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Wir starten gleich mit einer grossen Überraschung. Auf dem letzten Platz in diesem Ranking liegt Leonardo Genoni. Jahrelang war er einer der besten, wenn nicht der beste Torhüter der gesamten National League. Doch wie dem EV Zug, läuft es auch dem Schweizer Keeper nicht nach Wunsch. Mit einem GSAA-Wert von -13,68 konnte er nicht mit der Konkurrenz mithalten. Auch seine Fangquote von nur 89,36 % lässt zu Wünschen übrig. Der Meister-Torhüter performt in der aktuellen Saison nicht so, wie man es von ihm gewohnt ist. Leonardo Genoni muss sich definitiv noch steigern, dann wird er seiner Mannschaft sicherlich zum Playoff-Einzug verhelfen.
Der Keeper der Bianconeri blieb bisher unter seinen Erwartungen. Koskinen konnte in der aktuellen Saison bisher 89,89 % der gegnerischen Torschüsse abwehren, dies ist der drittschlechteste Wert aller Torhüter, die bereits über 20 Spiele absolviert haben. 791 Schüsse feuerten die Gegner auf seinen Kasten ab, davon konnte er 711 halten. Diese Fangquote ist eine Seltenheit, seit 2011 hatte erst zwei Saisons, in denen er unter 90 % war, einmal in der Saison 2020/21 bei den Edmonton Oilers (89,9 %) und in der aktuellen Saison. Zudem hat der Keeper bereits zehn Strafminuten kassiert, kein anderer NL-Goalie kommt an diese Marke ran. Der HC Lugano hat sich sicherlich mehr vom Finnen erhofft.
Tim Wolf konnte sich im Vergleich zur letzten Saison deutlich gesteigert. In der aktuellen Spielzeit hat er 1,96 Tore mehr erhalten, als er eigentlich hätte verhindern müssen. Im Vergleich: in der letzten Saison waren es 12,7 Tore mehr. 868 Schüsse fanden den Weg auf das Tor von Tim Wolf, 787 Abschlüsse konnte er abwehren, was eine Fangquote von 90,67 % ergibt. Es ist natürlich nicht ganz einfach, bei einem qualitativ unterdurchschnittlichen Team herauszustechen, doch der 31-Jährige gehört zu den wenigen Konstanten bei den Jurassiern. Tim Wolf hat seine Mannschaft bereits einige Male vor einer Klatsche bewahrt.
Während der Saison sprang Connor Hughes für den verletzten Reto Berra ein. Die Drachen gingen damit ein Risiko ein, doch der 26-Jährige überzeugte. Obwohl er 0,52 Tore mehr erhalten hat, als er hätte verhindern müssen, dürfte man beim HCFG hochzufrieden mit Hughes sein. 90,83 % der gegnerischen Abschlüsse auf seinen Kasten konnte der junge Keeper abwehren. Natürlich ist das nicht ein überragender Wert, doch einen Berra im Tor zu ersetzen, war auch nicht ganz leicht. In der nächsten Saison wird er zwischen den Pfosten des Lausanne HC stehen, der LHC hat definitiv einen guten Torhüter verpflichtet, der noch eine Menge Entwicklungspotenzial hat.
Der SCB-Torhüter konnte in der aktuellen Saison bei 37 Einsätzen 1,53 Tore mehr verhindern, als er laut Statistik hätte verhindern müssen. Damit belegt er in diesem Ranking den zehnten Rang. 1115 Schüsse feuerten die Gegner auf seinen Kasten ab, davon wehrte er 1015 ab, was eine Fangquote von 91,03 % ergibt. Kein anderer Torhüter musste so viele Abschlüsse halten wie Wüthrich. Bisher konnte der 25-Jährige nicht an den Leistungen aus der letzten Saison anknüpfen. Für die allfälligen Pre-Playoffs wäre es für die Mutzen wichtig, wenn er sich noch steigern kann.
Robert Mayer hat zwei Spiele mehr bestritten als Gauthier Descloux, weswegen er in diesem Artikel aufgeführt ist. Der 33-jährige Routinier überzeugte bisher mit einem GSAA-Wert von 2,19. Insgesamt flog der Puck 628-mal in Richtung seines Kastens, nur sein Torhüter-Kollege Descloux bekam weniger Schüsse zu halten. Mit einer Fangquote von 91, 24 % liegt er etwas über dem Durchschnitt aller NL-Goalies (91,22 %). Robert Mayer ist definitiv einer der besten Back-up-Goalies, welche die Schweiz zu bieten hat und die Aigles dürfen sich über ein enorm starkes Torhüter-Duo freuen.
Nach dem Aufstieg in die National League stellte man sich die Frage, ob der EHC Kloten das Ajoie 2.0 werden würde und beinahe zur Schiessbude der Liga wird. Dementsprechend hätten viele Juha Metsola vor der Saison nicht beneidet. Doch es kam anders, der Aufsteiger spielt frech auf und Metsola hat einen massgeblichen Anteil daran, dass die Flughafenstädter mitten im Kampf um die Pre-Playoffs sind. Er hat 3,69 Tore weniger erhalten, als er eigentlich hätte kassieren müssen. Der EHC Kloten darf froh sein, wird Metsola doch auch in der kommenden Saison zwischen den Pfosten stehen.
Der Lette weiss bei seiner ersten Saison in der Westschweiz zu überzeugen. 6,15 Tore mehr hat Punnenovs verhindert, als er hätte halten sollen. Damit belegt er in diesem Ranking den siebten Rang. 1001 Schüsse musste er bereits halten, nur bei zwei Torhütern flogen mehr Pucks auf das Tor. 916 Paraden hat Ivars Punnenovs gezeigt, dies entspricht einer Fangquote von 91,51 %. Der Lausanne HC spielt derzeit eine äusserst durchzogene Saison, liegt man doch nur auf Rang zwölf. Punnenovs konnte sich aber meistens von seiner besten Seite präsentieren und gehörte bisher zu den wenigen Konstanten bei den Löwen.
Obwohl die SCL Tigers momentan einen Playout-Platz belegen, ist Luca Boltshauser ein sicherer Rückhalt. In der aktuellen Saison konnte er bereits 6,34 Tore mehr verhindern, als er laut Statistik hätte halten sollen. Die Tigers kassierten bisher zwar die drittmeisten Tore, ohne Boltshauser dürfte dieser Wert aber noch höher ausfallen. 1014 Schüsse feuerten die Gegner auf das Tor des 29-Jährigen, 91,52 % davon konnte der Keeper abwehren. Somit darf man behaupten, dass Luca Boltshauser bei den SCL Tigers einer der besten Goalies der aktuellen Spielzeit ist.
Der Schweizer konnte bereits in der letzten Saison mehr als nur überzeugen, an diesen Leistungen knüpft er in der aktuellen Spielzeit an. Zwar kann er die enorm starke Fangquote der letzten Regular Season (94,2) nicht wieder erreichen, bisher wehrte er nämlich 91,68 % der gegnerischen Torschüsse ab, was noch immer ein sehr beachtlicher Wert ist. Auf ihn wird es auch in den Playoffs ankommen, wenn der HCD die Meistertrophäe in die Höhe stemmen möchte, muss man sich auf den starken Torhüter verlassen können.
Die SC Rapperswil-Jona Lakers begeistern - auch die neutralen Zuschauer haben Spass, wenn man Roman Cervenka und Co. auf dem Eis sieht. Die Rosenstädter haben sich in der National League etabliert, mit ein Grund ist Melvin Nyffeler, der seit Jahren ein Top-Torhüter ist. So auch in dieser Saison, der 28-Jährige hat bisher 9.23 Tore mehr verhindert, als er laut Statistik hätte kassieren sollen. 936 Schüsse feuerten die Gegner auf seinen Kasten ab, Nyffeler konnte 859 davon parieren und dies ergibt eine Fangquote von 91,29 %. Die Lakers können froh sein, einen solch guten Torhüter zwischen den Pfosten zu haben.
Harri Säteri bestreitet derzeit seine erste Saison in der Schweiz und hat so richtig eingeschlagen. Immer wieder fällt der Finne mit spektakulären Saves auf. Gemäss Statistik hätte der Keeper 10,77 Tore mehr verhindert, als der durchschnittliche NL-Goalie. Weiter konnte Säteri bereits 92,08 % der gegnerischen Torschüsse abwehren, damit ist er der drittbeste Torhüter der gesamten National League. Der EHC Biel ist auf bestem Weg, die Qualifikation auf dem zweiten Rang abzuschliessen. Harri Säteri hatte sicherlich einen grossen Anteil daran.
Der zweitbeste Torhüter nach der GSAA-Statistik ist Janne Juvonen. In der Tabelle liegen die Tessiner zwar nun auf Rang elf, doch dies liegt definitiv nicht am Schlussmann. Der Finne hat bisher 11,69 Tore weniger bekommen, als er hätte kassieren sollen und hielt seine Mannschaft mehrmals mit starken Paraden im Spiel. Janne Juvonen wehrte in der aktuellen Saison 92,11 % der Schüsse auf seinen Kasten ab, nur ein Torhüter konnte bisher eine bessere Fangquote vorweisen. Der HCAP ist mitten im Kampf um die Pre-Playoffs, in den letzten Partien der Regular Season ist man auf einen starken Juvonen angewiesen.
Der beste Torhüter gemäss GSAA-Statistik kommt aus Zürich. Simon Hrubec wusste bisher bei seiner ersten Saison bei den ZSC Lions auf ganzer Linie zu überzeugen. 774 Schüsse feuerten die Gegner auf seinen Kasten ab, davon konnte er 720 parieren. Damit weist er eine Fangquote von 93,02 % vor, der beste Wert aller NL-Goalies. Doch nicht nur da ist der Tscheche der beste. Auch konnte Hrubec bereits 16,48 Tore mehr verhindern, als er hätte sollen und unterstreicht dadurch, warum die Lions ihn verpflichtet haben. Im Kampf um die Meisterschaft könnte der 31-Jährige das Zünglein an der Waage spielen, ob es in diesem Jahr mit dem Titel klappt?