ZSC Lions vs. HC Lugano in der National League. Den Spielbericht zur Partie gibt es hier.
Die beiden Mannschaften brauchen etwas um offensiv in die Partie zu finden. Erst ein Powerplay für den HC Lugano löst den Knoten, ein Treffer fällt indes noch nicht. Danach sind bei fünf gegen fünf Feldspielern die ZSC Lions marginal besser, doch dank dem zweiten Powerplay können die Gäste noch im ersten Drittel vorlegen. Aufgrund der Powerplays und der daraus resultierenden Torschuss-Mehrheit nicht unverdient!
Die Lions haben optisch im zweiten Drittel leichte Vorteile, bringen auch mehr Torschüsse aufs gegnerische Gehäuse. Doch genau darin steht im Moment der Unterschied: Während Niklas Schlegel wie der Fels in der Brandung steht und bei 20 abgewehrten Schüssen steht, macht Ludovic Waeber bei beiden Gegentoren im Mitteldrittel nicht die beste Figur und steht so nur bei 18 "Saves". Lugano steuert also auf den sechsten Sieg in Folge zu.
Die ZSC Lions sind über weite Strecken nicht fähig zu reagieren und das Tempo zu verschärfen. So bringen die Gäste sehr einfach dank solidem Spiel viel Zeit von der Uhr. Im Powerplay können die Gastgeber dann aber den Ausgleich erzielen und das Spiel nochmals spannend machen, doch so richtig in Bedrängnis kommt Lugano nicht mehr. Das ist der sechste Sieg in Serie für die Tessiner während die Zürcher immer mehr um den (mindestens) sechsten Platz zittern müssen.
Niklas Schlegel (HC Lugano): Niklas Schlegel hat mit 31:27 Torschüssen mehr zu tun als sein Gegenüber Ludovic Waeber. Der Lugano-Keeper ist die Ruhe selbst und pariert die gefährlichen, als auch die weniger gefährlichen Abschlüsse meist stoisch ruhig. Bei beiden Gegentoren ist er machtlos und so steht er als Fels in der Brandung am Ursprung des Lugano-Sieges.
Ludovic Waeber (ZSC Lions): Wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer - und in diesem Torhüterduell ist es offensichtlich Ludovic Waeber. Der Zürcher Schlussmann zeigt sich zwar mehrheitlich solide, doch sowohl beim zweiten als auch dritten Gegentreffer sieht er nicht stilsicher aus und lässt sich (zu einfach) übertölpeln. Das "Goalieproblem" der Lions geht also weiter, insbesondere auch mit der neuerlichen Verletzung von Lukas Flüeler!
Die ZSC Lions beissen sich - irgendwie - ins Spiel und kämpfen sich zum Anschlusstreffer. Doch die Freude währt nur kurz, da lässt sich Lions-Captain Geering in der 39. Minute hinter dem eigenen Tor die Scheibe abluchsen und Keeper Waeber ist auch nicht aufmerksam genug um den dritten, matchentscheidenden Gegentreffer zu verhindern.
0:1 für den HC Lugano durch Reto Suri (19. Minute, PP1): Kein typisches Powerplay-Tor! Lugano kommt mit Tempo und Luca Fazzini über die Seite, dieser passt zur Mitte, wo Dominic Lammer mit einem No Look-Pass zurücklegt. Reto Suri tanzt dann Ludovic Waeber aus und hat die Geduld und Präzision aus spitzem Winkel in den Netzhimmel zu lupfen!
0:2 für den HC Lugano durch Mark Arcobello (26. Minute, EQ): Die Luganesi mit einem schnellen Vorstoss, eigentlich ist Mark Arcobello bereits abgedrängt, doch der Topskorer bringt die Scheibe backhand aufs Tor. Weil Ludovic Waeber mit einem Pass rechnet, macht er die Bewegung nach links - ein veritables Ei!
1:2 für die ZSC Lions durch Reto Schäppi (37. Minute, EQ): Der vierte Block der Zürcher muss es richten. Reto Schäppi wird von Willy Riedi lanciert, läuft quer zum Tor und wartet geduldig bis Niklas Schlegel unten ist. Dann lupft er die Scheibe gekonnt aus spitzem Winkel ins Tor! Der Anschlusstreffer!
1:3 für den HC Lugano durch Giovanni Morini (39. Minute, EQ, GWG): Wie gewonnen, so zerronnen aus Sicht der Zürcher. Patrick Geering ist hinter dem eigenen Tor zu wenig konsequent, Raphael Herburger bringt die Scheibe vors Tor, wo Giovanni Morini direkt abzieht. Ludovic Waeber ist nicht parat und macht erneut keine gute Figur!
2:3 für die ZSC Lions durch Sven Andrighetto (53. Minute, PP1): Die Lions in der Offensivzone unter Druck, doch Sven Andrighetto behauptet sich. Dann können die Hausherren ihr Powerplay aufziehen und sprichwörtlich in letzter Sekunde verwertet der Zürcher Topskorer auf Pass von Garrett Roe einen One-Timer!