In der National League spielen in jeder Saison zahlreiche Schweizer Spieler oder Spieler mit Schweizer Lizenz. Aber bei welchem Club wurden sie eigentlich gross und spielen sie noch bei ihrem Jugendclub? Diese Frage haben wir uns auch gestellt und wollten die Eigengewächse aller National-League-Teams unter die Lupe nehmen. Widmen wir uns dem zweiten Teil der Serie.
Bevor wir zu den ersten sieben Teams kommen, müssen wir definieren, was als Eigengewächs gilt, da Wechsel bei den Junioren durchaus auch vorkommen. Wir haben uns deshalb entschieden, dass wir Spieler als Eigengewächse zählen, wenn sie mindestens je eine Saison im Nachwuchs in zwei verschiedenen Altersstufen absolviert haben. Zudem zählen nur Spieler, die in dieser Saison einmal in der ersten Mannschaft zum Einsatz gekommen sind.
Der EHC Kloten war schon immer bekannt für seine Nachwuchsabteilung und so ist es auch wenig überraschend, dass diverse Eigengewächse den Weg in den Kader der ersten Mannschaft gefunden haben. In der letzten Saison waren es allerdings noch mehr eigene Spieler, die in der ersten Mannschaft eingesetzt wurden. Mit David Reinbacher war auch noch der 5. Draft-Pick aus dem Jahr 2023 dabei.
Bei den SCL Tigers wird auf die Jugend gesetzt. Nicht nur Spieler, die aus der eigenen Nachwuchsabteilung stammen, sondern auch Akteure wie Brian Zanetti oder Noah Meier sind in der Hoffnung auf mehr Eiszeit ins Emmental gewechselt. Mit Dario Rohrbach oder Joel Salzgeber haben zuletzt zwei Spieler grosse Schritte machen können.
Bei den Waadtländern sind mehrere namhafte Spieler im Einsatz, welche aus der eigenen Jugend stammen. Kévin Pasche und Théo Rochette müssen herausgestrichen werden. Die beiden wissen praktisch auf allen Ebenen zu überzeugen und es stellt sich die Frage, ob nicht bald ein Wechsel nach Nordamerika anstehen sollte.
Beim HC Lugano sind mit Aleksi Peltonen und Jesper Peltonen zwei interessante Eigengewächse dabei. Sie spielten einst für vier, resp. drei Jahre, in den Junioren der Bianconeri, weil ihr Vater für die erste Mannschaft gespielt hat. Zudem hat Lugano mit Marco Zanetti noch einen Spieler im Kader, der aus Italien kommt. Dazu würde auch Giovanni Morini zählen, aber er hat in dieser Saison noch kein Spiel absolviert und erfüllt damit die Kriterien nicht.
Bei den SC Rapperswil-Jona Lakers war das Thema Nachwuchs in der Vergangenheit ein schwieriges. Die U20-Elit spielte in der zweithöchsten Liga und so war es für den Verein schwierig, die eigenen Junioren zu halten. Mittlerweile wurde der Aufstieg geschafft und das Team spielt um die Playoff-Qualifikation mit. Das gibt Hoffnung auf mehr Eigengewächse in der Zukunft. Mit Robin Bisig und Janis Embacher konnten diese Saison bereits zwei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs NL-Luft schnuppern.
Dass der Nachwuchs beim EV Zug grossgeschrieben wird, das zeigt auch ein Blick auf die Eigengewächse, welche in dieser Saison für die Zentralschweizer zum Einsatz gekommen sind. Gleich neun Spieler gelten beim EVZ nach unseren Kriterien als Eigengewächs. In dieser Saison ist Leon Muggli eine besonders interessante Personalie. Der 18-jährige Verteidiger ist bekanntlich von den Washington Capitals ausgeliehen und hat in der NHL einen Entry-Level-Vertrag unterzeichnet.
Ebenfalls eine hervorragende Nachwuchsabteilung haben die ZSC Lions. Viele Eigengewächse im Kader des "Zetts" sind aber schon etwas von der älteren Sorte. Das zeigt auf, wie schwierig es überhaupt ist, als junger Spieler einen Kaderplatz zu ergattern.
Alle Daten sind von eliteprospects.com
1. ZSC Lions: 16 Eigengewächse
2. HC Davos: 12 Eigengewächse
3. HC Fribourg-Gottéron: 10 Eigengewächse
4. EV Zug: 9 Eigengewächse
4. HC Ambri-Piotta: 9 Eigengewächse
4. Lausanne HC: 9 Eigengewächse
7. SC Bern: 8 Eigengewächse
7. EHC Biel: 8 Eigengewächse
9. SCL Tigers: 7 Eigengewächse
10. EHC Kloten: 5 Eigengewächse
11. HC Lugano: 5 Eigengewächse
11. SC Rapperswil-Jona Lakers: 5 Eigengewächse
13. HC Ajoie: 4 Eigengewächse
13. Genève-Servette HC: 4 Eigengewächse
Hier gehts zu Teil 1: