



























































































Im vierten und letzten Teil unserer Analyse schauen wir zum Ende der Regular Season der National League auf die Top Ten der Import-Spieler, die unserer Meinung nach die beste Leistung über die gesamte Saison hinweg abrufen konnten.
Beurteilt wird anhand verschiedener Faktoren wie die Anzahl Spiele, die Scorerpunkte, die Platzierungen des Vereins, aber auch weniger statistische Merkmale wie das Defensivverhalten, die Konstanz oder die Rolle im Team.
Waltteri Merelä stiess im vergangenen Sommer neu aus der NHL/AHL zum SC Bern. In seiner ersten Saison in der Schweiz schlug der Finne direkt ein. Merelä landete am Ende der Regular Season auf Platz 8 der Ligascorerwertung und konnte dabei sowohl als Torschütze als auch als Vorlagengeber brillieren. 21 Tore und 26 Assists ergeben 47 Scorerpunkte aus 52 Einsätzen. Mit seiner Plus-15-Bilanz reiht sich Merelä in dieser Kategorie auch in die Top-20 der gesamten Liga ein. Beeindruckende Werte des zweifachen finnischen Meisterhelden, der mit dem SC Bern die Qualifikation auf dem starken dritten Rang abschloss.
Das Palmarès des ZSC-Verteidigers ist beachtlich, hat Mikko Lehtonen doch mit Finnland schon zweimal die WM-Goldmedaille gewonnen und kann sich dazu noch Olympiasieger nennen. Neben dem Gewinn der schwedischen Meisterschaft konnte der 31-Jährige auch mit den ZSC Lions mit dem Meistertitel 2023/24 und dem Triumph in der Champions Hockey League 2024/25 schon grosse Erfolge feiern. Und auch in dieser Meisterschaftssaison zeigte der Verteidiger, weshalb er zu den Besten seines Fachs gehört.
Beim amtierenden Meister wusste der smarte Zwei-Weg-Verteidiger, zumeist in der ersten Paradelinie an der Seite von Dean Kukan, mehr als zu überzeugen. Neben der tadellosen Abwehrarbeit schaltete sich der finnische Topshot des Öfteren auch in den Angriff mit ein, weshalb bei ihm am Ende der regulären Spielzeit 24 Scorerpunkte zu Buche stehen. Die Lions verfügen mit lediglich 121 Gegentoren über die beste Abwehr der Liga und qualifizierten sich als Zweiter für die Playoffs. Mit 81 geblockten Schüssen (Platz elf der Liga) war sich Lehtonen dabei auch nicht zu schade, sich für das Team aufzuopfern.
Die Saison hatte für Fribourg denkbar schwach begonnen, doch nach der Trainerentlassung von Patrick Emond und der Übernahme durch Lars Leuenberger nahm der HCFG immer mehr Fahrt auf und schaffte gar noch als Sechstplatzierter den Sprung auf direktem Weg in die Playoffs. Einer der über die ganze Saison hinweg konstant seine Leistung ablieferte, war Lucas Wallmark. Der schwedische Stürmer absolvierte alle 52 Saisonspiele und landete dabei als Topscorer mit 45 Scorerpunkten in den Top Ten der Ligascorerwertung.
In einer Kategorie war der Offensivmann zudem besonders wertvoll für die Drachen, nämlich in der Bully-Statistik. Konnte der 29-Jährige doch mit 516 gewonnen Bullies den besten Wert der gesamten Liga vorweisen. Mit 16 Assists im Powerplay war Wallmark auch der überragenden Puckverteiler in den Special Teams von Fribourg.
Unter den besten zehn Import-Spieler der regulären Saison befindet sich mit Sami Niku vom EHC Kloten noch ein weiterer Verteidiger. Der EHC Kloten übertraf diese Saison jegliche Erwartungen und durften lange gar von der direkten Playoff-Qualifikation träumen. Einen grossen Anteil hatte dabei defensiv, als auch offensiv der finnische Verteidiger Sami Niku. Der 28-Jährige spielte ebenfalls seine erste Saison in der National League und etablierte sich bei den Flughafenstädter direkt als zentrale Stütze in den Defensivreihen.
Niku konnte diese Saison fünf Tore erzielen und 25 Assists beisteuern. Mit 30 Scorerpunkten war Niku der viertbeste Scorer unter den Verteidigern der gesamten Liga. Unter den geblockten Schüssen ist Niku sogar noch besser als Lehtonen, landete der Verteidiger doch mit 95 Blocks auf dem starken dritten Platz dieser Wertung.
Die Rapperswil-Jona Lakers qualifizierten sich in Extremis am letzten Spieltag für die Play-Ins. Einer, der beim wichtigen 2:1-Sieg über Davos die Finger im Spiel hatte, war einmal mehr Malte Strömwall mit seiner Vorlage zum Ausgleichstreffer. In den letzten vier Spielen steuerte der schwedische Powerflügel sechs Scorerpunkte bei und hatte somit massgeblichen Anteil daran, dass sich die Lakers dank eines starken Schlussspurts in die Play-Ins beförderten.
Malte Strömwall spielt seine erst Saison in der Schweiz und blühte in der Regular Season so richtig auf. Mit 46 Scorerpunkten aus 47 Spielen schrammt der 30-Jährige knapp an dem magischen Richtwert von einem Punkt pro Spiel vorbei. Mit 22 Toren und 24 Assists war Strömwall der überragende Mann am Obersee.
Obwohl der Genève-Servette HC bereits den Gang in die Ferien hat antreten müssen, kommt man nicht darum herum, die Leistungen von Markus Granlund in dieser Saison zu würdigen. Und dies, obwohl der Finne ganze 13 Spiele verletzungsbedingt verpasst hatte. Doch aus seinen 39 Einsätzen produzierte Granlund unfassbare 47 Scorerpunkte (21 Tore und 26 Assists). Es ist mit einem Punkteschnitt von 1,21 Punkte pro Spiel der zweitbeste Wert der gesamten Liga hinter Jerry Turkulainens 1,27 Punkte pro Spiel, der HCA-Import sammelte bis zu seiner Verletzung 38 Scorerpunkte aus 30 Spielen.
Bei den Grenats kommen gerade mal drei Spieler auf eine positive Plus-Minus-Bilanz. Und obwohl Sakari Manninen und Teemu Hartikainen ebenfalls eine gute Saison spielten, konnte vor allem Granlund aufgrund seiner Punkteausbeute und seiner Plus-15-Bilanz herausstechen.
Ein Import-Spieler aus der mit Abstand schlechtesten Mannschaft aus der regulären Spielzeit in den Top-Ten hat doch eher Seltenheitswert. Doch Julius Nättinen ist eben ein Spieler, der entgegen allen Widerständen gross auftrumpfen kann. Mit 52 Scorerpunkten ist der finnische Stürmer gar der zweitbeste Scorer der gesamten Liga. 22 Tore und 30 Assists stehen in seinem Leistungsnachweis. Währenddessen wird man sich fragen, was wohl diese Saison für Ajoie drin gelegen wäre, hätte man den Saisonstart nicht komplett verschlafen und im Verlaufe der Saison noch den damaligen Ligatopscorer Jerry Turkulainen verloren. Nättinen übernahm danach die Rolle des Topscorers bei den Jurassier und glänzte mit seiner individuellen Klasse wie kaum ein anderer in der Regular Season.
Antti Suomela ist der Edeltechniker im Team des Qualifikationssiegers. Mit 25 Torvorlagen (insgesamt 40 Scorerpunkten) überzeugte der Finne vor allem mit seinem Auge für die Mitspieler. Suomela macht jeden einzelnen Mitspieler auf dem Feld besser und war einer der kreativen Köpfe im Offensivspiel des LHC. Auf dem Weg zum erstmaligen Quali-Sieg mit dem vereinsinternen Punkterekord war Suomela stets Topscorer und Leistungsträger in Lausannes Kollektiv-Bollwerk. Der beste Feldspieler im besten Team der Regular Season - ein verdienter dritter Platz im Import-Ranking.
Lange war es still um Dominik Kubalik, konnte der ehemalige NHL-Star doch zu Beginn der Saison nicht ganz an seine Leistungen aus der Überflieger-Saison 2018/19 anknüpfen. Doch kaum war bekannt, dass Kubalik nicht mehr nach Nordamerika zurückkehren werde, drehte der Tscheche so richtig auf. Mit 27 Toren war Kubalik der beste Torschütze der gesamten National League. Neben seiner Torausbeute glänzte er auch noch mit 22 Assists. Kubalik beendete die Regular Season mit 49 Scorerpunkten und absolvierte alle möglichen 52 Spiele.
Im essentiellen Spiel gegen den direkten Play-In-Aspiranten aus Biel, drei Spiele vor dem Ende der Regular Season, zeigte Kubalik einmal mehr seine Klasse und seine Wichtigkeit für die Mannschaft. Beim 5:2-Erfolg über den EHCB glänzte der tschechische Stürmer mit drei Scorerpunkten und brillierte in der Rolle als Unterschiedsspieler. Für Ambri-Piotta ein absoluter Glücksgriff, denn die Leventiner qualifizierten sich für die Play-Ins, auch dank eines Kubaliks in Topform. In der Ligascorerwertung reichte es für den vierten Platz, in unserem Import-Ranking muss Kubalik nur einem einzigen Spieler den Vortritt lassen und zwar einem ehemaligen Teamkollegen bei den Detroit Red Wings.
Bereits nach Zweiviertel der Saison haben wir Berns Sommerneuzugang Austin Czarnik an der ersten Stelle aller Import-Spieler gelistet und diese Krone gab der US-Amerikaner nicht mehr ab. Bei Czarnik machte sich einfach über die ganze Saison hinweg kein Leistungsabfall bemerkbar, er beeindruckte so mit einer bemerkenswerten Konstanz. Auf dem Weg zu Berns drittem Platz im Klassement nach der Regular Season konnte Czarnik 56 Scorerpunkte sammeln - Ligabestwert.
Mit 20 Toren und 36 Assists war der SCB-Stürmer im Spiel der Berner während der gesamten regulären Spielzeit omnipräsent. Zusätzlich brillierte der Center am Bullypunkt, gewann der 32-Jährige doch mit 493 Bullies am drittmeisten der gesamten Liga, wies mit Plus-18 den achtbesten Wert auf und spielte darüber hinaus mit 17 Scorerpunkten im Powerplay auch in den Special Teams der Berner eine essentielle Rolle. Die Ligatopscorer-Krone in seiner ersten Saison in der Schweiz gesichert und für uns die klare Nummer ein im Import-Ranking.