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Die hinteren Ränge in diesem Ranking sind äusserst umkämpft, beispielsweise auch Giotto Morandi wäre ein ganz heisser Kandidat für einen Platz in den Top Ten gewesen. Dem GCZ-Offensivspieler kostete eine Schambeinentzündung und das Fehlen zum Saisonende die Nomination.
Schlussendlich ist es Bledian Krasniqi, der den Spieler des Stadtrivalen verdrängt hat. Mit seiner Kreativität war er in der Offensive des FC Zürich ein belebendes Element. 65 Chancen spielte Krasniqi heraus. In 34 Spielen kamen sechs Tore und fünf Assists zusammen. Diesbezüglich war es die bislang stärkste Saison des 23-Jährigen. Gleichzeitig ist Krasniqi aber auch eine wichtige Person im Spiel gegen den Ball, insgesamt 138-mal gelang es dem FCZ-Zögling, den Ball wieder zurück in die eignen Reihen zu bringen. Er hat noch einen Vertrag bis 2027 beim Stadtclub.
Der Captain des FC St.Gallen hatte eine bewegte Saison hinter sich. In der Hinrunde waren die internationalen Einsätze das absolute Highlight. In der Rückrunde machten ihm dann muskuläre Verletzungen das Leben schwer. Gleichzeitig wurde er von Trainer Enrico Maassen von der rechten Aussenbahn ins zentrale Mittelfeld verschoben. Rein statistisch hat Lukas Görtler allerdings eine starke Saison abgeliefert, obschon er nur 25 Meisterschaftsspiele bestreiten konnte. Fünf Tore und vier Assists gelangen ihm in der Super League, wettbewerbsübergreifend kamen gar 13 Torbeteiligungen in 40 Einsätzen zusammen. Görtler ist bei den Espen weiterhin die absolute Leaderfigur, mit ihm steht und fällt das Spiel der St.Galler. Der Deutsche geht im Mittelfeld eigentlich keinem Zweikampf aus dem Weg.
Eine bewegte Saison hatte auch Antonio Marchesano, schliesslich vollzog der Routinier in der Winterpause einen ligainternen Wechsel. Das hätte vor der Saison wohl keiner vermutet, dass Marchesano im Winter den Stadtclub verlassen würde. Von den FCZ-Fans erhielt er einen überwältigenden Abschied geschenkt. Für die Zürcher erzielte der 34-Jährige noch vier Tore. Danach versuchte Marchesano erfolglos mit seiner offensiven Dynamik den Yverdon Sport FC in der Liga zu halten. Bei den Waadtländern gelangen ihm vier Tore und vier Assists in 17 Einsätzen. Besonders bitter ist sein verschossener Elfmeter beim 1:1 auswärts in Sion, dieser Treffer hätte hypothetisch viel bewirken könnten. Gleichwohl hat Marchesano in seiner vielleicht letzten Super-League-Saison der Karriere eine starke Spielzeit abgeliefert.
Matteo Di Giusto steht vor seinem letzten Vertragsjahr beim FC Winterthur, damit wird dieser Sommer zur prädestinierten Option, dem offensiven Mittelfeldspieler den nächsten Karriereschritt zu ermöglichen. Mit acht Toren hat Di Giusto diesbezüglich seine beste Spielzeit im Schweizer Oberhaus gezeigt. Daneben sind ihm zwei Assists gelungen, im Vorjahr stand er bei je sechs Toren und Assists. Obschon er auf seiner Position natürlich auch die eher schwierigen Pässe in die Zwischenräume spielt, hat er mit 79.8 Prozent eine ansehnliche Passgenauigkeit vorzuweisen. Insgesamt 1'642 Ballkontakte sprechen dafür, dass im Angriff der Winterthurer praktisch alles über den Kreativspieler mit der wuseligen Spielweise läuft.
Die etwas defensivere Variante im Vergleich zu den vorangegangenen Di Giusto und Marchesano ist Uran Bislimi und trotzdem spielt der 25-Jährige tendenziell eher nach vorne orientiert. Eindrückliche 2'141 Ballkontakte unterstreichen, wie verstrickt Bislimi in den Spielaufbau der Tessiner ist. Mit einer Passquote von 86.0 Prozent bringt der zweifache Schweizer Nationalspieler auch viel Sicherheit ins Spiel der Tessiner.
Gleichzeitig fehlte Bislimi kaum einmal, so sind unter dem Strich in allen Wettbewerben 3'619 Spielminuten zusammengekommen, nur Amir Saipi, Antonios Papadopoulos und Anot Grgic standen für Lugano noch länger auf dem Rasen. Dennoch hätte Bislimi mehr aus seinen Offensivaktionen herausholen können. Mit 4.41 expected Assists hat er allerdings auch Pech, dass seine Teamkollegen auf seine Vorlagen nur zwei Tore erzielt haben.
Es folgt ein nächster ganz heisser Wechselkandidat in diesem Sommer: Die Young Boys werden Filip Ugrinic kaum in sein letztes Vertragsjahr starten lassen. Die Alternative wäre natürlich eine Verlängerung in Bern. Mit wettbewerbsübergreifend fünf Toren und sieben Assists hat er wieder einmal fleissig Werbung in eigener Sache betrieben. Doch der gebürtige Luzerner ist nicht nur für die kreativen Momente zuständig, mit 204 gewonnen Bällen beschert er den Young Boys auch die eine oder andere Umschaltmöglichkeit. Auch er ist mit 2'197 Ballkontakten eine absolute Schaltzentrale im Berner Spiel. Insgesamt 90 Chancen hat Ugrinic in der abgelaufenen Saison kreiert, es sind zahlreiche Statistiken, die den 26-Jährigen auf dem Transfermarkt ausgesprochen attraktiv machen sollten.
Wir tasten uns ans Podest heran, auf dem zur Winterpause noch Donat Rrudhani gestanden hat. Der 14-fache kosovarische Internationale verbrachte die Saison auf Leihbasis beim FC Luzern. Die Zentralschweizer besitzen eine Kaufoption für Rrudhani, ansonsten hätte er noch einen Einjahresvertrag in Bern vor sich.
Mit neun Toren und sechs Assists hebt er sich deutlich vor den vorangegangenen Akteuren ab. Rrudhani versorgt die Luzerner Stürmer fleissig mit Bällen, 62 Flanken hat er an den Mann gebracht, das ist gleichbedeutend mit einer Präzision von 44.6 Prozent. Und dennoch erhält man beim 26-Jährigen stets das Gefühl, dass er noch nicht das Maximum seines Könnens ausschöpft. Auf jeden Fall wartet auf die Nummer vier dieses Rankings ein interessanter Sommer.
Winterneuzugänge haben es etwas schwieriger hier in die Rangliste zu finden, schliesslich ist eine konstant starke Leistung über eine ganze Saison meist höher einzuschätzen. Gleichwohl komplett gecrasht hat Steven Zuber die Rangliste der besten offensiven Mittelfeldspieler. Wobei der Winterneuzugang in gefühlt allen offensiven Positionen zum Einsatz gekommen ist. Dass er teilweise gar als verkappter Stürmer aufgelaufen ist, hat natürlich seinen Scorerwerten beigetragen. Schliesslich hat der neue FCZ-Leistungsträger sieben Tore erzielt und drei Assists beigesteuert. Es wird definitiv interessant zu sehen sein, was der 33-Jährige bewirken kann, wenn er nächste Saison noch besser ins Kollektiv integriert ist und eine ganze Saison zur Verfügung hat.
An den beiden Spitzenpositionen hat sich im Vergleich zur Winterpause nichts geändert. Auch wenn Alvyn Sanches gewissermassen der tragische Held der Saison ist. Ausgerechnet bei seinem Nati-Debüt im März zog sich der Waadtländer Shootingstar einen Kreuzbandriss zu. Bis dahin hat Sanches in 28 Meisterschaftsspielen zwölf Tore erzielt und vier Treffer seiner Gegenspieler vorbereitet. Ganze 62 Foulspiele hatte der trickreiche Offensivspieler provoziert, damit steht er in jener Rangliste an dritter Stelle, obschon er die Schlussphase der Saison verpasst hat. Seine Abschlussqualität lässt sich auch statistisch belegen. Aus seinen Torchancen hätten 7.53 expected Goals fallen sollen, diesen Wert hat er mit zwölf Toren deutlich übertroffen. 67 Dribblings hat er erfolgreich abgeschlossen, diesbezüglich ist Sanches im Positionsvergleich gar die Nummer eins.
Wer die Nummer eins in diesem Ranking ist, dürfte schon vorgängig klar gewesen sein. Es gibt einfach keine andere Option als Xherdan Shaqiri. 18 Tore und 21 Assists zeugen von einer herausragenden Spielzeit. Die erst einmal durch Stéphane Chapuisat geknackte Marke von 40 Scorerpunkten hat er knapp verpasst, aber dennoch war diese Saison einfach schlichtweg beeindruckend.
In der starken Phase ab Ende März hat "Shaq" in sieben aufeinanderfolgenden Partien neun Tore erzielt und acht Assists gegeben. Ein Shaqiri in dieser Hochform dürfte den FCB auch auf der internationalen Bühne das eine oder andere Mal triumphieren lassen. 117 kreierte Chancen sind absolute Spitze. Statistisch hätte Shaqiri - die Elfmeter ausgenommen - 5.97 Tore erzielen sollen, der Ball zappelte aber 15-mal im Netz. Viel deutlicher lässt sich Shaqiris Genialität mit dem Ball am Fuss nicht beschreiben.
Quelle der im Artikel verwendeten Statistiken: transfermarkt.ch und fotmob.com.