
































































































Die Saison war trotz des fehlenden Turniers im Sommer lange und anstrengend. Die Nati-Spiele stellten dabei für (fast) alle die letzten Partien dar. Ein Blick in die Statistik verrät, dass der jüngste Nati-Spieler des letzten Aufgebots zusammen mit zwei langjährigen Profis die meisten Einsätze in den Beinen hat.
In seiner vermutlich letzten Saison im Trikot von Gladbach zählte Elvedi wie seit Jahren schon zum Stammpersonal bei der Borussia und verpasste in der Liga nur zwei Spiele. Hinzu kommen zwei gespielte Partien aus dem DFB-Pokal sowie neun Einsätze mit der Schweizer Nati. Insgesamt bringt es der mit einem Wechsel zur AS Roma in Verbindung gebrachte Innenverteidiger auf 43 Saisonspiele und hat sich seinen Urlaub mehr als verdient. Im letzten Aufgebot der Nati gibt es aber noch neun weitere Spieler mit noch mehr absolvierten Partien.
Nur ein Spiel mehr auf dem Konto als Elvedi hat Premier-League-Legionär Remo Freuler. Mit Nottingham Forest bestritt der Mittelfeldspieler exakt Dreiviertel aller seiner diesjährigen Einsätze (33). Hinzu kommen elf Spiele im Dress der Nationalmannschaft, darunter die Weltmeisterschaft in Katar, in denen er in allen zum Stammpersonal zählte. Mit seinem Klub sicherte er sich in einem packenden Saisonfinale den Klassenerhalt und läuft damit auch nächste Saison in der Premier League auf.
Der bei Bayern viel gescholtene Yann Sommer verpasste aufgrund einer Verletzung am Fuss fünf Spiele, ohne die noch einige Partien mehr hinzugekommen wären. So bringt es der deutsche Meister auf 45 Spiele mit zwei Vereinen. Nach seiner langen unbestrittenen Zeit als Nummer 1 im Tor der Schweizer Nati beansprucht Gregor Kobel je länger je mehr Spielzeit für sich und verdrängte Sommer beim Nati-Spiel gegen Andorra aus dem Tor. Gegen Rumänien kehrte er jedoch wieder in den Kasten zurück.
Premier-League-Söldner Fabian Schär bestritt diese Saison 46 Spiele und hatte damit massgeblichen Anteil an Newcastles Wundersaison. Die Magpies qualifizierten sich zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder für die Gruppenphase der Champions League. Für Schär selbst wird es die dritte CL-Saison, nachdem er bereits mit dem FC Basel in der Kampagne 2013/14 und 2014/15 in Europas höchstem Klubwettbewerb auflief. Während es für ihn auf Klubebene also bestens läuft, hat er an seinem Standing in der Nati mittlerweile eingebüsst. Hinter Akanji und Elvedi nur noch Innenverteidiger Nummer 3, datiert sein letzter Startelf-Einsatz im Nati-Dress vom 06.12.2022, als er beim 1:6 gegen Portugal einen rabenschwarzen Tag einzog und zur Halbzeit herausmusste. Im Spiel gegen Rumänien wurde er in der 91. Minute eingewechselt und stand beim bitteren 2:2-Treffer auf dem Platz.
Torino-Captain Rodriguez ist der erste von zwei Nati-Spielern in diesem Ranking, der bereits über 100 Spiele für die Schweizer Nationalmannschaft absolvierte. Bei seinem Serie-A-Klub verpasste er nur drei Ligaspiele und stand mit der Schweiz gar in jeder Partie dieser Saison auf dem Feld. Seit Jahren ist er auf der linken Seite der Nati gesetzt und wird dies wohl auch in näherer Zukunft sein, da sich von den möglichen Nachfolgern auf seiner Position momentan niemand besonders aufdrängen konnte.
Erster von zwei Baslern ist Andi Zeqiri. Der unterdessen verabschiedete Bebbi war diese Saison eines der Aushängeschilder des FCB und stand sowohl unter Alex Frei als auch unter Heiko Vogel meistens in der Startelf. Vor allem die Auftritte in der Conference League, in der die Basler bekanntermassen erst im Halbfinale ihre Titelhoffnungen begraben mussten, liess die Anzahl Spiele in die Höhe schnellen. Aufgrund der Ablöseforderungen sowie des geforderten Gehalts konnte man ihn sich beim FCB nicht leisten und liess die Kaufoption verstreichen. Zeqiri ist einer von vielen Nati-Akteuren, der sich diesen Sommer auf Klubsuche begeben muss.
Mit Eintracht Frankfurt erreichte der Mittelfeldspieler in buchstäblich letzter Sekunde die Qualifikationsplätze für die europäischen Wettbewerbe, nachdem man am letzten Bundesligaspieltag gegen Freiburg einen 0:1-Rückstand erst in der 91. Spielminute in ein 2:1 drehte und die Saison dadurch mit einem Punkt mehr auf dem Konto vor dem VfL Wolfsburg beendete. Sow spielte wie in allen Saisons im Dress von Frankfurt eine tragende Rolle und verpasste lediglich zwei Ligapartien. Stand er an der WM in Katar gegen Serbien und Portugal noch in der Startelf, reichte es ihm in diesem Kalenderjahr erst zu 31 Minuten im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft. In der Partie gegen Rumänien musste er lange mit der Bank vorliebnehmen und wurde erst in der 75. Minute eingewechselt.
Wie Ricardo Rodriguez zählt auch Granit Xhaka zu jenen Spielern, die bereits über 100 Mal für die Schweizer Nationalmannschaft aufliefen. Der langjährige Arsenal-Spieler schnupperte lange am ersten Meistertitel seit 19 Jahren, musste sich schlussendlich aber doch Manchester City geschlagen geben. In der besten Arsenal-Saison seit Jahren war Xhaka eine tragende Figur und entdeckte unter Trainer Mikel Arteta auch seinen Torriecher. Aus 37 Einsätzen in der Premier League stehen je sieben Tore und Assists zu Buche. Hinzu kommen zwei Treffer aus der Europa League, wo man in der Gruppenphase auf den FC Zürich traf. Seine Zeit in London wird er aller Voraussicht nach beenden und dem Vernehmen nach in die Bundesliga wechseln. Die Nati führte Xhaka in den Spielen dieser Saison wie gewohnt als Captain aufs Feld.
Mit dem Triple-Sieg erlebte Manuel Akanji eine vor einem Jahr noch unvorstellbare Saison, wie er im Anschluss an den Triumph in der Champions League selbst sagte. In seiner Premierensaison im Starensemble von Manchester City mauserte er sich schnell zum Stammspieler und stand in 30 Ligapartien auf dem Feld, davon 24-Mal in der Startelf. Auch auf dem Weg zu den beiden Pokalsiegen zählte Akanji zum Stammpersonal und bringt es zusammen mit den Einsätzen für die Nati auf 58 Partien. Yakins Vertrauen in den Innenverteidiger ist so gross, dass er gegen Andorra trotz der Tatsache, dass er nur zwei Tage Vorbereitungszeit mit der Nati hatte, in der ersten Elf stand.
Sogar noch ein Spiel mehr als Akanji und Xhaka hat Zeki Amdouni in den Beinen. Der Basler Superstar erlebte eine traumhafte Saison und sorgte mit seinen wettbewerbsübergreifenden 27 Torbeteiligungen aus 52 Partien für viel Spektakel im Joggeli und in anderen Stadien. Seine Auftritte in der Conference League brachten etliche Interessenten zum Vorschein, wodurch er mit Blick auf seinen nächsten Karriereschritt mehr oder weniger freie Wahl hat. Obwohl der FCB ihn erst kürzlich fest verpflichtete, dürfte jedem klar sein, dass er sein letztes Spiel für die Bebbi bereits hinter sich hat. Auch in der Nati wusste er mit fünf Toren aus fünf Pflichtspielen vollends zu überzeugen und reist nun gar an die U21-EM, wo nochmals einige Spiele hinzukommen dürften. Jetzt nimmt er mit der U21 auch noch an der EM teil und schraubt sein Konto von 59 Spielen weiter in die Höhe.
Nachfolgend die Auflistung der weiteren Spieler im Kader der Schweizer Nati: