Genève Servette HC vs. EHC Biel-Bienne in der National League. Den Spielbericht zur Partie gibt es hier.
Tolles erstes Drittel in diesem Spitzenkampf: Servette kann sich in den ersten Minuten eine leichte Feldüberlegenheit erarbeiten und geht dann in der achten Minute auch durch Teemu Hartikainen in Front. Die Gäste lassen sich deswegen aber keine grauen Haare wachsen und kommen im Gegenzug zum Ausgleich, Fabio Hofer verwertet 24 Sekunden später einen Querpass von Noah Schneeberger zum Ausgleich. Folglich spielt für einige Minuten nur noch der Gast und kommt zu mehreren hochkarätigen Chancen, die aber nicht verwertet werden. Simon Le Coultre bedankt sich dafür nach 13 Minuten mit der erneuten Genfer Führung, er trifft von der blauen Linie. Ein offener, rasanter Schlagabtausch geht ohne weitere Tore in die erste Pause.
Auch im zweiten Abschnitt praktizieren die beiden Teams Hockey auf hohem Niveau. Die Gäste erwischen den besseren Start, sind in den ersten Minuten spielbestimmend. Doch es folgen verhängnisvolle drei Minuten: in der 27. Minute gelingt Henrik Tömmernes ein Traumtor, von der blauen Linie hämmert er die Scheibe aus dem Stand ins linke Lattenkreuz. Zwei Minuten später doppelt Simon Le Coultre nach, und nachdem Biel den Torhüter wechselt, muss sich auch Simon Rytz mit dem ersten Schuss auf seinen Kasten geschlagen geben. Immerhin, die Gäste erholen sich einigermassen und können die zweite Hälfte des Mitteldrittels ausgeglichen gestalten, weil sie zu keiner Zeit aufgeben.
Wer gedacht hatte, dass der Leader in den dritten 20 Minuten in den Verwaltungsmodus schaltet, sieht sich getäuscht. Denn der Gast hält die Genfer wach: Jesper Olofsson trifft in der 45. Minute zum 5:2, Vorsicht ist angesagt bei den Calvinstädtern. Und sie antworten mit der endgültigen Entscheidung knappe zwei Minuten später durch Valtteri Filppula. Die Gäste bleiben zwar bemüht, es kommt beidseits noch zu guten Möglichkeiten. Doch man merkt den Seeländern jetzt doch die gewichtigen Absenzen an, einzig der eingewechselte Simon Rytz bleibt bis zum Schluss hellwach, zeigt noch zwei tolle Bigsaves (55., 58.). Ein verdienter Sieg der Genfer, allerdings spielt ihnen das Dreiminuten-Blackout der Gäste um die Spielmitte herum in die Karten.
Arnaud Jacquemet (Genève Servette HC). Der 34-jährige hat allen Grund zum jubeln: in der 29. Minute trifft er erstmals seit 57 Spielen, es ist das 4:1. Und auch sonst gelingt ihm eine äusserst solide Partie, auch am 5:1 durch Josh Jooris ist er beteiligt. Defensiv stabil.
Keiner. Nein, vor vollem Haus gibt es in diesem Spitzenspiel, welches diesen Namen absolut verdient, keinen Verlierer. Servette kann den Vorsprung auf neun Punkte ausbauen (bei zwei ausgetragenen Spielen mehr), und der Gast aus Biel darf sich auf die Fahne schreiben, stark ersatzgeschwächt mit Ausnahme der ominösen drei schwachen Minuten jederzeit gut mitgehalten zu haben.
Die 27. Minute. Henrik Tömmernes, wie er leibt und lebt: auf der rechten Seite vor dem Tor nimmt er den Puck an und hämmert ihn aus dem Stand heraus von der blauen Linie in den Winkel, leitet die drei verhängnisvollen Minuten für die Gäste ein. Allerdings hat er Glück, dass nach vermeintlichem Offside nach minutenlanger Videokonsultation der Treffer dann auch wirklich gegeben wird.