Die Startminuten waren ein offenes hin und her und bereits nach kurzer Zeit konnten beide Teams ihre ersten Abschlüsse verbuchen. In der 4. Minute leitete Sven Andrighetto dann in der Mittelzone einen Angriff über Yannick Zehnder und über Scott Harrington ein. Letzter legte in der offensiven Zone die Scheibe zurück auf Andrighetto, welcher aus halblinker Position mit einem Handgelenkschuss abzog und Reideborn in der oberen linken Ecke erwischte. Zwar zeigten sich die Berner nach dem Gegentreffer unbeeindruckt und machten weiter Druck und dennoch kippte das Momentum je länger je mehr auf die Seite der Gäste. Vom SCB kamen nur noch einzelne schnelle Umschaltsituationen. In der 15. Minute bot sich den ZSC Lions, dank eines Cross-Checks von Maurer gegen Schäppi, die Möglichkeit im Powerplay auf 0:2 zu stellen. Das eigentlich so gefährliche Überzahlspiel der Zürcher kam aber nicht in Fahrt und sorgte für keine grosse Gefahr. Kurz vor der Pausensirene wurde dann Samuel Kreis von einem hohen Zuspiel von Yannick Zehnder im Gesicht getroffen. Der SCB Verteidiger blieb sofort liegen und musste das Eis mit einer blutigen Nase verlassen. Nach einer Pflege in der ersten Drittelspause kehrte der Berner jedoch aufs Eis zurück.
Die Berner startetn wie die Feuerwehr in dieses zweite Drittel. Bereits nach 19 Sekunden tankte sich Scherwey in die ZSC Zone durch und wurde von Trutmann kurz vor Hrubec von den Beinen geholt. Folgerichtig entschieden die Schiedsrichter auf Penalty. Corban Knight übernahm diese Verantwortung, scheiterte aber am stark parierenden Hrubec. Das darauffolgende Bully vor dem Zürcher Tor konnte wiederum Corban Knight für sich entscheiden, woraufhin er die Scheibe an die blaue Linie zu Löffel zurücklegte. Dieser suchte umgehend den Abschluss und vor dem Tor lenkte eben dieser Knight perfekt ab und sorgte somit doch noch für den Ausgleich. Der ZSC zeigte sich davon unbeeindruckt denn bereits zwei Minuten später war die Führung wiederhergestellt. Denis Hollenstein verwertete einen tollen Querpass von Malgin zum 1:2 Führungstreffer. Trotz dem erneuten Rückstand waren es dir Berner die das Spieldiktat übernahmen. Immer wieder wurden die Mutzen mit Distanzversuchen und Ablenkern gefährlich. In der 34. Minute traf Vermin mit einem solchen Versuch nur den Aussenpfosten. In der 38. Minute kam es dann zu einer kuriosen Szene. Die Berner kombinierten sich herrlich bis vor Hrubec durch, wo Baumgartner völlig blank ins leere Tor hätte einschieben könnne. Kurz davor hatte Hrubec aber mit der Stockhand, völlig ohne fremdeinwirkung, das Tor verschoben und so für einen Unterbruch gesorgt. Die Schiedsrichter hatten dies, zum Glück der Gäste, nicht gesehen. 10.5 Sekunden vor Ablauf des zweiten Drittels gelang den Berner dann doch noch der Ausgleich. Bader trug den Puck in die Zürcher Zone und täuschte dort einen Abschluss vor. Stattdessen legte er quer auf Luoto, welcher das Hartgummi mit einem satten Handgelenkschuss in den Maschen versenkte.
Im letzten Abschnitt waren es die Zürcher die besser aus der Kabine kamen. Der späte Gegentreffer aus dem zweiten Drittel schien die Gäste angestachelt zu haben. Doch weder Malgin noch Trutmann oder Harrington konnten Reideborn ein drittes Mal bezwingen. In der 46. Minute wanderte dann mit Baumgartner ein Berner auf die Strafbank und ermöglichte den Limmatstädtern das zweite Powerplay des Abends. Das beste Überzahlspiel der Liga konnte heute Abend aber nicht überzeugen, denn auch dieses Powerplay blieb ungenützt. Daraufhin zogen sich die Berner immer weiter zurück und überliessen den Gästen den Scheibenbesitz. Auch die Zürcher gingen aber zum Schluss keine grossen Risiken mehr ein, weshalb es folgerichtig zur Overtime kommen musste.
Wie üblich in der Overtime war es auch hier ein offener Schlagabtausch, wobei die Gäste aus Zürich die zwingendere Mannschaft war. Sowohl Malgin als auch Andrighetto hatten gute Möglichkeiten, um dem ZSC den Extrapunkt zu sichern. Auf der Gegenseite war es Baumgartner, der in der 62. Minute den Siegtreffer auf dem Stock gehabt hat. Der Österreicher traf jedcoh nur die Fanghand von Hrubec. Auch nach 65 Minuten steht es heute Abend in Bern 2:2 und damit muss das Penaltyschiessen entscheiden.
Auch im Penaltyschiessen beglückten uns die Akteure mit einer Verlängerung. Nachdem zuerst Löffel und später Grant verwandeln konnten, ging es mit Gleichstand weiter. Erneut war es Grant, der seinen Penalty versenken konnte, doch unter höchstem Druck verwandelte Knight seinen darauffolgenden Versuch und glich die Partie wieder aus. Schlisslich war es Benjamin Baumgartner, welcher nach dem Missversuch von Balcers alles in der Hand hatte. Der Österreicher lies Hrubec keine Chance und versenkte die Scheibe im oberen rechten Eck.
Damit schliessen die Mutzen bis auf einen Punkt zum Lausanne HC auf, währenddem die ZSC Lions die Tabllenführung trotz der Niederlage ausbauen können.
Sven Andrighetto (ZSC Lions): Wer erst kürzlich von einer Verletzung zurückkehrt und dann eine solch starke Leistung an den Tag legen kann, der kann stolz auf sich sein. Genau dies hat heute Sven Andrighetto vollbracht. Der Nationalstürmer zeigte eine bärenstarke Partie und war an beiden ZSC Toren beteiligt. Von der Handgelenkverletzung war ihm nichts mehr anzumerken.
Juho Lammikko (ZSC Lions): Von einem Weltmeister und NHL-Import dürfen sich die ZSC Lions durchaus mehr erhoffen. Seit nun mehr 9 Spielen wartet Lammikko auf einen Torerfolg und genau bei solch engen Partien sind die Zürcher auf die Kreativität des Finnen angewiesen. Stattdessen blieb der Center während 65 Minuten blass.
In der 38. Minute kombinierten sich die Berner herrlich bis vor das Zürcher Tor, wo schliesslich Kreis einen Querpass auf Baumgartner spielte, welcher nur noch die Scheibe im leeren Tor versenken musste. Währenddem Querpass von Kreis verschob Hrubec im Fallen mit der Stockhand das Tor, sodass es vor dem Abschluss von Baumgartner zu einem Unterbruch kam. Hrubec war sich natürlich keiner Schuld bewusst und da die Schiedsrichter die Szene nicht richtig gesehen hatten, ging es ohne eine Strafe gegen den ZSC Goalie weiter.