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Patrick Ortlieb zählt Trainer und Stars knallhart an

ÖSV-Vorstand sorgt mit Wut-Interview für ein Beben: "Wirkt so, als wären die Athleten zu verwöhnt"

26. Dezember 2022sport.ch

Die Schweizer Ski-Cracks wissen in diesem Winter bislang auf voller Linie zu überzeugen, was man in unserem Nachbarland nicht behaupten kann. Schliesslich eroberten die ÖSV-Fahrer erst einen einzigen Sieg. Nun sorgt Vorstand Patrick Ortlieb mit sehr scharfer Kritik für ein kleines Beben in Österreich. 

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"Es ist fast peinlich, mit welch grossen Entouragen wir reisen", wie der Ex-Skifahrer gegenüber ServusTV raushaute und damit für eine womöglich folgenschwere Aussage sorgte. Schliesslich ist Ortlieb Vorstand und Finanzreferent des ÖSV. "Wir müssen Komfortzone, Kadergrössen und Traineranzahl etwas verringern", womit also einige Trainer um ihren Job bangen müssen. "Man kann nicht zufrieden sein. Wir sind ein Skiverband, der Spitzensport fördert, wir haben uns dem Spitzensport verschrieben und nicht dem Schönwettersport. Und schon gar nicht dem Hobbysport." 

Das Wut-Interview des 55-Jährigen sorgt in den eigenen Reihen für reichlich Unruhe, schliesslich lassen folgende Worte den Schluss zu, dass die langjährige ÖSV-Leitung um Peter Schröcksnadel keinen guten Job gemacht hat. "Es ist schon fast beschämend, was wir übernommen haben und nun versuchen, wieder aufzubauen." Zur aktuell sportlichen Flaute meint der Österreicher: "Der Wille, der Einsatz ist da, das passt alles. Aber man vergisst die Lockerheit, dass es auch etwas Spielerisches braucht. Wir sind auch kein Fussballverein, wo Trainer ausgewechselt werden. Unser Saisonziel ist die Ski-WM Anfang Februar, abgerechnet wird dann im März." 

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Er relativiert dann zwar noch, dass man in der Vergangenheit immer top performt habe, aber "es wirkt so, als wären die Athleten zu verwöhnt, zu wenig gierig und hungrig." Man könne sich die dichte Personaldecke zwar finanziell leisten, "aber man sieht, Geld macht keinen Erfolg. Wir müssen die Athleten wieder gieriger, hungriger und bissiger machen und sie wieder bisschen mehr aufeinander loslassen." 

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