Miro Muheim und Albian Hajdari erhielten von Murat Yakin am Donnerstag ihr erstes Aufgebot für die Schweizer A-Nationalmannschaft. Zeit, einen Blick auf die beiden Nati-Neulinge zu werfen, die derzeit in ihren Klubs gross aufspielen.
Am Donnerstag Vormittag gab Murat Yakin sein Nati-Aufgebot für die letzten beiden Spiele des Jahres gegen Serbien und Spanien bekannt. Mit dabei sind neben zahlreichen Youngster auch zwei Nati-Neulinge, die vor allem von den grossen Verletzungssorgen in der Abwehr profitieren. Die Rede ist von Miro Muheim, Linksverteidiger beim Hamburger SV und Albian Hajdari, Innenverteidiger des FC Lugano. Beide überzeugen derzeit in ihrem Verein und haben sich ein erstmaliges Nati-Aufgebot mit ihren Leistungen mehr als verdient.
Miro Muheim startete ausgezeichnet in die neue Saison der 2. Bundesliga, denn der Linksverteidiger stand in allen elf Ligaspielen die vollen 90 Minuten auf dem Platz und machte mit seinen fünf Torvorlagen auf sich aufmerksam. Die Statistiker streiten sich noch ein wenig, ob es denn deren sieben oder fünf Torvorlagen sind, denn zwei Beteiligungen werden ihm von offizieller Seite nicht angerechnet. Fünf Torvorlagen sind dennoch der zweitbeste Wert der gesamten Liga. Der HSV steht mit 19 Punkten an vierter Stelle in der Tabelle.
In Hamburg zeigt der Linksfuss sein feines Füsschen, überzeugt defensiv wie auch offensiv und entwickelt sich dort zum regelrechten Standard-Spezialisten. Seine Leistungen brachten dem 26-Jährigen nun sein erstes Nati-Aufgebot ein. Der Zürcher, der in der Jugendabteilung des FCZ das Kicken lernte, wechselte schon in jungen Jahren ins Ausland, um sich weiterzuentwickeln. Von der U16 des FCZ wechselte er zu Chelsea in die U18, danach in die U23, bis er sich nach seiner Ausbildung wieder den Zürchern anschloss. Nach einem kleinen Hin und Her landete Muheim schliesslich bei St.Gallen, von wo aus er im Sommer 2022 für 1,5 Millionen Euro zum HSV wechselte.
In Hamburg ist der Linksverteidiger gesetzt und kam diese Saison wettbewerbsübergreifend in 13 Spielen zum Einsatz, erzielte dabei ein Tor und steuerte sechs Assists bei. Bei der Nationalmannschaft konnte Muheim in den Nachwuchsteams ein wenig Luft schnuppern, vor allem in der U19 stand er bei sieben Spielen auf dem Platz und in der U21 bei deren fünf. Das Nati-Aufgebot bedeutet für ihn nun den nächsten grossen Schritt in seiner Karriere.
Beim FC Lugano etablierte sich in der Innenverteidigung der erst 21-jährige Albian Hajdari zur wichtigen Teamstütze. Der 1,89 m grosse Verteidiger ist jedoch aufgrund seines jungen Alters noch nicht absolute Stammkraft im Spiel der Luganesi und musste schon das eine oder andere Spiel von der Bank aus zuschauen.
Doch steht er auf dem Feld, so lieferte er konstant gute Leistungen ab. Diese Saison kam Hajdari in zwölf Spielen wettbewerbsübergreifend schon zum Einsatz und mit ihm verlor der FC Lugano gerade mal zwei Spiele (gegen Fenerbahce in der Europa-League-Quali und gegen den FC Luzern in der Liga). Lugano steht derzeit punktgleich mit dem FC Zürich an der Spitze der Super League mit 25 Punkten aus 13 Spielen. Auch in der Conference League ist man mit zwei von zwei Siegen prächtig gestartet, Hajdari stand dabei in beiden Spielen die volle Spielzeit auf dem Rasen und kassierten dabei kein einziges Gegentor. Man kann also behaupten, mit Hajdari auf dem Platz haben die Luganesi Erfolg.
Der Marktwert des 21-Jährigen stieg innerhalb eines Jahres von 1,6 auf 4 Millionen Euro, eine beeindruckende Steigerung, die Hajdari dank seiner Entwicklung im Klub hingelegt hat. Seit der U15 gehört der Innenverteidiger auch konstant den Nachwuchsteams der Schweizer Nationalmannschaft an, nun die grosse Ehre, als Youngster bei den "Big Boys" dabei sein zu dürfen. Sollte er gegen Serbien oder in Spanien zum Einsatz gekommen, wäre er ausserdem fix an die Schweiz gebunden. Schliesslich könnte Hajdari auch noch für Kosovo auflaufen, weswegen sein Aufgebot umso wichtiger ist. Ein solches Juwel an einen anderen Verband zu verlieren, wäre nämlich äusserst schmerzhaft...