Das Heimteam startet fulminant in die Partie und kommt durch Bertschy bereits in den ersten 20 Sekunden zu drei Abschlüssen. Danach flacht das Geschehen aber etwas ab und der Spengler-Cup Halbfinalist aus dem Tessin kommt langsam besser auf. In der zehnten Minute ist es dann Sabolic, der auf Zuspiel von D'Agostini zur Ambri-Führung trifft. Gerade einmal 67 Sekunden später ist diese aber bereits wieder Geschichte. Almond drückt einen Abpraller von Manzato noch über die Linie und gleicht die Partie wieder aus. In der Folge geht es hin und her mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten, weitere Tore wollen im Startdrittel aber keine mehr fallen.
Auch im Mitteldrittel erwischen die Lausanner den besseren Start, ziehen diesmal aber voll durch. Nach herrlicher Vorarbeit von Jeffrey schiesst Genazzi von der blauen Linie sein Team erstmals in Führung. Fünf Minuten später ist es Vermin, der einen Abpraller von Manzato nach starker Parade doch noch im Tor unterbringt. Selbst ein dummer Kniestich von Traber, der eine fünfminütige Unterzahl inklusive Spielausschluss zur Folge hat, bringt die Lausanner nicht aus dem Konzept. Während bei Ambri nichts mehr klappen will, sämtliche Stöcke im Powerplay brechen und Müller ebenfalls noch zwei Strafminuten kassiert, funktioniert beim Heimteam nun alles. So erzielt Lindbohm acht Sekunden vor Drittelsende bei vier gegen vier gar noch den vierten Treffer, dies nach mustergültiger Vorarbeit von Bertschy.
Das dritte Drittel ist relativ schnell erzählt. Bei Ambri ist der Kräfteverschleiss der letzten Tage immer deutlicher zu spüren und in Überzahl will es heute einfach nicht klappen. Schlimmer noch, Bertschy entwischt in Unterzahl und trifft gegen Östlund, der mittlerweile für Manzato im Ambri-Tor steht. In der Folge sind die Leventiner zu keiner Reaktion mehr fähig, die Lausanner haben ihrerseits genug und verwalten den Vorsprung souverän bis zum Schluss. Sie gewinnen hochverdient und diskussionslos gegen ein müdes aber doch gewohnt kämpferisches Ambri-Piotta.
Dustin Jeffrey, Lausanne HC: Vor wenigen Tagen noch gefeierter Held und Spengler-Cup Sieger mit dem Team Kanada, geht der Höhenflug für den Topscorer der Lausanner nahtlos weiter. Der Center ist in der gesamten Partie omnipräsent, bereitet die ersten beiden Tore vor, holt zwei Strafen gegen Ambri heraus und stellt die Tessiner Defensive mit seinen Zuspielen immer wieder vor grössere Probleme.
Tim Traber, Lausanne HC: Der Stürmer der Lausanner ist wahrlich nicht bekannt als Kind von Traurigkeit. Heute hat er seinem Ruf als Haudegen wieder einmal alle Ehre gemacht, obschon "Ehre" das falsche Wort ist. Beim Stand von 3:1 für sein Team leistet er sich einen üblen Check gegen das Knie von Elia Mazzolini und kassiert hierfür folgerichtig eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Ob er für diese Aktion mit einem Spiel davonkommt, ist allerdings fraglich.
Eine bezeichnende Szene für die heutige Partie ereignete sich in der 40. Minute. Ambri hat die Möglichkeit während fünf Minuten mit einem Mann mehr zu agieren, bringt sich durch ein Foulspiel von Müller aber selber darum. Bei vier gegen vier sind es dann prompt die Lausanner, die acht Sekunden vor der Sirene zum vorentscheidenden 4:1 treffen und so ein allfälliges Tessiner Aufbäumen im Keim ersticken.
10. Minute, 0:1 durch Robert Sabolic: Die Scheibe liegt ein erstes Mal im Tor! Die Tessiner belohnen sich für ihren Steigerungslauf in diesem Drittel und setzen sich einmal mehr in der Zone fest. D'Agostini spielt dann einen genialen Pass vors Tor, wo SABOLIC steht und Backhand einschieben kann.
11. Minute, 1:1 durch Cody Almond: So schnell kann's gehen! Nur 67 Sekunden nach dem Tessiner Führungstreffer reagieren die Hausherren und gleichen wieder aus. Jeffrey mit einem Abschluss aus dem Slot, der Manzato über den Schoner kullert. Von dort schiebt Jelovac die Scheibe per Schlittschuh weiter in Richtung Linie, bevor ALMOND sie noch endgültig darüber drückt.
23. Minute, 2:1 durch Joël Genazzi: Der Lausanne HC geht erstmals in Führung! Jeffrey erobert die Scheibe in der gegnerischen Ecke und spielt dann einen cleveren Pass zurück an die blaue Linie, wo GENAZZI steht, Platz hat und dann per Handgelenkschuss genau trifft. Vor dem Tor hat Almond gut gestört und womöglich gar noch leicht abgelenkt.
28. Minute, 3:1 durch Joël Vermin: Schon wieder jubeln die Lausanner. Sie kombinieren sich rasch durch die Mittelzone und Emmerton kann alleine auf Manzato losziehen. Dieser pariert mit der Fanghand, den Abpraller wird dann von VERMIN souverän verwertet. Da wurde Manzato ziemlich im Stich gelassen von seinen Vorderleuten.
40. Minute, 4:1 durch Petteri Lindbohm: Wenn's läuft, dann läuft's! Bei vier gegen vier starten die Lausanner noch einen letzten Angriff vor der Sirene. Bertschy trägt die Scheibe in die offensive Zone, fällt, steht wieder auf und kurvt ums Tor, bedient LINDBOHM an der blauen Linie und dieser hämmert die Scheibe acht Sekunden vor Drittelsende in die Maschen. Das war dann wohl die Vorentscheidung in dieser Partie.
47. Minute, 5:1 durch Christoph Bertschy: Das Tessiner Unheil nimmt weiter seinen Lauf. Das Powerplay kann wieder nicht sauber installiert werden und plötzlich entwischt der schnelle BERTSCHY, zieht alleine auf Östlund los und lässt diesem keine Chance. Somit auch der Goalie erstmals bezwungen.