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In der letzten Saison sorgte Andi Zeqiri gemeinsam mit Zeki Amdouni beim FC Basel vor allem in der Europa Conference League für Furore. Mit 18 Treffern in 50 Einsätzen vermochte Zeqiri durchaus zu überzeugen. Sein Berater Ismaël Piller sprach zuletzt gegenüber dem Blick Klartext: "Wir werden sehen, wie sich das in den nächsten Tagen entwickelt, aber Andi wird den Verein verlassen." Zeqiri hat zuletzt zwar die Möglichkeit genutzt, sich Trainer Roberto De Zerbi zu präsentieren, bei allen Saisonvorbereitungsspielen wurde der Stürmer aber nicht berücksichtigt. Interessenten gebe es viele, gab sein Berater an, sowohl aus der englischen Championship als auch aus Frankreich, Deutschland oder Italien. Erst jetzt im August zu wechseln, ist für Zeqiri wohl nicht einfach. Gerade mit dem Fernziel "EM 2024" muss er sich schnellstmöglich bei seinem neuen Club durchsetzen.
Mit der halbjährigen Leihe zum Servette FC ist Kevin Mbabu zwischenzeitlich in seine Heimat zurückgekehrt. In Genf konnte der rechte Aussenverteidiger aber nicht restlos überzeugen, die fehlende Spielpraxis war ihm anzumerken. Nun ist Mbabu zurück bei Fulham, sein Vertrag läuft noch bis 2025 weiter. Die Chancen, dass der Schweizer Nationalspieler eine erneute Chance beim Londoner Team erhalten wird, stehen gut. Mbabu ist die einzige Alternative zu Kenny Tete, hinter dem Niederländer gilt es aber anzustehen. In den Testspielen stand Mbabu dreimal im Einsatz, gegen Aston Villa durfte er gar über die vollen 90 Minuten ran. Seine zweite Chance im Team von Marco Silva gilt es unbedingt zu nutzen, sonst dürfte Mbabus Premier-League-Abenteuer bereits vorzeitig enden.
Elf Einsätze für Chelsea hat Denis Zakaria während seiner Leihe absolviert. Aktuell steht sein Name wieder auf der Kaderliste von Juventus Turin, das wird sich aber demnächst ändern. Die AS Monaco soll bereit sein, die geforderten 20 Millionen Euro für den Schweizer Mittelfeldspieler aufzubringen. Beim Club aus der Ligue 1 würde Zakaria mit Philipp Köhn und Breel Embolo auf zwei Landsleute treffen. Sollte der Deal mit dem Verein aus dem Stadtstaat scheitern, gibt es eine ganze Reihe anderer Interessenten. Nach einer zuletzt schwierigen Saison ist für den zweikampfstarken Mittelfeldspieler vor allem regelmässige Einsatzzeit ausgesprochen wichtig.
Nach Leihen zu Lugano und in der letzten Saison zum BSC Young Boys ist Kevin Rüegg zurück bei Hellas Verona. Verletzungen haben verhindert, dass der Ausssenverteidiger in Bern regelmässig spielen konnte. Die Chancen, bei Hellas Verona auf viel Spielzeit zu kommen, stehen ebenfalls denkbar schlecht. In der Vorbereitung verzichtete der Club komplett auf den Schweizer, Rüegg hatte zudem eine Verletzung in die Sommerpause mitgenommen. Trotz Vertrag bis 2025 wäre dem rechten Abwehrspieler ein Vereinswechsel ans Herz zu legen. Mit dem jüngsten Leistungsausweis ist aber wohl kein Club bereit, eine Ablösesumme für Rüegg hinzulegen. Eine weitere Leihe scheint daher die wahrscheinlichste Option.
Nach seinem Wechsl von Lausanne nach Montpellier hat sich Gabriel Barès bislang in Südfrankreich noch nicht durchgesetzt. Nachdem er im ersten halben Jahr nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz gekommen war, sammelte Barès in der vergangenen Spielzeit fleissig Matchpraxis beim FC Thun in der Challenge League. Der Schritt aus der zweithöchsten Schweizer Liga in die Ligue 1 dürfte zu gross sein. Bei seinem zweiten Einsatz in einem Vorbereitungsspiel ist der defensive Mittelfeldspieler nach einem Foul nach fünf Minuten auf dem Rasen mit Rot vom Platz gestellt worden - keine gute Werbung in eigener Sache. Bei Barès dürfte die nächste Leihe angestrebt werden, alles mit dem Ziel, ihn einen weiteren Schritt an das Niveau von Montpellier heranzuführen.
Anstelle mit Royal Antwerpen in der letzten Saison das Double zu feiern, lief Michael Frey in der zweiten Saisonhälfte beim FC Schalke 04 auf und stieg mit den Knappen in die 2. Bundesliga ab. Mittlerweile ist Frey zurück in Belgien, sein letztes Vertragsjahr wird er dort aber nicht erfüllen. Am Training mit den Profis darf er nicht teilnehmen. Ein aufgegleister Tauschdeal zu Oud-Jeverlee Leuven ist zuletzt am Willen des Schweizers gescheitert. Wohin es Frey ziehen wird, ist unklar. Vielleicht wird am Ende die Heimat, sprich die Super League, eine mögliche Option. Ein Zusammenraufen in Antwerpen ist hingegen auszuschliessen, ein Wechsel muss also in den nächsten Wochen über die Bühne gehen.
Weit weniger im Fokus als die vorangegangenen Spieler steht Léo Seydoux. 2021 hat er seinen Stammverein, den BSC Young Boys, in Richtung Belgien verlassen. In der letzten Saison wurde der rechte Verteidiger vom KVC Westerlo an Beerschot in die zweite belgische Liga verliehen. 34 Einsätze später ist Seydoux zurück bei Westerlo. Allerdings wird im letzten Vertragsjahr nicht mit dem Schweizer geplant. Sowohl in der Saisonvorbereitung als auch bei den ersten beiden Meisterschaftsspielen gehörte Seydoux nicht zum Kader von Westerlo. Auch für den 25-Jährigen läuft die Zeit, um sich möglichst rasch eine neue Herausforderung zu suchen.