Gleich schon zum Auftakt in die Spielzeit 2024/25 wird es in der National League geschichtsträchtig. Beim Spiel zwischen dem HC Davos und dem EHC Kloten ist eine der ganz grossen Rekordmarken eingestellt worden. Andres Ambühl ist am Dienstagabend zum Rekordspieler der National League aufgestiegen. Nachfolgend deshalb die zehn Akteure mit den meisten Regular-Sesason-Spielen in der höchsten Schweizer Eishockeyliga.
Wenn es den Erwartungen entsprechend abläuft, wird Marc Reichert schon bald aus den Top-Ten dieses Rankings fallen. Schuld daran ist Dario Bürgler, der Routinier des HC Ambri-Piotta scharrt zum Saisonstart mit nur 18 Einsätzen weniger bereits mit den Hufen. Noch ist Marc Reichert aber Teil dieser Rekordspieler der National League. Der Stürmer beendete nach der Saison 2016/17 beim SC Bern, für den er den Grossteil seiner Karriere auf dem Eis gestanden hatte, seine Karriere. Mit dem Gewinn des dritten Meistertitels endete die Spielerlaufbahn von Reichert, der in 858 wettbewerbsübergreifenden Spielen für den SC Bern zum Einsatz gekommen war. In jungen Jahren lief er für zweieinhalb Saisons für den EHC Kloten auf, zudem spielte er zwischen 2012 und 2014 zwei Jahre für den HC Ambri-Piotta.
Ivo Rüthemann ist zwar Ostschweizer und er schaffte beim HC Davos den Schritt in die National League, aber den linken Flügelstürmer bringt man praktisch ausschliesslich mit dem SC Bern in Verbindung. 15 Saisons gehörte er dem Team aus der Bundesstadt an, 262 Tore erzielte er im SCB-Trikot. 191 Spiele in der Regular Season der National League, die in diese Wertung zählen, absolvierte Rüthemann für den HC Davos. Seine drei Meistertitel feierte er allesamt mit den Mutzen. Zum Ende seiner Karriere wurde Rüthemann mit dem Swiss Hockey Special Award ausgezeichnet. Sein Platz in den Top-Ten der Spieler mit den meisten Einsätzen in der Regular Season dürfte in der Saison 2025/26 in Gefahr geraten. Robin Grossmann, vor dem Start in die neue Saison bei 798 Spielen, besitzt noch einen Zweijahresvertrag. Auch Marc Wieser (802 Spiele) und Pascal Berger (778 Spiele) wären theoretisch auf Schlagdistanz.
Der Schritt aus dem Nachwuchs vom Forward Morges HC zum EHC Kloten sollte sich für Sébastian Reuille als der Richtige herausstellen. In Kloten reifte er zum NL-Spieler, wobei es ihn dann bald an den Obersee und zu den SC Rapperswil-Jona Lakers zog. Den Grossteil seiner Karriere verbrachte er allerdings beim HC Lugano, mit den Bianconeri krönte er sich 2006 zum Schweizer Meister. In der Meistersaison stand der Flügelstürmer in allen 61 Spielen der Tessiner auf dem Eis, ihm gelangen elf Tore und zwanzig Assists. Nach einer Rückkehr zu den Lakers wechselte Reuille 2010 nochmals ins Tessin und blieb dann bis zum Sommer 2019 Teil der Mannschaft des HC Lugano. Mit Lugano verbunden ist Reuille noch heute.
Mit dem heute 42-jährigen Verteidiger Michaël Ngoy folgt der erste ungekrönte Spieler in dieser Auflistung. Aus dem Nachwuchs des Lausanne HC stammend, lief der Abwehrspieler auch für den HC Fribourg-Gottéron und zuletzt für den HC Ambri-Piotta auf. In insgesamt zwanzig Regular Seasons kamen 881 Einsätze in der National League zusammen, dabei sammelte er 460 Strafminuten, erzielte 33 Tore und liess sich 107 Assists verbuchen. Wie alle anderen neun hier aufgelisteten Spielern gehört auch Ngoy mit Blick auf die Statistik aller Spiele im Schweizer Oberhaus, also die Qualifikation und die Playoffs zusammengezählt, zum derzeit 15-köpfigen "Tausender-Club".
Er steht nochmals eine Saison in der National League auf dem Eis. Der 38-jährige Julien Sprunger hat noch nicht genug. Der Flügelstürmer träumt weiterhin davon, den ganz grossen Coup in Form des Meistertitels mit dem HC Fribourg-Gottéron zu gewinnen. Es startet am Dienstagabend bereits die elfte Saison von Sprunger als Captain des HC Fribourg-Gottéron. Heutzutage sucht man praktisch vergeblich Spieler, die Vereinstreue so grossschreiben, wie es der Saanestädter gemacht hat. Bleibt Sprunger in dieser Saison unverletzt, steht ihm der Sprung aufs Podest bevor, noch fehlen 35 Einsätze bis zu Mathias Seger. Schon zweimal erzielte Sprunger in einer Saison am meisten Tore in der National League. Ob diese Karriere doch noch die ganz grosse Krönung erhält, wird sich in den kommenden Monaten zeigen - sofern dann im Sommer 2025 wirklich Schluss ist beim Gottéron-Urgestein.
Mit Gil Montandon wird Sprunger schon in den nächsten Wochen einen ebenfalls langjährigen Spieler des HC Fribourg-Gottéron überholen. Ab den ersten Spielen von Sprunger bei den Profis des HCFG spielte er gemeinsam mit Montandon bis zu dessen Rücktritt nach der Saison 2008/09. Der Center durfte in seiner Karriere allerdings gleich drei Meistertitel bejubeln. Der eishockeymässig in Neuchâtel ausgebildete Stürmer triumphierte 1991, 1992 und 1997 im Trikot des SC Bern. Beim letzten Titel erzielte Montandon das goldene Tor. Elf Saisons beim SC Bern stehen deren 14 Regular Seasons beim HC Fribourg-Gottéron gegenüber, das liess ihn zwischenzeitlich gar zum Rekordspieler in dieser Wertung aufsteigen.
Schmerzlich vermisst werden wird in dieser Saison Beat Forster. In der Saison 2000/01 debütierte er beim HC Davos in der National League, bis 2024 und dem Ende seiner Karriere blieb er der Liga treu. Der Abwehrspieler mit viel Wasserverdrängung war stets eine Bereicherung für die National League. Fünfmal wurde "Fösche" mit dem HC Davos Schweizer Meister, 2008 triumphierte er mit den ZSC Lions und gehörte im darauffolgenden Jahr auch zum Team, das sich den Titel in der Champions Hockey League sichern konnte. Zweimal gewann er in einer glorreichen Karriere auch noch den Spengler Cup mit dem HCD. Am Ende fehlten mickrige drei Spiele, um zumindest mit Mathias Seger gleichzuziehen. Betrachtet man komplett alle NL-Spiele, haben die beiden ihre Positionen getauscht.
Gewinner der WM-Silbermedaille, sechsfacher Schweizer Meister und Champions-Hockey-League-Sieger, so die erfolgreiche Karriere von Mathias Seger. Im Sommer 1999 wechselte der Ostschweizer vom Obersee ans Ende des Zürichsees, zu diesem Moment hätte wohl keiner gedacht, was alles noch folgen wird. Seger sammelte im Trikot der Lions eine Auszeichnung nach der anderen. 1'091 Spiele absolvierte der Verteidiger insgesamt für den Zett. Mit 305 Einsätzen fürs Schweizer Nationalteam war er auch dort zwischenzeitlich Rekordspieler. Insgesamt war Seger zwölf Saisons lang Captain der ZSC Lions. Auch er wird stets zu den grössten Namen des Schweizer Eishockeys zählen.
Verteidiger Beat Gerber, der mit dem SC Bern zweimal Cupsieger und sechsmal Meister geworden ist, wird in der Saison 2024/25 gleich zwei Rekordmarken verlieren. Das soll seine Karriere allerdings keineswegs schmälern. In Langnau ausgebildet, führte ihn der Weg schon 2003 im Alter von 21 Jahren in die Bundesstadt. Danach blieb er dem SC Bern bis zum Ende seiner erfolgreichen Karriere und damit bis und mit der Saison 2022/23 treu. 1'190 Spiele für die Mutzen stand Gerber auf dem Eis. Seine Aufgabe war hauptsächlich das Verhindern von gegnerischen Toren, was er trotz einer Körpergrösse von 1.78 Metern verstand, wie kaum ein anderer. Zumindest für zwei Tagen ist Beat Gerber in dieser Rangliste noch geteilter Rekordhalter.
Dann ist da dieser 41-jährige, nimmermüde Stürmer. Der Grund, weshalb dieser Artikel direkt vor dem Saisonstart 2024/25 notwendig wird. Zur Erinnerung, debütiert hat Andres Ambühl in der Saison 2000/01 in der National League. Mit anderen Worten waren Teamkollegen wie Simon Knak oder Rico Gredig zu jenem Zeitpunkt noch nicht einmal auf der Welt. Rekordnationalspieler ist Andres Ambühl bereits, jetzt beginnt für den sechsfachen Schweizer Meister auch in der National League das Schaulaufen von Rekordmarke zu Rekordmarke. Mit dem Einsatz gegen den EHC Kloten ist Ambühl bei den Spielen in der Regular Season mit Beat Gerber gleichgezogen. Schon am Donnerstag soll "Büehli" dann zum alleinigen Rekordspieler aufsteigen. In der Allzeitwertung der Rangliste mit Berücksichtigung aller Spiele aus dem Schweizer Oberhaus fehlen Ambühl noch sieben Einsätze bis zu Beat Gerber - auch nur noch eine Frage von Tagen.
14. Dario Bürgler (HC Ambri-Piotta): 847 Spiele*
17. Marc Wieser (HC Davos): 803 Spiele*
18. Robin Grossmann (EHC Biel-Bienne): 799 Spiele*
26. Pascal Berger (SCL Tigers): 778 Spiele*
32. Marco Maurer (HC Ajoie): 758 Spiele*
34. Patrick Geering (ZSC Lions): 750 Spiele*
35. Raphael Diaz (HC Fribourg-Gottéron): 749 Spiele*
55. Arnaud Jacquemet (Genève-Servette HC): 713 Spiele*
59. Joël Genazzi (Lausanne HC): 706 Spiele*
68. Simon Moser (SC Bern): 686 Spiele*
*Stand aller Einsätze nach den Auftaktspielen in die Saison 2024/25 vom Dienstag, 17. September 2024.