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Der am Mittwoch kommunizierte Entscheid des Bundesrates lässt die Eishockey-Clubs aufatmen. Ab Oktober dürfen wohl, sofern die Bewilligungen der nun zuständigen Behörden eintreffen, wieder Zuschauer in die Stadien. Die Beschränkung von 1000 Personen wird aufgehoben, die Hallen können gar bis zu zwei Dritteln wieder gefüllt werden. Damit spricht nun eigentlich nichts mehr gegen einen Saisonstart am 1. Oktober. Dieser wurde ja bewusst so verschoben, damit von Beginn an wieder vor Zuschauern gespielt werden kann. Aus diesem Grund wurde in den letzten Wochen auch darüber diskutiert, ob man den Start der Saison zusätzlich noch weiter nach hinten schieben könnte.
Nun geht es also bald los. Zahlreiche Auflagen müssen dafür aber erfüllt werden, beispielsweise sind keine Stehplätze mehr zugelassen. Die Kapazitäten der Stadien reduzieren sich natürlich aufgrund der Vorgaben deutlich. Nicht jeder Club wird so ohne Verlust über die Runden kommen, doch immerhin fliessen schon bald wieder Tageseinnahmen in die Kassen der Vereine. Nun gilt es sich natürlich auf die bevorstehende Saison vorzubereiten. In mehrere Fällen dürften wohl die Stehrampen in Sitzplätze umgewandelt werden, um die erlaubte Kapazität zu erhöhen. Swisshockeynews.ch hat sich die Mühe gemacht und alle in den Medien kommunizierte Kapazitäten zusammengetragen.
Alle Angaben sind ungefähr und wurden noch nicht durch die verantwortlichen Behörden genehmigt. Die Zusammenstellung wurde von swisshockeynews.ch erarbeitet und ist unter diesem Link auffindbar.
Die ZSC Lions dürfen also wohl zum Saisonstart am meisten Zuschauer in ihrem Stadion begrüssen. Bern hingegen bricht ein relevanter Teil der Kapazität weg, sie verlieren natürlich ihre grosse Stehrampe in der Postfinance Arena. Die Zahlen sind jedoch schwierig zu interpretieren, da das gewohnte Zuschaueraufkommen sich bei den Clubs doch stark unterscheidet. Deshalb folgt eine weitere Statistik, in der die neue Kapazität mit dem Zuschauerschnitt der letzten Regular Season verglichen wird. Berechnet wurde der prozentuale Anteil jener Zuschauer, die unter den neuen Voraussetzungen keinen Platz mehr finden auf den Rängen.
Verwendet wurde die durchschnittliche Zuschauerzahl der Vereine in der abgelaufenen Saison. Diese wurde in der Übersicht in Klammern angegeben. Im Falle des HC Davos wurde mit einer neuen Kapazität von 3'500 Zuschauern gerechnet.
Der SC Bern wird gemäss der oberen Tabelle also am stärksten durch die Einschränkungen tangiert. Auch der Ambri-Piotta und die SCL Tigers müssten mit einem Einbruch der Zuschauerzahlen von über der Hälfte rechnen. Das trifft die beiden eher kleineren Clubs doch ziemlich heftig. Aus Langnau war zu vernehmen, dass mit einem Verlust von mehreren Millionen gerechnet werden muss, ein Umstand, der existenzbedrohend werden kann. Die Unterschiede innerhalb der Liga sind doch frappant. Die ZSC Lions und der HC Fribourg-Gottéron müssten verglichen mit der durchschnittlichen Zuschauerzahl nicht einmal auf einen fünftel der Fans verzichten.
Die Zahlen verdeutlichen jedoch, dass auch wenn die Stadien zu zwei Dritteln geöffnet werden dürfen, die Vereine sich stark einschränken müssen. Allen würden merkbare Teile ihrer Zuschauer pro Spiel weg brechen, es sind finanzielle Ausfälle, die kaum zu kompensieren sind. Zumindest die Auslastung der verfügbaren Stadionkapazität wird steigen, unter den gegebenen Voraussetzungen ist es möglich, dass gar alle Spiele jeweils ausverkauft sein werden. Noch ist ja nicht gesagt, dass an der neuen Beschränkung bis zum Saisonende festgehalten wird. Die bisherige Lockerung bringt jeden Fall die Hoffnung auf baldige Normalität zurück.