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Zwölf Mannschaften treten jedes Jahr in der höchsten Schweizer Eishockey-Liga gegeneinander an. In 50 Qualifikationsrunden spielen sie um die acht begehrten Playoff-Plätze. Nach dieser langen Phase, die fast sechs Monate dauert, können dann endlich die Finalspiele starten. Doch irgendwie passt das nicht zusammen. 12 Teams und 50 Spiele - das geht nicht ganz auf. Es spielt nämlich nicht jedes Team gleich oft gegen jedes. Neben vier Partien (zwei Heim- und zwei Rückspielen) tragen jeweils vier Mannschaften aufgrund einer regionalen Einteilung noch je zwei zusätzliche Partien aus. Das heisst gegen acht Gegner trägt man vier Partien aus, gegen drei Konkurrenten je sechs.
Dieses Vorgehen ist im Eishockey nichts Ungewöhnliches, beispielsweise wenn man in die beste Hockeyliga der Welt blickt. Auch in der NHL sind die Teams in die Eastern- und Western Conference aufgeteilt und in diesen folgt eine weitere Teilung in vier Divisionen. Ganz so kompliziert ist es in der Schweiz dann doch nicht, hier gibt es drei Ortsgruppen, die West-, die Mitte- und die Ost-Gruppen. Auf diese Saison hin gab es in den Zuteilungen der Teams eine Veränderung. Der EV Zug und die SC Rapperswil-Jona Lakers haben ihre Ortsgruppe untereinander getauscht. So werden die Teams aktuell wie folgt eingeteilt:
Gruppe West: Genève-Servette HC, Lausanne HC, HC Fribourg-Gottéron, SC Bern.
Gruppe Mitte: EHC Biel, SCL Tigers, EV Zug, ZSC Lions.
Gruppe Ost: HC Ambri-Piotta, HC Lugano, HC Davos, SC Rapperswil-Jona Lakers.
Dieser Modus ist in der im Verhältnis zur NHL kleinen Liga nicht unumstritten. Denn gerade wenn man einen Blick auf die aktuelle Tabelle wirft, fällt auf, dass die Einteilung zwar geographisch fair erscheint, sportlich aber für ein grosses Ungleichgewicht sorgt. Die Bündner duellieren sich in der Gruppe Ost nämlich mit den drei Teams, die in der Tabelle zurzeit die letzten drei Ränge belegen. Gleichzeitig müssen die SCL Tigers gegen den Leader und den Zweiten der National League, die ZSC Lions und der EHC Biel, antreten. Abgerundet wird die Gruppe durch den Meisteranwärter aus Zug. Das kann dann auf die gesamte Saison betrachtet einen massiven Unterschied ausmachen, da es in diesen sechs zusätzlichen Spielen um ganze 18 Punkte geht.
In der vergangenen Saison trennte der Tabellenvierte nur fünf Punkte vom Zehnten. Während also der eine Heimrecht geniesst in den Playoffs, muss der andere in die Abstiegsrunde. Auch dieses Jahr könnten diese zusätzlichen Spiele das Zünglein an der Waage darstellen. Zurzeit ist es nämlich denkbar, dass die SCL Tigers ihren Platz in den Playoffs gegen den HC Lugano verteidigen müssen. Dabei duelliert sich ein Team aus der stärksten gegen eines aus der schwächsten Ortsgruppe.
Auch wenn solche Einteilungen im Hockey in vielen Ländern so gemacht werden, stellt sie in der Schweiz ein nicht nötiges Ungleichgewicht her. Es wäre vielleicht zwölf Jahre nach der Einführung dieser zusätzlichen Runden eine Überlegung wert, eine neue Lösung zu finden. Die Teams wollen die Spielzahl natürlich nicht senken, aber was wäre mit einer Anpassung der Ligagrösse. Erhöht man die National League auf 14 Mannschaften könnte man gegen jede Equipe vier Spiele austragen. Am Ende der Qualifikation hätte man 52 Partien gespielt und eine faire repräsentative Tabelle. Es ist nur eine Idee, auf welche zahlreiche Faktoren einen Einfluss nehmen, aber zumindest würde es die Spielpläne der Teams ausgeglichener gestalten. Noch wird sich nichts verändern, aber die Kritik an diesem Modus wird lauter werden, sollte am Ende der Qualifikation wirklich festgestellt werden, dass diese Einteilung über die letzten Startplätze in den Playoffs entschieden hat.