Die Genfer zeigten sich in der Anfangsphase dieses Rekordspiels im Vergleich zum letzten Spiel klar verbessert, gestalteten das Geschehen mehr als ausgeglichen und erspielten sich die besseren Chancen. Umso ärgerlicher aus Genfer Sicht, dass die Berner mit ihrem ersten Powerplay-Tor nach 36:51 Minuten in Überzahl die Führung erzielen konnten. Gegen Ende des Drittels machte Servette nochmals Druck, das Tor wollte aber nicht fallen. Mit diesem Schwung startete das Heimteam auch ins Mitteldrittel und erspielte sich klare Vorteile. Bern schaffte es aber mit zunehmender Dauer das Geschehen zu beruhigen und nahm die knappe Führung in einer einmal mehr intensiven und umkämpfen Partie ins letzte Drittel.
Servette war das Bemühen anzumerken, doch irgendwie schlich sich das Gefühl ein, als ob das an diesem Abend einfach nicht klappen wird. Als Heim dann noch das 0:2 markierte, manch ein Berner fühlte sich wohl schon (zu) sicher. Man kontrollierte das Spiel, liess wenig zu. Doch dann folgte eine verrückte letzte Minute, in denen Servette ohne Torhüter doch tatsächlich noch zwei Tore erzielte und so die Verlängerung erzwang. Dort wirkten die Berner frischer, erspielten sich die besseren Möglichkeiten, Mayer hielt die taumelnden Genfer aber lange im Spiel. In der 2. Verlängerung liess die Intensität dann aber merklich nach und beide Teams lauerten auf den entscheidenden Fehler des Gegners. Dieser unterlief nach epischem Kampf Mike Völlmin und so muss sich Genf nach einer heroischen Leistung am Ende eben doch geschlagen geben.
Leonardo Genoni (SC Bern): Was für ein Abend vom Berner Keeper. 75 Schüsse flogen auf seinen Kasten. Die Fangquote ist dann selbstverständlich bombastisch. Doch mit welcher Ruhe er Schuss um Schuss, Abpraller um Abpraller entschärft hat ist schlicht beeindruckend. Sein Gegenüber muss an dieser Stelle auch erwähnt werden. Denn auch Mayer hatte einen starken Abend und ohne diese beiden herausragenden Torhüter, es hätte nicht solange gedauert, einen Sieger zu finden.
Mike Völlmin (Genève-Servette HC): Es blutet einem fast das Herz, nach diesem legendären Spiel den Sündenbock zu bestimmen. In der Verlängerung ging es dann aber je länger je mehr darum, wer den ersten fatalen Fehler machen wird. Dieser unterlief Völlmin vor dem 2:3 im Zweikampf mit Arcobello. So nimmt dieser Abend für ihn, aber auch jeden weiteren Genfer ein bitteres Ende.
Es lief die letzte Spielminute an. Selbst das Publikum glaubte nach 59 Minuten ohne eigenen Treffer, in denen ihre Mannschaft einmal mehr leidenschaftlich, aber bis dahin unglücklich, wohl nicht mehr an die Wende. Es brandete Applaus durch das Stadion, als wollte man die Spieler für ihre eindrückliche Willensleistung der letzten Wochen honorieren, sie mit einer positiven Stimmung in die Ferien verabschieden. Die Ferien wurden dann zwar nur um ein paar Stunden herausgezögert, das Genfer Comeback dürfte aber doch manchem in Erinnerung bleiben. So feierten die Genfer Fans auch nach der bitteren Niederlage ihre Spieler, huldigten deren beeindruckende Mentalität.
6. Minute, 0:1 durch Adam Almquist: Der Bann ist gebrochen! Das war zwar kein wirklich gutes Powerplay, wenige Sekunden vor Ende der Strafe zieht ALMQUIST aber satt ab, Ebett nimmt Mayer die Sicht und so einfach ist ein Tor in Überzahl erzielt! Es hat nur fast 37 Minuten gedauert...
48. Minute, 0:2 durch André Heim: Das gibt es doch nicht! Wieder trifft Bern im Powerplay, wieder war dieses Gegentor nicht zwingend! Mayer will hinter dem Tor befreien, doch dann fängt Untersander die Scheibe ab. Servette ist unsortiert. Vor dem Tor legt Scherwey nochmals ab und HEIM trifft halbhoch zum 0:2!
60. Minute, 1:2 durch Tommy Wingels: Sie sind einfach nicht klein zu kriegen! 47 Sekunden vor Schluss ist es der Abpraller zu viel bei Genoni und WINGELS trifft haargenau unter die Latte. Jetzt wird es nochmals heiss!
60. Minute, 2:2 durch Daniel Winnik: Der Wahnsinn ist perfekt! UNGLAUBLICH! Richard gewinnt das Bully, Genf kommt nochmals in die Zone und WINNIK lenkt den Schuss von Fransson unters Gehäuse ab!
118. Minute, 2:3 durch Mark Arcobello: Das Ende ist Tatsache! Nach über 117 Minuten verliert Völlmin das Duell gegen ARCOBELLO und der Amerikaner trifft genau ins Lattenkreuz!
Genève-Servette HC gegen den SC Bern in der National League. Alle Infos zum Spiel gibt es hier:
Erstmals in dieser Serie konnte am Dienstag mit Bern ein Team ein Heimspiel gewinnen. Aber es war erneut äusserst eng und wurde wieder erst in der Verlängerung entschieden. Nun hat der SCB einen Matchpuck und muss diesen wohl nutzen. Ein Spiel 7 gegen diese Genfer wird unglaublich schwer.
Genève-Servette HC gegen den SC Bern im TV und IPTV
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