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In den vergangenen Tagen sickerte bereits die Meldung durch, wonach sich Nati-Trainer Murat Yakin entschieden hat, künftig auf BVB-Keeper Gregor Kobel als neue Nummer 1 setzen zu wollen. Nun ist klar, dass Inter-Legionär Sommer dem Nati-Trainer nicht als Backup-Keeper zur Verfügung stehen wird und zu seinen 94 Länderspielen kein weiteres mehr dazukommt. Das bittere Viertelfinal-Out der Schweiz an der EURO 2024 gegen England war somit der letzte Einsatz des Routiniers im Nati-Dress.
Auf seinem Instagram-Account verabschiedet sich die langjährige Schweizer Nummer 1 mit einer emotionalen Botschaft: "Die Zeit in der Nationalmannschaft hat mir sehr viel bedeutet. Ich blicke stolz zurück auf die vielen unvergesslichen Momente – die spannenden Spiele, die gemeinsam gefeierten Siege und die Herausforderungen, die wir zusammen gemeistert haben. Seit meinem 15. Lebensjahr war die Nati ein wichtiger Bestandteil meines Lebens: von den Anfängen in der U16 bis zur U21, danach zehn Jahre als Nummer eins, in denen ich jede WM- und EM-Endrunde bestritt. Dabei erreichten wir viermal das Achtelfinale und zweimal das Viertelfinale. Diese Erinnerungen werden für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen."
An der für diesen Montag einberufenen Pressekonferenz hat sich Yann Sommer noch etwas ausführlicher zu seinem Nati-Rücktritt geäussert. Gedanken, ob er die Schweizer Nati nach der EURO 2024 verlassen werde, machte er sich erst nach dem Turnier in den Ferien. "Im Urlaub habe ich dann viel nachgedacht. Ich habe dann mit Goalietrainer Foletti abgemacht, uns im August zu treffen. Es war ein ehrliches Gespräch über meine Zukunft. Er hat mich bei meiner Entscheidung bekräftigt und so habe ich nach diesem Gespräch vor etwa zwei Wochen entschieden, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten." Der Entscheid fühle sich für ihn "gut und richtig" an.
Er freue sich sehr darauf, in Zukunft noch mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. "Jedoch ist es kein Schritt, um lockerer zu machen. Ich habe noch grosse Ziele mit Inter Mailand und möchte mich voll auf den Klub konzentrieren." Grossen Dank wollte er noch seinen Mitspielern, dem ganzen Staff, seiner Familie und vor allem auch den Fans für die "unendliche Unterstützung" ausrichten. Auch die Medien erhielten (fast) nur warme Worte. "Ich arbeite seit fast 20 Jahren mit euch zusammen und möchte mich auch bei euch bedanken." Mit einem Augenzwinkern fügte er noch an. "Die Zusammenarbeit war fast immer professionell." Als unnötig empfand er jedoch, dass in der letzten Woche publik gemacht wurde, dass Gregor Kobel die neue Nummer 1 werden würde.
Seine Entscheidung, aus der Nationalmannschaft zurücktreten zu wollen, habe er übrigens nicht davon abhängig gemacht, dass er möglicherweise nicht mehr die Nummer 1 bleibt. "Ich habe den Entscheid eigentlich schon gefällt, vor den Gesprächen mit den Verantwortlichen. Man konnte mir nicht mehr versichern, dass ich die Nummer 1 sein werde, jedoch war dies nicht der Hauptgrund. Für mich ist dies normal, es ist Part of the Business. Wie es dann herausgekommen wäre, wissen wir nicht. Die ehrliche Mitteilung habe ich aber sehr geschätzt." Ob es noch ein Abschiedsspiel geben wird, glaubt er eher nicht, auch wenn er sich diese Option noch offen hält.