


























































































Leonardo Genoni war über Jahre hinweg der unumstrittene Nati-Goalie. Meistens war Reto Berra neben ihm und die beiden wussten mit guten Leistungen zu überzeugen. Berra ist mittlerweile 38 Jahre alt, sein Vertrag bei Fribourg läuft 2026 aus. Genoni ist 37 Jahre alt und hat noch einen Vertrag bis 2027. Die Zukunftsfrage im Nati-Tor stellt sich also immer mehr.
Das Erbe, welches die beiden hinterlassen werden, ist riesig! Genoni hat zweimal die Silbermedaille gewonnen, könnte mit einem weiteren National-League-Titel (derzeit bei sieben Meistertiteln) in eine eigene Sphäre emporsteigen und seine Konstanz ist weiterhin bemerkenswert. Reto Berra war sogar bei allen Silbermedaillen seit 2013 dabei und hat deren drei zu Hause. Er wusste an der letzten WM aber nicht mehr ganz so zu überzeugen und absolvierte nur eine Partie. In der National League hat er erstmals seit der Saison 2012/13 nur eine Fangquote von unter 91%.
Der springende Punkt ist: In der Eishockey-Nationalmannschaft steht schon bald eine Torhüter-Rochade an und entsprechend stellt sich die Frage, wer überhaupt das Zeug hat, in die Fussstapfen von Leonardo Genoni und Reto Berra zu treten. Wir haben fünf mögliche Nachfolger herausgesucht. Dabei haben wir aber auf die ganz jungen Spieler, die noch kaum in der National League eingesetzt wurden, verzichtet. Gerade bei Torhütern liegt der entscheidende Punkt in der Konstanz auf hohem Niveau, deshalb ist es sehr schwierig, die ganz jungen Torhüter einzuschätzen.
Wir beginnen in Übersee, wo Akira Schmid derzeit bei den Henderson Silver Knights in der AHL aufläuft. Das ist zwar nicht gerade vielversprechend, schliesslich ist Schmid auch schon 24 Jahre alt, aber er hat noch einen Vertrag bis 2026 und hat bereits bewiesen, dass er ein toller Schlussmann sein kann. 2023 in der Playoff-Serie mit den New Jersey Devils gegen die New York Rangers hat er überragend gehalten und die Devils setzten sich über sieben Spiele durch.
Aktuell ist die Situation wieder eine andere, weil Schmid seine Leistungen nicht bestätigen konnte. Jetzt dürfte er in Vegas der Torhüter Nummer drei sein und hauptsächlich in der AHL zum Einsatz kommen. Es stellt sich die Frage, ob er durch seine Leistungen den Sprung in die NHL schaffen wird oder sogar in die Schweiz zurückkehren wird. An der letzten Weltmeisterschaft hat er bereits Nati-Luft geschnuppert und drei gute Spiele gezeigt. Wenn er aber in naher Zukunft Leonardo Genoni ersetzen soll, dann muss eine Steigerung her.
Quelle: nhl.com
Bei Connor Hughes muss die Konstanz ebenfalls grossgeschrieben werden. Der Schlussmann wusste in der letzten Saison beim Lausanne HC auf allen Ebenen zu überzeugen und gerade im Playoff-Final hexte er sein Team bis ins Spiel sieben. Dort waren die ZSC Lions zu Hause aber zu stark. Hughes ist aber auch schon 28 Jahre alt und könnte evtl. der unmittelbare Nachfolger von Genoni und Berra werden. Auf die nächste Saison hin wird er wohl zum Lausanne HC zurückkehren. In der AHL bei den Laval Rocket kommt Hughes nicht wie gewünscht auf Touren und weist eine Fangquote von knapp über 90% auf. Auch er muss also auf höherem Level noch konstanter werden. Spielt Hughes aber so, wie 2023/24 für Lausanne, dann stellt sich für die Nati keine Frage.
Wechseln wir zu der National League und Sandro Aeschlimann. Wenn wir so viel von Konstanz reden, dann müssen wir Aeschlimann erwähnen. Der 30-Jährige wäre auch ein möglicher Nachfolger von Genoni und Berra. Bei ihm gibt es allerdings ein Problem. In der Nationalmannschaft hat Aeschlimann bereits mehrmals gepatzt und er wurde in dieser Saison noch gar nicht von Patrick Fischer aufgeboten. In der National League ist Aeschlimann hingegen seit Jahren konstant. In den letzten vier Saisons lag seine Fangquote dreimal über 91%. Einmal parierte er sogar mehr als 94% der Schüsse, die auf sein Tor geflogen kamen. Dennoch konnte er sich in der Nati noch nicht durchsetzen. Es stellt sich die Frage, ob er überhaupt nochmals eine Chance erhalten wird.
Der Shootingstar der National League ist derzeit zweifelsohne Stéphane Charlin. Bei den SCL Tigers zeigt der 24-Jährige unglaubliche Leistungen. In dieser Saison hat er nach 34 Einsätzen eine Fangquote von 94.6%! Das ist herausragend und so bringt sich der Schlussmann automatisch in die Debatte um den Nati-Nachfolger ein. Aktuell ist er nicht bei der Nati dabei, weil er verletzt ausfällt, sonst hätte er erneut die Chance bekommen, mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust aufzulaufen. Es ist gut möglich, dass er in diesem Frühling seine erste Weltmeisterschaft spielen wird. Für seine Zukunft stellt sich noch eine Frage: Wechselte er, wie vorgesehen, nach Genf oder zieht es ihn direkt nach Übersee?
Stéphane Charlin ist nicht der einzige Shootingstar in der National League. Kevin Pasche hat beim Lausanne HC die Nachfolge von Connor Hughes übernommen und macht einen unglaublichen Job. Der 21-Jährige tritt bereits mit einer Souveränität eines Routiniers auf und strahlt eine unglaubliche Sicherheit aus. Seine Fangquote liegt bei über 92% und er hat in dieser Saison bereits neun Shutouts gefeiert. Der Rekord von Leonardo Genoni liegt bei zehn Shutouts in einer Saison! Neben Charlin könnte auch Pasche an der Weltmeisterschaft dabei sein. Die beiden wissen einfach zu überzeugen und könnten entsprechend auch das nächste langfristige Goalie-Duo der Schweizer Nati sein.
Wenn jedes Jahr eine Weltmeisterschaft über die Bühne geht, dann braucht es auch die Kategorie Mister X. Bestes Beispiel dafür ist Robert Mayer, der in der Saison 2022/23 den Genève-Servette HC zum Meistertitel gehext hatte und direkt auch mit an die Weltmeisterschaft durfte. Solche Top-Leistungen während einer Saison dürften auch in Zukunft möglich sein und Patrick Fischer wird kaum auf einen Goalie in Topform verzichten.