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Aeschlimann, der eine im Vertrag verankerte Option betätigte, bestätigte dies gegenüber der genannten Quelle: "Ja, das ist so." Er fügte hinzu: "Das heisst nicht, dass ich den HCD verlassen werde. Ich fühle mich in Davos sehr wohl. Aber die Torhütersituation in der Liga ist 2026 so speziell, dass ich mir einfach alle Möglichkeiten offenhalten will."
Der 30-jährige Torhüter hat seit seinem Wechsel von Zug nach Davos im Jahr 2019 beeindruckende Leistungen gezeigt. In sechs aufeinanderfolgenden Saisons wehrte er über 90 Prozent der Schüsse ab. Diese Konstanz hat ihn zu einem begehrten Spieler auf dem Transfermarkt gemacht.
Die Situation auf dem Torhütermarkt wird im Frühjahr 2026 besonders interessant sein. Zahlreiche Verträge hochkarätiger Goalies laufen dann aus, darunter die von Ludovic Waeber (Kloten), Simon Hrubec (ZSC Lions), Adam Reideborn (SC Bern), Reto Berra (Fribourg-Gottéron) und Harri Säteri (Biel). Dies eröffnet Aeschlimann potenzielle neue Möglichkeiten.
Trotz seines Erfolgs in Davos betont Aeschlimann, dass Geld nicht der einzige Faktor bei seiner Entscheidung sein wird. "Nicht nur die sportliche Situation spielt eine Rolle. Wichtig ist auch, dass ich mich wohlfühle", erklärte er gegenüber watson. Er und seine Frau sind bereit, für die richtige Lebensqualität auch finanzielle Zugeständnisse zu machen.
Aeschlimanns Karriereweg ist bemerkenswert. Nach Stationen in Österreich und im US-College-Hockey kam er 2016 in die Schweiz zurück. Nach drei Jahren als Nummer 2 in Zug schien seine Karriere zunächst zu stagnieren, bevor er die Chance in Davos ergriff und sich dort etablierte.
Obwohl Aeschlimann vielleicht nicht die Strahlkraft eines Meistergoalies hat, gilt er als einer der zuverlässigsten und mental stärksten Torhüter der Liga. Seine Leistungen haben das Interesse grösserer Klubs geweckt, insbesondere des SC Bern.
Der SCB, der seit dem Abgang von Leonardo Genoni 2019 mit Torhüterproblemen kämpft, zeigt grosses Interesse an Aeschlimann. Ein Mehrjahresvertrag mit ihm könnte den Klub sportlich stabilisieren.
Aeschlimann steht vor einer wichtigen Entscheidung, die nicht nur seine Zukunft, sondern auch die anderer Torhüter in der Liga beeinflussen wird. Er ist sich bewusst, dass seine Entscheidung einen "Domino-Effekt" auf dem Torhütermarkt auslösen könnte.
Der Emmentaler betont, dass er es eigentlich als respektlos empfindet, vor oder während der Saison bei einem anderen Klub zu unterschreiben. "Aber die Situation ist bei uns halt so", erklärt er die Realität des Eishockeygeschäfts.
Während eine Vertragsverlängerung in Davos weiterhin eine Option bleibt, scheint eine Rückkehr ins Unterland oder ins Bernbiet durchaus wahrscheinlich. Die Entscheidung Aeschlimanns wird mit Spannung erwartet und könnte richtungsweisend für die Zukunft mehrerer Schweizer Eishockeyklubs sein.