt war: Wir vermitteln ein Selbstwertgefühl, das weit über den Sport hinaus geht und im Alltag zu spüren ist. "Mir si o öpper": Der Kleine kann gegen den Grossen bestehen und wenn die SCL Tigers gewonnen haben, kommen die Leute ganz anders zur Arbeit." 

Peter Jakob, Slapshot, Mai/Juni 2019 (Nr. 7)

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