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Als Richtlinien für die Aufnahme in diese Serie haben wir Spieler berücksichtigt, die mindestens 50 National-League-Partien auf dem Konto haben (Qualifikation und Playoffs), die noch aktiv sind und nicht in einer tieferen Schweizer Liga oder einer Seniorenliga spielen. Bei den aktiven Spielern, die noch keinen Vertrag für die Saison 2023/24 haben, nennen wir die Station aus der Saison 2022/23.
Es ist gar noch nicht so lange her, als Marcus Krüger in der National League gespielt hat. Zwischen 2019 und 2022 zog der Center bei den ZSC Lions die Fäden und hatte gleichzeitig auch eine Rolle als Führungsspieler inne. Der Schwede ist im letzten Sommer in seine Heimat zurückgekehrt und hat sich mit Djurgårdens seinem einstigen Jugendverein angeschlossen. Für die zweithöchste Spielklasse in Schweden ist der 33-Jährige schon fast zu gut. In 67 Einsätzen sind ihm in der letzten Saison 65 Scorerpunkte gelungen. Damit war der Captain auch gleichzeitig Topscorer seines Vereins.
Ebenfalls 2022 hat Juuso Hietanen die National League, genauer gesagt den HC Ambri-Piotta, verlassen. Auch der Finne ist zu seinem Jugendverein zurückgekehrt und hat dort die Rolle des Captains übernommen. Mittlerweile 38 Jahre alt, wird Hietanen abermals eine Saison anhängen. Sein Vertrag beinhaltet gar eine Option auf eine zusätzliche Verlängerung bis 2025. Der Weltmeister und Olympiasiger hat 47 der 60 Spiele seines Clubs absolviert. Dem HPK hat es als Zwölfter allerdings nicht mal in die Wildcard-Runde der finnischen Playoffs gereicht.
Mit dem HC Sparta Praha war der schwedische Flügelstürmer Erik Thorell in der Altjahreswoche in Davos am Spengler Cup zu Gast. Seit zwei Jahren spielt der Meisterspieler des EV Zug in der tschechischen Landeshauptstadt. In der Saison 2021/22 ist er mit seinem Club bis ins Viertelfinale der Champions Hockey League vorgestossen und dort am späteren Champion Rögle BK mit einem Gesamtscore von 5:6 denkbar knapp gescheitert. Insgesamt 124 Einsätze hat Thorell für Sparta schon absolviert, 35 Mal durfte er sich dabei als Torschütze feiern lassen. Nach einer Vertragsverlängerung im Mai 2022 startet der 31-Jährige bald in sein letztes Vertragsjahr.
Die Karriere von David Ullström ist geprägt von zahlreichen Vereinswechseln, das hat sich auch nach dem Abgang aus der Schweiz nicht geändert. Während der Saison 2019/20 verpflichtete ihn der EHC Biel. Der Vertrag des Stürmers wurde zwar über die angebrochene Saison hinaus verlängert, doch noch während der Spielzeit 2020/21 zog er nach Davos weiter. So sind insgesamt 62 Einsätze in der National League zusammengekommen. 2021 ist er dann zum zweiten Mal in seiner Karriere zum HV71 nach Schweden zurückgekehrt. Immer wieder machen dem 34-jährigen Stürmer körperliche Probleme zu schaffen. In Schweden sind deshalb nur drei Einsätze zusammengekommen. Es folgte der Wechsel nach Deutschland zu den Schwenninger Wild Wings, wo er nach 17 Spielen nach einem Jahr wieder ohne Vertrag dasteht.
Deutlich ruhiger ist der Spätherbst der Karriere von Jan Mursak. Der ehemalige SCB-Stürmer ist nach zwei Jahren in Bern dorthin zurückgekehrt, von wo er in die Schweiz gewechselt hat. Drei Saisons hat der Slowene nun wieder beim Förlunda HC absolviert, die Spielzeit 2020/21 war für ihn punktemässig die beste mit 28 Torbeteiligungen. Titel hat der 35-Jährige mit dem schwedischen Top-Club keinen gewonnen. Wo es für Mursak in der nächsten Saison weitergehen wird, ist noch unklar - es dürfte nach Österreich gehen. Der Vertrag bei Frölunda ist ausgelaufen und nach einem Kaderumbau wird er auch kein neues Arbeitspapier mehr erhalten.
Drei Saisons verteidigte Nick Plastino vor dem Tor des HC Ambri-Piotta. Er gehörte in die ganz seltene Kategorie der italienischen Importspieler in der National League. Allerdings ist es so, dass Playstino kanadische Wurzeln besitzt und auch in Nordamerika aufgewachsen ist. Nach 166 Einsätzen für die Biancoblù wechselte Plastino 2020 nach Italien zum HC Bolzano. Zwei Jahre bei Bolzano und ein Jahr für den HC Pustertal lief er in der ICEHL auf. Nach zuletzt 27 Einsätzen in der Spielzeit 2022/23 hat sich der Offensivverteidiger im Februar dazu entschlossen, seine Karriere zu beenden. Der 37-Jährige weist vier Meistertitel (2x Italien, 1x Finnland, 1x Norwegen) als grösste Erfolge seiner Karriere aus.
In der vergangenen Saison war Nicklas Danielsson Teamkollege von Marcus Krüger bei Djurgårdens. Sein Abgang beim Team aus der zweithöchsten Liga Schwedens wurde Mitte Mai bestätigt. Davor hat der universell einsetzbare Danielsson vier Jahre in der SHL bei Brynäs gespielt. In der Spielzeit 2021/22 konnte er erstmals an den Playoffs teilnehmen. Danielsson hat zweimal in der Schweiz gespielt. Die Saison 2012/13 spielte er beim SC Bern, wechselte dann aber in die KHL zum HC Lev Praha. Während der laufenden Spielzeit 2013/14 kehrte er in die National League zurück und schloss sich den SC Rapperswil-Jona Lakers an, nach zwei Jahren zog er nach Lausanne weiter.
Bei den Kloten Flyers hat James Sheppard den Namenswechsel zum EHC Kloten miterlebt. Nach zwei Jahren bei den Flughafenstädter zog der Kanadier weiter zu den Eisbären Berlin. Ganze vier Jahre spielte Sheppard in der deutschen Hauptstadt, ehe es ihn nach Österreich weiterzog. Mit zwei Spielzeiten bei den Vienna Capitals liess der Stürmer seine Karriere ausklingen. So sind bei Sheppard insgesamt acht Jahre im deutschsprachigen Raum zusammengekommen. Für einen Einsatz im kanadischen Nationalteam hat es trotz der langen Zeit in Europa nie gereicht.
Drei Jahre beim HC Davos waren Marcus Paulssons drittes und letztes Auslandabenteuer. 2015 krönte er sich mit den Bündnern zum Schweizer Meister. 2016 ist er dann nach Schweden zurückgekehrt, wo er sich dem Karlskrona HK angeschlossen hat. Mit dem Team ist er 2018 aus der SHL in die HockeyAllsvenskan abgestiegen, dafür übernahm er für die dritte und letzte Saison bei Karlskrona die Rolle des Captains. 2019 folge dann wohl der letzte Vereinswechsel, der linke Flügelstürmer spielt seither bei Mörrums GoIS in der dritthöchsten Spielklasse Schweden. Auch beim ländlich gelegenen Club aus Südschweden trägt Paulsson mittlerweile das C auf der Brust und wird auch mit 39 Jahren nochmals eine Saisonvorbereitung mitmachen.
Der Kanadier Bud Holloway lief eine Saison für den SC Bern auf, ehe er einen Anlauf in der NHL bei den Montréal Canadiens wagte. Allerdings wurde er nie in der NHL, sondern nur im AHL-Team eingesetzt. Via Moskau wechselte Holloway zurück zu Skellefteå, mit dem Team er 2014 den schwedischen Meistertitel gefeiert hat. Ganz so erfolgreich war sein zweites Engagement in Schweden allerdings nicht, es reichte nur zur Vizemeisterschaft. 2019/20 zog der ehemalige SCB-Import nach Salzburg weiter, ehe er nach Nordamerika zurückkehrte. Mittlerweile spielt der 35-Jährige bei den Moosomin Rangers, bei denen er aber noch keine Zusicherung für einen Kaderplatz in der kommenden Spielzeit besitzt.
Als Brendan Brooksk 2009 zu den SCL Tigers wechselte, war er bereits 30-Jährig. Nach zwei Jahren im Emmental zog er Richtung DEL zu den Hamburg Freezers weiter. Die Iserlohn Roosters (DEL), der Dornbirner EC (EBEL), Valerenga (NOR) und der ERC Ingolstadt (DEL) waren seine nächsten Karrierestationen in Europa. Brooks spielte danach drei Jahre in Schottland und 2018/19 in England bei den Sheffield Steelers und bei Manchester Storm. Im letzten Jahr stand der Hockey-Rentner in der Michigan Independence Hockey League beim Team der Gaylord Snow wieder auf dem Eis.