























































Drei Spiele absolvierte die Schweizer Nationalmannschaft am Karjala Cup während der Euro Hockey Tour, einen Sieg nach Penaltyschiessen gegen Schweden war dabei das Schweizer Highlight. Wir schauen auf die Gewinner der Länderspiele, die mit überzeugenden Auftritten glänzen konnten.
Vorne weg muss man sagen, dass eine Beurteilung der Goalies schwierig ausfällt, weswegen in dieser Liste nur die Feldspieler berücksichtigt werden. Dabei beschränken wir uns auf sieben Spieler. Sowohl Stéphane Charlin als auch Giles Senn konnten durchaus überzeugen, zeigten aber auch Licht und Schatten in ihrem Spiel. Des Weiteren gilt es anzumerken, dass aufgrund von elf Gegentreffer in drei Spielen vor allem die Offensive eher zur Geltung kam als die Defensivarbeiter, weswegen in der Liste der Gewinner mehrheitlich Stürmer vorkommen.
Der Stürmer der ZSC Lions ist ständiger Unruheherd in der gegnerischen Zone und einer der wichtigsten Aktivposten im Spiel der Schweizer Nationalmannschaft. Nach zwei starken Auftritten gegen Finnland und Schweden wurde dem Zürcher eine Verschnaufpause gegönnt, denn die ZSC-Fraktion reiste im Hinblick auf die anstehende Champions-Hockey-League-Partie gegen die Straubing Tigers bereits früher ab. Im Durchschnitt stand Andrighetto über 17 Minuten auf dem Eis und konnte dabei gerade im Spiel gegen Schweden mit zwei Toren glänzen.
Der 31-Jährige war massgeblich daran beteiligt, dass man nach 16 Niederlagen in Serie endlich mal wieder gegen die Hockeynation aus dem Norden gewinnen konnte. 17 Torschüsse feuerte Andrighetto in den zwei Spielen ab und beendete sein Turnier mit einer Plus-Zwei-Bilanz. Ein unverzichtbarer Spieler für Patrick Fischer, der mittlerweile auch die Verantwortung als Führungsspieler übernimmt, denn in Ambühls Abwesenheit übernahm der Zürcher das Captainamt im Spiel gegen Schweden.
Bleiben wir gleich bei den Zürcher, denn Denis Malgin ist der kongeniale Partner von Sven Andrighetto. Mit drei Assists aus zwei Spielen war Malgin der Vorlagengeber par excellence. Wie man es sich gewohnt ist aus dem Meisterteam der Zürcher, überzeugt der agile Stürmer vor allem durch sein präzises Auge für seine Mitspieler und lässt die Gegner durch seine läuferischen, wie auch stocktechnischen Fähigkeiten, das ein ums andere Mal stehen. Vor allem im Spiel gegen Schweden trumpfte der 27-Jährige mit zwei Assists, während er mit fast 20 Minuten Eiszeit ein Dauerbrenner im Schweizer Spiel war. Dass die Offensive ins Stocken gerät ohne Malgin und Andrighetto, sah man im Spiel gegen Tschechien, denn die Zürcher standen, wie bereits erwähnt, beim letzten Spiel nicht mehr im Kader.
Der 27-jährige Stürmer des Lausanne HC sorgt derzeit beim Klub und in der Nationalmannschaft für Begeisterung. Damien Riat blüht diese Saison richtig auf, hat für Lausanne bereits 17 Scorerpunkte auf dem Buckel und glänzte nun auch in der Nationalmannschaft mit drei Scorerpunkten. Eine Leistung, die den gebürtigen Genfer unter die zehn besten Scorer des Karjala Cups beförderte. Zudem kam neben den starken Auftritten in der regulären Spielzeit ein sehenswertes Tor im Penaltyschiessen dazu, welches den erstmaligen Sieg gegen Schweden nach achteinhalb Jahren einleitete.
Obwohl Mike Künzle in den Spielen gegen Finnland und Schweden eher unter dem Radar flog, auch wegen eher bescheidenen Eiszeiten, konnte der 30-jährige Stürmer vor allem im Spiel gegen Tschechien als einer der wenigen überzeugen. Zwei Assist konnte sich Künzle gegen den Weltmeister gutschreiben lassen und beendete als einziger Schweizer das Spiel mit einer Plus-Zwei-Bilanz. Ein Ausrufezeichen, das der erfahrene Stürmer gesetzt hat, gerade gegen einen Gegner, gegen den die Schweiz grosse Mühe bekundete. Künzle kann aufgrund seiner Grösse eine Physis ins Spiel bringen, die auf internationaler Bühne extrem wichtig ist. Neben seinen Gardemassen von 1.93 Metern und 95 Kilogramm kommt aber noch die Scorerqualität dazu, die im Spiel von Mike Künzle definitiv vorhanden ist. Ein interessanter Mann für die Zukunft.
Andres Ambühl steht weniger in dieser Liste aufgrund seiner Auftritte fürs Team, sondern viel mehr wegen des persönlichen Erfolges, den der 41-Jährige im Spiel gegen Tschechien feiern konnte. Denn es war das erste Tor für Andres Ambühl seit dem 23. März. Auch in der Liga war Ambühl bisher mehrheitlich durch Strafen oder wenn dann als Vorlagengeber aufgefallen, jedoch weniger als Torschütze. Und nun die Erleichterung, denn Ambühl hat bewiesen, dass er immer noch Tore schiessen kann. Die Eiszeiten des Captains der Schweizer Nati sind geschrumpft, nichtsdestotrotz ist Ambühl so wichtig wie eh und je. Er ist der Leader, der Taktangeber, der Niemermüde, und am wichtigsten, Vorbild und Lehrmeister für die jungen Spieler. Denn nicht weniger als acht Spieler, die unter 25 Jahren sind, nahm Patrick Fischer mit an den Karjala Cup. Spieler wie Andres Ambühl und Enzo Corvi zeigen genau dann durch ihre vorbildliche Rolle und den unbedingten Siegeswillen, ihre Stärken.
Der Verteidiger des SC Bern konnte sich zwar keinen Scorerpunkt gutschreiben lassen, aber überzeugte vor allem durch seine Defensivarbeiten, sowie der wichtigen Spielgestaltung und Auslösung als pucksicherer Verteidiger. Im Durchschnitt stand Loeffel über 18 Minuten auf dem Eis. Gegen Schweden schaltete er sich zudem immer wieder ins Offensivspiel mit ein, schoss dabei achtmal auf den gegnerischen Kasten und verliess das Eis am Ende mit einer Plus-Eins-Bilanz. Als Assistenzcaptain übernimmt der 33-Jährige vor allem auch Leaderqualitäten und führt die Jungen ans internationale Hockey heran.
Sein allererstes Aufgebot für die Schweizer A-Nationalmannschaft erhielt Giancarlo Chanton, Verteidiger des Genève-Servette HC, von Patrick Fischer für den Karjala Cup. Und der erst 21-Jährige lieferte einen Einstand nach Mass. Trotz seiner Haupttätigkeit als Abwehrbrocken erzielte Chanton gleich in seinem ersten Länderspiel ein Tor. Nach seinem überzeugenden Auftritt schenkte ihm Fischer das Vertrauen für das letzte Spiel gegen Tschechien, in dem Chanton über 20 Minuten Eiszeit erhielt. Das Vertrauen zahlte er in Form eines weiteren Treffers zurück.
Zwei Tore für einen so jungen Verteidiger in seinen ersten drei Nati-Spielen ist einfach nur herausragend. Giancarlo Chanton ist definitiv ein Versprechen für die Zukunft, denn entwickelt sich der Verteidiger bei Genf noch weiter, so werden wir wohl noch viele Spiele von Chanton im Dress des Nationalteams sehen. Es ist also ein Nati-Neuling, der alle Abwehrspieler überragt und am meisten überzeugen konnte am Karjala Cup, welchen die Schweiz auf Rang drei mit drei Punkten - noch vor Schweden - abschloss.
Vom 12. bis zum 15. Dezember findet die Weiterführung der Euro Hockey Tour 2024/25 statt, mit denselben vier Mannschaften. Austragungsort ist diesmal Fribourg in der Schweiz.