























































































Nico Hischier, Nino Niederreiter oder Roman Josi sind nur einige der Beispiele an Schweizer Eishockey-Spieler, die den ganz grossen Schritt geschafft und sich in der NHL etabliert haben. Der Traum folgender sechs Spieler war es, ebenfalls mit dem Hockey ihr Geld verdienen zu können.
2020 lief beim SRF für über sechs Folgen die Doku-Serie "Morgen sind wir Champions". Dabei wurden sechs Nachwuchshoffnungen mit Jahrgang 2002 in ihrem Alltag verfolgt. Wir haben die Wege dieser sechs Spieler angeschaut und geben euch ein Update, wo diese jetzt ihr Können zum Besten geben.
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"Mein Traum ist es, in der NHL zu spielen und mit der Schweiz die Goldmedaille zu gewinnen."
Noah Delémont in der Serie "Morgen sind wir Champions"
Den Anfang der Serie machte der Biel-Junior Noah Delémont, der zur Zeit der Aufnahmen gerade sehnsüchtigst auf die neuen Listen der besten Junioren-Vereine wartete. Steht er auf der Liste, darf er bald in einer der besten Junioren-Ligen zeigen, wozu er fähig ist.
Sein Traum ging in Erfüllung. Nach guten Leistungen in Biels Juniorenteams und dem Titel bei den Elite Novizen mit der U17, wurde er von Acadie-Bathurst Titan auf die Liste genommen. Als er seinen Namen auf dem Handy sieht, verschlägt es ihm zuerst die Sprache. Nach einem wiederholten "cool", setzt er gleich fort: "Das ist nur der Anfang, jetzt müssen wir arbeiten."
Für ihn stand ein Jahr in Kanada an. 64 Spiele hat er dort bestritten, dabei drei Tore geschossen und zehn Assists geliefert. Da sein Team allerdings eine sehr schwache Saison hatte und er selbst die Scouts nicht überzeugen konnte, tauchte sein Name nie bei den NHL-Teams auf. Ohne Draft-Perspektive kehrte er zurück in die Schweiz, wo er zuerst wieder in der U20 des EHC Biel-Bienne spielte.
Gleichzeitig durchlief er auch die Junioren-Auswahlen der Schweiz, war in der U17 sogar Captain des Teams.
Zwar durfte er ein einzelnes Mal für die Seeländer in der National League spielen, wurde danach aber in die Swiss League zum HC La Chaux-de-Fonds ausgeliehen, wo er in insgesamt 39 Spielen neun Assists gab und sich damit für die erste Mannschaft des EHC Biel empfehlen konnte.
Seitdem ist er fester Bestandteil der Bieler Verteidigungslinien und konnte, inklusive Playoffs, bereits 143 Spiele absolvieren. In diesen gelangen ihm drei Tore und 25 Assists. Mit starken Leistungen hat er sich dazu auch für die A-Nationalmannschaft empfehlen können und auch da schon acht Spiele absolviert.
Delémont ist zwar (noch) nicht bei seinem Traum von der NHL angelangt. Dass es als Bieler Junior aber möglich ist, hat sein langjähriger Weggefährte Janis Moser, der jetzt bei den Arizona Coyotes spielt, gezeigt.
"Mein Traum ist es, Profihockeyspieler zu werden."
Kevin Lindemann in der Serie "Morgen sind wir Champions"
Zwar auch nicht in der NHL gespielt, aber schon reichlich Erfahrung im Ausland gesammelt, hat Kevin Lindemann. Der ehemalige Kloten-Junior hat sich nämlich mit 16 Jahren einen Traum erfüllt, als er nach Schweden zu den Junioren von Leksands IF gewechselt ist.
Zuerst noch in der U18 aktiv, spielte er bereits mit 17 Jahren in der U20 der Schweden. Es seien "Riesen-Voraussetzungen, um meine Ziele zu erreichen", denn "man weiss, hockeytechnisch sind die auf einem Top-Level weltweit." Nach einer Knieverletzung in einem Länderspiel gegen die U18 der USA konnte er sich allerdings nicht mehr wie gewünscht ins Team zurückspielen.
Deshalb zog es ihn zurück in die Schweiz, genauer gesagt zu den U20-Junioren des EV Zug, wo er gleich in seiner ersten Saison Meister der U20-Elit wurde und mit 27 Scorerpunkten in ebenso vielen Spielen zu überzeugen wusste.
Lindemann bekam eine weitere Chance im Ausland, durfte vier Spiele mit den Muskegon Lumberjacks und neun Spiele bei den Lone Star Brahmas spielen, wusste da allerdings nicht zu überzeugen, weswegen erneut die Rückkehr in die Schweiz folgte.
Danach bei Kloten unter Vertrag, hing er einige Zeit zwischen der U20 und der ersten Mannschaft, die damals noch in der Swiss League spielte. Trotzdem durfte er in sechs Spielen in den Playoffs ran und wurde mit dem EHC Kloten Swiss League-Champion, auch das Aufstiegsspiel wurde gewonnen.
Seitdem "musste" er nur noch dreimal in der U20-Mannschaft ran und hat seitdem 58 Spiele in der National League absolviert. Dabei erzielte er auch ein Tor und lieferte zwei Assists.
Der Name Lindemann sagt ihnen was? Sehr gut möglich, denn seinem Vater Sven gelangen in seinen 1034 NL-Spielen 446 Scorerpunkte für die SCL Tigers, den EV Zug und die Kloten Flyers, erst nach der Saison 2018/19 beendete er seine Karriere nach seiner Zeit in Rapperswil-Jona.
Allgemein dürfte es sich lohnen, den Namen Lindemann auch in Zukunft genauer zu verfolgen. Einerseits wegen des Talents von Kevin, andererseits könnte man auch von seinem Bruder Colin noch hören, der zurzeit, wie Kevin damals, bei Leksands die schwedischen Juniorenligen unsicher macht.
"Mein Traum ist es, irgendwann mal in der NHL zu spielen"
Simon Knak in der Serie "Morgen sind wir Champions"
Auch er war in den Junioren des EHC Kloten, hat in seinen jungen Jahren aber einen noch grösseren Schritt gemacht. Der Zürcher wechselte mit 17 Jahren nach Nordamerika zu den Portland Winterhawks, dessen Logo aussieht, wie das der Chicago Blackhawks.
Etwas mehr als ein Jahr spielte er da in der WHL und absolvierte 73 Spiele. Nach sehr passablen 34 Scorerpunkten in 49 Spielen in seiner ersten Saison wurde er nach Davos ausgeliehen. Dort kam er 25-mal in der NL zum Einsatz, konnte dabei drei Tore erzielen und fünf weitere vorbereiten. Die zweite Saisonhälfte absolvierte er dann erneut in der WHL. Mit 29 Scorerpunkten in 24 Spielen wusste er zu überzeugen, zeigte, welch grosses Talent in ihm steckt.
Talent, welches auch die Nashville Predators, das Team von Roman Josi, erkannte und sich deswegen in der sechsten Runde des 2021-NHL-Drafts an 179. Stelle seine Rechte sicherten. Doch der Zürcher spielte zunächst weiter in Davos, bevor er es doch für zwei Spiele bei den Milwaukee Admirals in der AHL versuchte.
Momentan sehen wir ihn ebenfalls wieder beim HCD, hat er in dieser Saison doch bereits 16 Spiele für den Rekordmeister gespielt und dabei sechs Scorerpunkte erzielt.
Für die A-Nationalmannschaft hat es ihm bisher noch nicht gereicht, dafür spielte er in sämtlichen U-Natis, unter anderem mit Giancarlo Chanton, unserer nächsten Zukunftshoffnung.
"Mein grösster Traum ist es, einmal den Stanley Cup zu gewinnen."
Giancarlo Chanton in der Serie "Morgen sind wir Champions"
Nicht nur mit Knak, auch mit Joshua Fahrni spielte er in den Junioren-Auswahlen, führte die U17 öfters als Captain aufs Spielfeld. Dies, obwohl er in den Junioren lange "nur" beim SL-Vertreter EHC Basel war.
Nach seinem Wechsel in die Tigers-Junioren machte er sich allerdings einen Namen. Einen so grossen, dass die Niagara IceDogs ihn für die OHL verpflichteten, wo er es in 56 Spielen auf ein Tor und sieben Assists brachte, auch wenn dies als Verteidiger nicht seine Aufgabe ist.
Trotzdem kehrte er danach ins Emmental zurück, spielte wieder in der U20. Zumindest vorerst, denn gegen Ende der Saison durfte er in Langenthal Swiss League-Luft schnuppern, absolvierte 13 Spiele.
Der Genève-Servette HC verpflichtete ihn, liess ihn zuerst nur in der U20 spielen, doch durfte er auch zum ersten Mal in der National League ran. Nach fünf Spielen in der NL suchte er erneut das Weite, wieder in Langenthal fand er Anschluss und kam zu weiteren 26 Spielen.
In der letzten Saison war es dann ein Hin-und-Her für Chanton. Er absolvierte gleichzeitig 12 Spiele in der Swiss League für La Chaux-de-Fonds und 52 Spiele in der NL für die Genfer. Ein Glück für ihn, denn am Schluss durfte er mit beiden Teams einen Meistertitel bejubeln.
Diese Saison ist er unangefochtener Stammspieler beim GSHC und hat alle 22 Spiele in der NL absolviert.
"Mein Ziel ist es, das Eishockey als Beruf auszuleben"
Andri Henauer in der Serie "Morgen sind wir Champions"
Zum Hockey kam Andri Henauer durch seinen Bruder Mika, heute beim EHC Kloten in der NL. Er selbst war wie sein Bruder beim SC Bern in den Junioren, bevor er mit 18 das erste Mal in die Swiss League durfte.
Mit dem Langenthal-Abenteuer begann seine Swiss League-Odyssee. Zwölf Spiele bei Langenthal mit einer Abwehrquote von fast 90 Prozent, vier Spiele bei La Chaux-de-Fonds (84%) und 24 Spiele in Winterthur (knapp über 90%).
Beim SCB durfte er noch kein einziges NL-Spiel bestreiten, wurde allerdings immer wieder als Back-Up mitgenommen. Einsatzzeit bekommt er hingegen erneut in der Swiss League, wo er seit Beginn der letzten Saison 44 Spiele für den EHC Basel absolvieren konnte und dabei eine starke Abwehrquote von 92,8 Prozent vorzuweisen hat.
"Mein Traum ist Hockey-Profi zu werden"
Fabian Ritzmann in der Serie "Morgen sind wir Champions"
In der letzten und wohl traurigsten Folge der Serie ging es um Fabian Ritzmann. Der Bündner hatte in dieser Saison Verletzungssorgen, zwischenzeitlich musste er wegen Herz-Rhythmus-Störungen pausieren. "Ich habe mir gedacht, vielleicht nie mehr Sport", waren die ehrlichen Worte des jungen Talents.
Doch Ritzmann, der bereits mit 14 in der U20 von Engiadina spielte, biss sich durch. War er vor den Verletzungen noch Captain der Davoser U17, musste er sich danach in der Swiss League behaupten. Zwei Saisons lang war er leihweise bei den Ticino Rockets, spielte 66 Spiele und durfte dank vier Toren und sieben Assists zwischendurch auch 17-mal für den HCD in der National League auflaufen.
Ritzmann würde gerne einmal in Schweden oder sonst wo im Ausland spielen. Dafür will er sich in der National League aufdrängen. Seit Beginn des letzten Jahres steht er beim SC Bern unter Vertrag und hat kaum ein Spiel verpasst. Seine Bilanz: 84 Spiele, drei Tore und fünf Assists.