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Tim Meyer im exklusiven Interview

GC-Eigengewächs glaubt fest an die Kehrtwende und hofft auf einen Stammplatz

23. Oktober 2024Cyrill Brandenberg
Sportredaktion / Content Creation

Bei den Hoppers will man in Zukunft vermehrt auf den Nachwuchs setzen und einer der sehr vielversprechenden Eigengewächse beim Schweizer Rekordmeister ist Tim Meyer. Der 20-Jährige hat sich die Zeit genommen, um mit uns ein Interview zu führen. 

Der defensive Mittelfeldspieler bekommt bei GC bereits regelmässig das Vertrauen von Cheftrainer Marco Schällibaum, Tim Meyer kam in dieser Saison immerhin schon in sechs Super-League-Partien zum Einsatz. Auch beim Zürcher Derby gegen den FCZ wurde der Youngster in der 60. Minute als Joker eingewechselt. 

Auf die Derby-Niederlage gegen den FCZ angesprochen, kannst du uns da vielleicht mitnehmen, wie ist aktuell die Stimmung im Team oder bei dir?

Tim Meyer: Klar tut die Niederlage extrem weh. Vor allem, weil wir gesehen haben, was möglich gewesen wäre. Wir haben die erste Halbzeit etwas verschlafen. In der zweiten Halbzeit konnten wir noch aufdrehen und gut mithalten. Vielleicht sogar noch das 2:2 erzielen. Die Enttäuschung war sicher gross. Aber wir wissen, dass wir die Qualität haben, um solche Spiele zu gewinnen. Da brauchen wir einfach noch die Stabilität, um 90 Minuten ein Spiel abliefern zu können und nicht nur 45.

Ist das gerade ein Punkt, wo ihr jetzt noch Verbesserungspotenzial seht? Was könnt ihr daraus mitnehmen?

Genau, dass man wirklich den Match über 90 Minuten zu Ende spielt und eben diese Konstanz ins Spiel bringt. Und natürlich die Leistung über mehrere Spiele abrufen kann, damit man auch wieder in einen Flow hineinkommt.

Du persönlich bist gegen den FCZ in der 60. Minute reingekommen für Amir Abrashi, eine GC-Legende. Was hat das bei dir ausgelöst?

Ja, für mich selber ist es immer eine spezielle Sache, wenn ich für den Captain reinkomme. Wenn ich die Ehre bekomme, ihn zu ersetzen. Ich war natürlich komplett heiss, beim Derby sogar noch mit ein bisschen mehr Anspannung. Ich wollte einfach nur auf dem Platz alles raushauen, zeigen, was ich kann und dem Team helfen. Dann hat es aber leider nicht mehr gereicht für das Unentschieden. Aber mit meiner Leistung selbst war ich schon zufrieden.

Bezüglich der Derby-Brisanz, wurdest du schon mal in der Öffentlichkeit positiv oder auch negativ darauf angesprochen?

Ja, also jetzt mehr über soziale Medien. Vor allem über Nachrichten, Instagram oder Ähnliches. Aber jetzt persönlich nicht gross.

Also ist das dann auch etwas, was du anschaust bei Social Media, was die Leute so zu sagen haben?

Ja, man bekommt es schon manchmal mit, aber das Negative beschäftigt mich eigentlich nicht gross. Es sind in erster Linie positive Nachrichten, vor allem von Kollegen, die dich fürs Derby aufpushen.

Ihr habt in absehbarer Zukunft nochmals zwei Derbys gegen den FCZ. Einmal in der Liga und einmal noch im Cup. Was müsst ihr jetzt spezifisch für diese Spiele noch verbessern?

Eine gute Frage. Wie gesagt, dass wir die ganzen Qualitäten auf den Platz bringen, die wir haben. Und nicht eingeschüchtert oder unsicher werden, wenn mal etwas nicht klappt. Und einfach von Anfang an komplett alles reinhauen. Über 100% geben und dann bin ich mir sicher, werden wir die zwei Siege holen.

Was hast du für persönliche Ziele bei GC? Welche Ziele verfolgt ihr als Team?

Ja, also persönlich möchte ich mich in die Startelf hineinkämpfen und mich natürlich auch mit guten Leistungen zeigen. Als Team müssen wir natürlich versuchen, jeden einzelnen Match für sich zu nehmen und zu gewinnen. Dann bin ich überzeugt, dass wir in der Tabelle wieder hochklettern. Schritt für Schritt.

Du hast es angesprochen, ein Stammplatz bei GC ist dein Ziel. Wie schwierig ist es, den Schritt von den Junioren zu den Profis zu machen? Wie hat dich GC dabei unterstützt, um überhaupt in die erste Mannschaft zu kommen?

Ich wurde damals von meinem U21-Trainer (Burim Kukeli) voll unterstützt und kam dadurch in die erste Mannschaft und wurde dann dort von Anfang an super aufgenommen. Die Person, die mich extrem gut unterstützt hat, war Amir (Abrashi). Er hat viel mit mir geredet, geholfen, mir Verbesserungen mitgeteilt, auch wenn mal etwas nicht gut war. Das hat mir schon sehr viel gebracht, um mich auf dem Platz weiterzuentwickeln. Und natürlich auch neben dem Platz.

Hat Abrashi die Rolle als Leaderfigur eingenommen, um die Jungen zu unterstützen?

Genau.

Hast du in diesem Fall vom Verein auch die Unterstützung gespürt?

Absolut.

Wie war die Reaktion von Trainer Marco Schällibaum auf die Derby-Niederlage gegen den FCZ? Hast du einen engen Bezug zu ihm? Wie ist er generell im Umgang mit den Spielern?

Wie jeder andere es auch nicht wäre, war er natürlich nicht erfreut über das Resultat. Er war voll mit seinen Emotionen dabei und wollte das Derby unbedingt gewinnen. Da war er sicher nicht zufrieden mit der Leistung. Und bezüglich meines persönlichen Bezugs zu ihm, würde ich sagen, dass dieser ganz normal ist. Er ist ein super Mensch und kann gut von Mensch zu Mensch mit einem umgehen.

Und im Hinblick auf die Integration im Team, für dich als junger Spieler, wie er mit den jungen Spielern umgeht?

Er geht eigentlich mit jedem gleich um. Für ihn gibt es kein jung, alt oder mittel. Jeder ist gleich geschätzt und gleichgestellt.

Wenn wir jetzt vielleicht mal den Horizont noch ein bisschen erweitern, war das Ausland je ein Thema für dich? Oder welche Liga würde dich reizen, um mal dort zu spielen?

Also, Thema war es noch nie. Und ja, es gibt ein paar Ligen, wo ich den Traum habe, einmal spielen zu können. Also sicher England, Spanien und Deutschland sind bei mir da die Top 3.

Also konkrete Angebote aus dem Ausland hast du noch nie gehabt?

Nein.

Kommen wir noch ein wenig auf die Schweizer Nati zu sprechen. Du warst ja in der EM-Quali der U21 mit dabei und die EM-Qualifikation habt ihr bekanntlich verpasst. Wie gross ist die Enttäuschung noch deswegen?

Ja, ich war einmal dabei. Jedoch jetzt am Schluss war ich nur noch in der U20, darum kann ich nicht gross sagen, wie es war. Aber wie ich von Kollegen gehört habe, war die Enttäuschung natürlich riesig. Ehrlich gesagt, hätte anfangs der Kampagne auch niemand mit einem Ausscheiden gerechnet, da es sicherlich eine mögliche Gruppe war. Es ist auf jeden Fall sehr schade, doch für mich gibt es ja zum Glück noch eine Kampagne.

Genau, du kannst ja nochmals dabei sein. Das Ziel wird sein, sich für die EM zu qualifizieren? (Da Tim Meyer Jahrgang 2004 hat, wird er nochmals die Möglichkeit bekommen, sich mit der U21-Nati für die EM 2027 zu qualifizieren)

Ja, die Qualifikation ist auf jeden Fall das Ziel. Und somit wiedergutmachen, was jetzt nicht geklappt hat.

Was bedeutet es für dich, wenn du das Nati-Dress anziehen kannst?

Das ist natürlich ein super Gefühl. Ich weiss noch, in den früheren Jugendteams U16, U17, U18 war ich immer ein bisschen traurig, weil ich dachte, dass es noch nicht für mich reicht. Aber ich hatte das Ziel immer vor meinen Augen, später möchte ich auch mal dieses Trikot anhaben. Jetzt selbst dieses Trikot tragen zu können und auf dem Platz stehen zu dürfen, ist ein brutales Gefühl und macht mich selbst auch stolz.

Du hast deine Jugendjahre angesprochen, hast du immer schon gewusst, dass Fussballprofi dein Weg ist?

Ja! Also, ich habe klar nebenbei noch die Schule gemacht, eine Lehre ebenfalls, aber für mich war immer klar, dass ich Fussballprofi werden möchte. Und diesbezüglich bekam ich auch immer die volle Unterstützung von meinem Umfeld.

Wie bist du auf die Trikot-Nummer “53” gekommen?

Also ganz ehrlich, ich konnte da nicht entscheiden. Ich bekam sie mal bei einem Testspiel und seither hatte ich sie einfach immer. Und bis jetzt habe ich sie noch nicht gewechselt.

Welche Nummer würdest du denn gerne haben wollen?

(lacht) Sechs oder Acht, dafür muss ich aber noch ein bisschen warten.

Verspürst du Nervosität vor einem Spiel oder legt sich das bei dir mit dem Fokus auf das Spiel?

Nervosität würde ich jetzt nicht sagen. Vor dem Spiel bin ich eher ein Ruhiger. Und dann halt, klar, 5-10 Minuten vor dem Anpfiff kommt eine gewisse Anspannung, die es auch braucht. Aber mehr in Form von Vorfreude. Es ist jetzt aber nicht so, dass ich voll nervös werde.

Hast du ein spezifisches Ritual vor dem Spiel oder wenn du den Rasen betrittst?

Nein, ich habe einfach immer den gleichen Ablauf. Sicher eine kalte Dusche vor dem Spiel, um richtig wach zu werden. Und ansonsten nichts Spezielles.

Was war bisher dein schönstes Erlebnis deiner Karriere oder dein Karriere-Highlight?

Schwierig. Ich würde sagen, sicherlich mein Debüt gegen den FCB. Dann auf jeden Fall noch das erste Mal direkt für die U21-Nati zu spielen, das war auch speziell. Und natürlich der Barrage-Sieg mit GC war auch ein geiles Feeling.

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